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0421 - Report eines Neandertaler

Titel: 0421 - Report eines Neandertaler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Himmel.
    Das tiefe Donnern starker Pulsationstriebwerke zerriss die Stille.
    Alaska sah im gleichen Moment eine steile Felswand auf sich zukommen. Ihm blieb nichts weiter übrig, als die rotleuchtende Schaltplatte der Notbremsung niederzudrücken. Eine imaginäre Faust schien den Gleiter mitten in rasender Fahrt zu stoppen. Ohne die Andruckneutralisatoren wäre Saedelaere jetzt tot gewesen.
    Als sein Fahrzeug stand, wandte Alaska den Kopf.
    Er sah zwischen sich und Lord Zwiebus das linsenförmige Boot einer Flugpatrouille, vernahm dicht hintereinander zwei gellende Schreie und wußte, daß er einen entscheidenden Fehler begangen hatte.
    Die Besatzung des Patrouillenbootes hatte zweifellos Bescheid gewusst und den Neandertaler anhalten wollen, was ihnen mit Zugstrahlen auch gelungen wäre. Dadurch, daß er ihnen sein ungeschütztes Gesicht gezeigt hatte, waren sie absolut handlungsunfähig geworden. Sie schrien wie Tobsüchtige.
    Zorn ergriff den Transmittergeschädigten, Zorn auf sich selbst und auf seinen Verfolger. Er griff nach den Waffen und sprang aus dem Gleiter. Mit zusammengekniffenen Augen hob er die Deaktion-Pistole.
    Krachend entluden sich neben ihm die Energieblitze einer Strahlwaffe. Erde und Fels begannen zu brodeln.
    Ein Intervall-Lader erkannte Alaska Saedelaere erschrocken.
    Wie kam der Neandertaler zu einer solchen Vernichtungswaffe?
    Er musste sie in seinem Gleiter gefunden haben.
    Alaska flüchtete bereits, als er diese Gedanken dachte. Er verwünschte sein Pech und den Zufall, der Lord Zwiebus derartig begünstigte.
    Am schlimmsten jedoch war, daß er zu Fuß flüchten musste. Soweit er sehen konnte, war das Gelände unpassierbar für seinen Gleiter.
    Im Schutze der Dunkelheit rannte er an der Felswand entlang. Immer wieder schlugen Hochenergie-Strahlschüsse vor und hinter ihm ein, aber es war zu erkennen, daß der Neandertaler nicht genau wußte, in welche Richtung sein Opfer floh. Er deckte auch die andere Seite der Felswand ein.
    Endlich fand Saedelaere eine enge Felsrinne, in der er sich hocharbeiten konnte. Es war Wahnsinn, und er wußte es. Wenn Zwiebus ihn entdeckte, war er verloren. Aber er hatte keine Wahl Keuchend arbeitete er sich höher - und mit einem Mal griff seine linke Hand ins Leere.
    Eine Höhle!
    Alaska kroch ein Stück hinein und spähte nach draußen.
    Der Neandertaler hätte sein Feuer eingestellt.
    Sicher suchte er nun nach ihm. Bei dem Gedanken an Lord Zwiebus' stark ausgeprägten Geruchssinn und seine urmenschlichen Instinkte brach dem Transmittergeschädigten der kalte Schweiß aus. Er würde kurz oder lang seine Spur finden, und in diesem unwegsamen Gelände lagen alle Vorteils auf seiner Seite. Saedelaere war nur mit einer kurzen Schlafanzughose bekleidet. Seine Fußsohlen brannten bereits jetzt. Er besaß keine fingerdicke Hornhaut unter den Füßen wie Zwiebus.
    Ein blutroter Streifen erhellte plötzlich den Himmel im Osten. Die Sonne. Bald würde es hell sein. Denn konnte er zwar seinen Verfolger sehen, aber auch Zwiebus würde ihn sehen. Und der Neandertaler besaß die besseren Augen.
    Es ist unfair! haderte Alaska mit seinem Geschick.
    Ein Mensch mit Zwiebus, Körperkräften und Urinstinkten und mit hochmoderner Bewaffnung war jedem zivilisierten Menschen überlegen. Ob die Höhle einen anderen Ausgang hatte? Sie war praktisch seine einzige Fluchtmöglichkeit, konnte aber genau so gut zu einer tödlichen Falle werden.
    Doch er durfte nicht länger warten, wenn ihn das Tageslicht im Freien an der Felswand überraschte, bot er ein nicht zu verfehlendes Ziel. Selbst der miserabelste Schütze konnte ihn mit einem Intervall-Lader nicht verfehlen. Diese Waffen feuerten pro Sekunde sechzig Hochenergie-Strahlschüsse ab.
    Alaska zuckte die Schultern und kroch in die Höhle hinein. Es roch muffig und ein wenig nach Verwesung.
    Fehlt bloß noch, daß mich jetzt ein Raubtier anfällt! dachte der Transmittergeschädigte in bitterer Ironie. Aber wenn schon! Kein Tier war so gefährlich wie der Mensch.
    Zum ersten Mal fragte sich Alaska Saedelaere, warum der Neandertaler ihn verfolgte. Es musste an seinem leuchtenden Geeicht liegen. Perry Rhodan hatte also recht gehabt: Lord Zwiebus erkannte in dem tobenden Etwas eines der Lebewesen, die vor rund zweihunderttausend Jahren die Erde besucht hatten. Und er fühlte offensichtlich unauslöschlichen Haß gegen sie. Alaska hatte einen Sekundenbruchteil nicht auf seine Umgebung geachtet. Deshalb vermochte er sich nicht zu halten, als

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