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0421 - Report eines Neandertaler

Titel: 0421 - Report eines Neandertaler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich es jetzt für möglich." Er seufzte. „Hoffentlich bekommen wir dadurch einen Fingerzeig, wie das Solsystem vor der Vernichtung gerettet werden kann."
    Deighton presste die Lippen zusammen. Sein Gesicht nahm eine graue Färbung an.
    Unvermittelt trat er an eine Schaltkonsole der Kabine und drückte einige Schalter nieder. Gleich darauf erhellte sich eine Wand des Raumes und zeigt das Abbild der äußeren Umgebung der LARRY RANDALL. Der Planet Merkur war noch nicht zu erkennen. Aber das Pulsieren energetischer Entladungen verriet den Standort des Normalzeitverteilers und damit auch Merkurs Standort. Der große Transmitter war noch immer in Betrieb, schickte Güter zu allen Planeten des Sonnensysteme und nahm Container entgegen, die auf jenen Planeten mit Waren gefüllt worden waren.
    Von dort aus verließen sie das Solsystem und damit die Zukunft, um den galaktischen Handelsknotenpunkt Olymp zu erreichen.
    Dieser friedliche Eindruck wurde lediglich von der unruhig flackernden Sonne gestört. Mehr als ein Flackern war auf diese Entfernung nicht zu er kennen, aber die Tatsache, daß man von normalen Protuberanzen sonst nichts erkannt hätte, wirkte beunruhigend genug.
    Zweifellos hatte die solare Menschheit in den vergangenen Jahren eine Fülle bedrohlicher Probleme auf friedliche Art und Weise lösen können, vor allem; weil sie aus dem sicheren Schutz der Zukunft heraus operieren konnte. Das schwerwiegendste Problem aber hatte sie in die Zukunft mitgenommen ...
     
    *
     
    Dicht über dem Planeten Merkur tauchte die LARRY RANDALL in die blutrot wabernde Mündung der Etappenschleuse ein, auch >Temporalschleuse< genannt, weil Objekte, die sie passierten, auf diesem Weg eine sonst unüberwindliche Zeitbarriere durchstießen. Kiner Thwaites hatte dem Augenblick mit wachsender Ungeduld entgegengesehen. Der Zustand des Transmittergeschädigten war immer bedrohlicher geworden, je mehr das Schiff sich der Sonne genähert hatte. Deshalb setzte der Parapsi-Mechaniker seine ganze Hoffnung auf den Augenblick, in dem die gefährlichen Sonnenausbrüche in einer anderen Zeitdimension zurückblieben.
    Alaska Saedelaere freilich hatte von dieser Hoffnung nichts gehabt. Sein Geist war zu verwirrt, um überhaupt Kontakt mit der Umwelt halten zu können. Als das Gewisper der drängenden drohenden Stimmen jählings abbrach, klärte sich sein Geist nur langsam. Als erstes bemerkte Alaska über sich die beruhigend wirkenden grün, blau und rosa wirbelnden Lichteffekte. Nur - bei ihm hatten sie nicht beruhigend gewirkt. Als zweites erkannte der Transmittergeschädigte, daß er den Filterhelm nicht mehr trug. Zitternd tasteten seine Fingerspitzen das Gesicht ab. Die Plastikmaske war noch da. Er konnte also mit seinem Anblick niemanden gefährden. Die Überprüfung seiner Maske war für Alaska Saedelaere zu einer festen Gewohnheit geworden.
    „Sie haben sich beruhigt", stellte das Positronengehirn des Cybermeds lakonisch fest.
    „Wenn Sie einverstanden sind, darf ich Sie jetzt entlassen."
    „Ja, bitte!" erwiderte Alaska mit schwacher, unsicher klingender Stimme. Gleich darauf wurde er von Transportfeldern aus der Cybermed-Schale gehoben und sanft auf eine Konturliege gebettet.
    Saedelaere wollte sich aufrichten, sank jedoch wieder zurück. Er war so schwach, daß der Versuch allein ihn halb in eine Bewusstlosigkeit gleiten ließ.
    Nach einigen Minuten fühlte er sich besser. Er schlug die Augen auf und blickte in das besorgte Gesicht von Kiner Thwaites. Alaskas erster Gedanke galt den kalten Blitzen, die unter seiner Maske hervorgezuckt hatten. Abwehrend streckte er die Hände aus.
    Der Parapsi-Mechaniker schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Ihr Gesicht hat sich normalisiert, Mr. Saedelaere.
    Es besteht keine Gefahr für mich."
    Normalisiert! dachte Alaska in einem Anflug von Selbstironie. Unter der Maske hat sich bestimmt nichts normalisiert - jedenfalls nicht für Lebewesen, die von der Schönheit meines Gesichts zum Wahnsinn getrieben werden.
    „Hat die Sonne sich normalisiert?" fragte er laut - und in der irrsinnigen Hoffnung, die Qualen möchten niemals wiederkehren.
    „Ich weiß es nicht", antwortete Thwaites wahrheitsgemäß. „Wir haben das GHOST-System verlassen und befinden uns auf der normalen Zeitebene des Einstein-Kontinuums."
    „Oh ...!" sagte Alaska nur.
    Er dachte einige Zeit nach, dann sagte er: „Ich möchte mir den Weltraum aus der Zentrale ansehen, Professor. Könnten Sie mich hinbringen?"
    Er lächelte

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