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0421 - Report eines Neandertaler

Titel: 0421 - Report eines Neandertaler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Boden vor ihm unerwartet abfiel. Er glitt aus und stürzte in eiskaltes Wasser Instinktiv riss er die Hände mit den Waffen hoch.
    Wenn er wenigstens eine Lampe besäße!
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie groß der unterirdische See war. Wenigstens aber reichte ihm das Wasser nur bis zu den Hüften. Er watete tiefer hinein. Das Wasser stieg bis unter seine Achselhöhlen und wurde wieder flacher. Keuchend stieg Alaska an Land, tastete sich in die Fortsetzung der Höhle und lief weiter.
    Er erstarrte, als hinter ihm ein höhnisches Lachen erscholl.
    „Warte nur, Cappin!" dröhnte die Stimme des Neandertalers durch die Höhle. „Du entkommst mir nicht!" Und wieder ertönte das höhnische Lachen.
    Saedelaere wurde von Grauen geschüttelt.
    Stolpernd rannte er den finsteren Stollen entlang, stieß sich an hervorspringenden Ecken und Kanten und riss sich die Haut in Fetzen.
    Doch im Augenblick war er unfähig, körperlichen Schmerz zu empfinden. Ihn trieb nur der Gedanke an Flucht. Er war alles andere als ein Feigling, aber der fürchterliche Haß des Neandertalers flößte ihm Angst ein.
    Alaska Saedelaere atmete erleichtert auf, als er vor sich einen hellen Schimmer wahrnahm. Kurz darauf taumelte er in die helle klare Luft des frühen Morgens.
    Die Schönheit des jungen Tages berührte den Transmittergeschädigten nicht. Nüchtern musterte er die Umgebung auf ihren Nutzungsgrad für den bevorstehenden Kampf. Er stand auf einem flachen Geröllhang. Große und kleine Felsblöcke bedeckten den Boden, ein ideales Gelände zur Verteidigung, aber nicht zum Entkommen.
    Alaska wandte sich nach oben, um wenigstens diesen Vorteil für sich zu beanspruchen. Außerhalb der dunklen Höhle fühlte er sich wieder zuversichtlicher. Er wollte versuchen, das Leben seines Verfolgers zu schonen. Die Möglichkeit seines eigenen Todes kalkulierte er dabei wieder so kaltblütig ein wie bei früheren Kämpfen.
    Ungefähr dreißig Meter oberhalb des Höhlenausgangs und zehn Meter zur Linken fand er drei große unregelmäßig geformte Felsbrocken, die dicht genug beieinander standen, um ihn mit einem Sprung die Deckung wechseln lassen zu können.
    Saedelaere kroch um die rechte Seite des linken Felsblocks, legte seine Thermowaffe neben sich und visierte mit der Spezialpistole den Höhlenausgang an.
    Jetzt konnte Lord Zwiebus kommen.
    Und er kam ...
     
    *
     
    Alaska Saedelaere krümmte den Zeigefinger, als er eine huschende Bewegung wahrnahm. Aber er schoss nicht, denn das Schemen, das aus der Höhlenöffnung geschnellt war, befand sich bereits in Deckung.
    Lord Zwiebus war sogar für einen so guten Schützen wie Alaska zu schnell gewesen. Er hatte sich überhaupt nicht darum gekümmert, wo der Gegner sich befand, sondern war mit einem blitzschnellen Sprung von mindestens sechs Metern Weite sofort hinter einem Felsbrocken verschwunden - zweifellos ein kalt einkalkuliertes Risiko, denn er hätte ebenso gut an einen Platz springen könnten, der in Alaskas Schoßfeld lag.
    Der Transmittergeschädigte bewunderte seinen Gegner. Dennoch ließ er nicht in seiner Wachsamkeit nach. Wie die Lage war, musste Lord Zwiebus den ersten Schritt tun.
    Doch der Neandertaler schien genau zu wissen, daß ihm das Wild nicht entkommen konnte. Er verhielt sich völlig ruhig. Die Sonne Tah stieg höher und erhitzte den Fels. Armlange eidechsenähnliche Tiere huschten aus ihren Schlupfwinkeln und kletterten zu Hunderten auf die Felsblöcke, um sich in den Sonnenstrahlen zu baden, Insekten summten durch die Luft, krochen in die Blütenkelche hartblättriger Steinpflanzen und wurden manchmal von den hervorschnellenden Zungen der Eidechsen erwischt. Als der Schatten eines Raubvogels über die Felsen wanderte, flohen die Eidechsen blitzschnell.
    Sekunden später kamen sie wieder hervor, spähten in den Himmel und begaben sich wieder an ihre Sonnenplätze.
    Alaska Saedelaere spürte, wie er allmählich schläfrig wurde. Die Alpträume und Anfälle hatten an seinen Kräften gezehrt. Sonderbar, daß sie ihn seit seiner Flucht in Ruhe gelassen hatten. Ein erschreckender Gedanke durchzuckte ihn. Wartete der Neandertaler etwa darauf, daß er durch einen Anfall außer Gefecht gesetzt wurde ...
    Unwillkürlich kroch Alaska ein Stück zurück, tiefer in die Deckung hinein.
    Er schloss geblendet die Augen, als kurz darauf eine Serie von Intervallschüssen seine ehemalige Stellung in brodelnde Lava verwandelte.
    Der Transmittergeschädigte rollte sich hinter den

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