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0421 - Willkommen im Fegefeuer

0421 - Willkommen im Fegefeuer

Titel: 0421 - Willkommen im Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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starrte er mich an.
    Da ich sicher war, daß er reden würde, gab ich ihm die Chance und hielt mich zurück.
    »Irgendwie hast du mich beeindruckt«, erklärte er. »Ich wußte über dich Bescheid. Asmodis erzählte mir einiges. Ihm selbst ist es nicht gelungen, dich zu vernichten. So etwas passiert dem Teufel nicht oft. Unter den Menschen gibt es oft ein gewisses Agreement. Wenn du bei einem Mann Mühe hast, ihn zu vernichten, versuche es anders herum. Kaufe ihn. Jeder ist käuflich, es kommt nur auf die Höhe der Summe an.«
    »Ich kenne den Ausspruch.«
    »Dann weißt du sicherlich, was ich von dir will.«
    »Natürlich.«
    »Sagst du ja?« fragte er lauernd.
    »Ich habe noch kein Angebot von deiner Seite gehört, van Akkeren.«
    Er begann schallend zu lachen und nickte dann. »Ja, das stimmt, ich habe dir noch kein Angebot unterbreitet.« Er rückte ein wenig nach rechts und hob die Schultern an. Aus schmalen Augen beobachtete er mich. »Was kann man dir anbieten, Sinclair? Ich gebe gern zu, daß dies für mich ein Problem ist. Deshalb schiebe ich dir den Schwarzen Peter zu. Mach du einen Vorschlag. Was willst du von mir haben?«
    »Soll ich es tatsächlich?«
    »Ja.«
    Mein Lächeln fiel kalt aus. »Ich wüßte etwas.«
    Wahrscheinlich brach in diesem Augenblick für Carol eine Welt zusammen. Sie holte geräuschvoll Luft, bevor sie es schaffte, mir etwas zu sagen. »Das… das war doch nicht Ihr Ernst. Sie können sich doch nicht selbst verraten. So etwas macht man nicht …«
    In ihre Worte schallte Baphomets dröhnende Lache. »Hör auf, Mädchen, hör bloß auf. Er weiß genau, was für ihn gut ist. Es gibt Augenblicke, da müssen sich die Menschen entscheiden. Und er weiß, daß ich ihm Macht geben kann. Macht ist wichtiger als Geld, Mädchen. Viel wichtiger…«
    Carol Maynard ging einen Schritt von mir weg. Ich hatte das Gefühl, für sie ein Aussätziger zu sein. »Stimmt das wirklich, was er gesagt hat?« hauchte sie.
    Ich nickte.
    Und wieder freute sich Baphomet. »Ich glaube, daß der Satan es nicht richtig angefangen hat«, erklärte er. »Oder hat er je versucht, mit dir einen Handel einzugehen?«
    »Nein.«
    »Klar, er ist kein Geschäftsmann, höchstens Seelenhändler. Aber ich, Herr des Fegefeuers, stehe dazwischen. Ich kann alles verbrennen, wenn ich meinen Feuersturm losschicke. Aber jetzt sag, was du haben willst.«
    »Ich möchte gleichberechtigt sein.«
    Er begriff nicht sofort, weil er seinen Hörnerschädel schüttelte.
    »Gleichberechtigt?«
    »Mit dir.«
    »Hooo!« Wieder mußte er lachen. »Das ist allerhand. So einen Vorschlag hat mir noch keiner gemacht, aber ich werde ihn…«
    »Nichts wirst du, Baphomet. Laß dich von ihm nicht reinlegen. Sinclair läßt sich nicht bestechen. Es ist ein verdammter Trick. Ich kenne ihn lange genug.«
    Von den Anwesenden hier hatte niemand gesprochen. Die Stimme gehörte einem anderen, dessen Fratze sich hinter Baphomet deutlich abzeichnete. Es war ein dreieckiges Gesicht. Schwarz, widerlich, mit grausamen Augen und einem böse verzogenen, dreieckigen Mund. Aus der Stirn des anderen wuchsen auch zwei Hörner.
    Nur waren sie kürzer.
    Und Carol sprach meine Gedanken aus, als sie mit kippender Stimme flüsterte: »Das ist der Teufel…«
    ***
    Es war tatsächlich der Satan, der im Hintergrund lauerte und sich eingemischt hatte. Meine Bluffchancen schwanden tatsächlich, denn der Teufel kannte mich lange genug.
    Aber van Akkeren wollte es nicht wahrhaben. Er war eitel und sehr von sich überzeugt. Also wurmte es ihn, daß sich ein anderer eingemischt hatte: »Halte du dich heraus, Satan!« rief er laut und drehte sich dabei um, weil er ihn ansehen wollte. »Das ist meine Welt. Das Fegefeuer gehört mir. Du bist der Herr der Hölle.«
    Es lief verdammt günstig für mich. Wenn die beiden sich stritten, konnte ich mich freuen. Vielleicht bot sich mir die große Chance, hier aufzuräumen. Und damit wollte ich gleich anfangen.
    Bisher hatte ich meinen großen Trumpf verborgen gehalten. Es war der Würfel des Unheils oder des Heils, je nach dem, auf welcher Seite sein Besitzer stand.
    Leider mußte ich ihn vorerst noch steckenlassen, denn ein Einsatz des Würfels benötigte Zeit.
    Carol traute mir noch immer nicht über den Weg. Beinahestrafend schaute sie mich an. Ich mußte sie enttäuscht haben wie zuvor noch keine Person in ihrem Leben.
    Möglicherweise war ihre Angst auch zu groß, um den Überblick behalten zu können. Ihre Lippen bewegten sich, und sie

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