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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bitte, helfen Sie mir!«
    Sie taumelte. Phil sprang vor und fing sie auf. Ich machte kehrt und fegte quer durch die Halle. Steve sah mich fragend an.
    »Den Doc!« rief ich atemlos. »Ruf unseren Doc an! Es hilft alles nichts, er muß noch einmal kommen!«
    »Sofort, Jerry«, versprach Steve und riß den Hörer vom Apparat.
    Ich kehrte zu Phil zurück. Er kam mir mit dem Mädchen entgegen, auf seinen Armen, denn sie war ohnmächtig geworden. Ich zog ihm die Fahrstuhltür auf, ließ ihn herein und drückte den Knopf. Als wir in das Behandlungszimmer unseres Dienstarztes kamen, fuhr Johnny Miller von der Couch hoch.
    »Was ist denn passiert?« fragte er hastig.
    »Tut mir leid, Johnny, aber Sie müssen sich mit einem Stuhl begnügen«, erwiderte ich. »George, bring ein Glas Wasser. Hast du eine Ahnung, was man tun muß, wenn eine Morphiumsüchtige in Ohnmacht fällt?«
    »Das überlasse ich lieber den Ärzten, Jerry.«
    Phil bettete das Mädchen auf die Couch. Johnny Miller hockte sich vorgebeugt auf den nächsten Stuhl. Träge schlichen die Minuten dahin. Phil lief auf und ab wie ein eingesperrter Tiger. Endlich flog die Tür auf, und der Doc kam mit seiner schwarzen Tasche herein. Er hielt sich nie mit unnötigen Vorreden auf. Sein erster Blick galt dem Mädchen auf der Couch.
    »Süchtig, Doc«, erklärte ich. »Morphium. Sie scheint zu lange dagegen angekämpft zu haben.«
    »Watte«, sagte der Arzt nur. »Da vorn aus dem Schrank.«
    Er hatte schon seine Tasche aufgeklappt und bereitete eine Spritze vor. Ich brachte ihm die Watte. Er betupfte die Ellenbogenbeuge des Mädchens mit irgendwas, ließ Phil den Unterarm so halten, daß die Vene deutlich hervortrat, und machte seine Injektion. Ein paar Minuten später saß Sandra Mitchell auf der Couch, sah uns aus glühenden Augen an und stieß so schnell hervor, als hätte sie es auswendig gelernt und sich unterwegs immer und immer wieder vorgesagt:
    »Ich möchte eine Anzeige erstatten. Gegen Sniff Gayton. Er hat mich rauschgiftsüchtig gemacht, und er versucht es bei anderen Studenten, die ich mit ihm bekannt machen mußte. Außerdem möchte ich eine Anzeige erstatten gegen Danny Blancher. Er kann Harry Miller nicht aus Notwehr erschossen haben. Es war Mord. Kaltblütiger Mord!«
    ***
    »Hör mal zu, Myrna«, sagte Rocky Adams am Telefon. »Es tut mir leid, daß ich dich mitten in der Nacht wecken muß, Myrna, aber es ist sehr, sehr wichtig für mich. Würdest du mir wohl einen großen Gefallen tun, Myrna?«
    »Frag nicht, Rocky. Das weißt du doch. Geht es um die Tasche?«
    »Ja, Myrna. Ich brauche sie sofort. Aber ich kann sie nicht selber holen. Ich kann dir das jetzt nicht erklären.«
    »Das brauchst du doch nicht, Rocky. Wohin soll ich sie bringen?«
    Rocky Adams beschrieb ihr genau den Weg, den sie zu nehmen hatte. Dann sah er auf die Uhr lind rechnete kurz.
    »Um halb zwei«, fuhr er fort, »werde ich den Hausmeister aus der Halle weglocken. Du mußt aufpassen, daß er dich nicht sieht. Warte, bis es genau halb zwei ist, vor dem Haus. Und dann paß auf, wenn er nach oben fährt. Dann kannst du ungesehen durch das Treppenhaus heraufkommen.«
    »Okay, Rocky. Das geht in Ordnung. Also bis nachher!«
    »Myrna«, sagte Rocky Adams hastig, und er spürte, daß ihm der Schweiß von der Stirn her in die Augenwinkel lief: »Myrna, sei vorsichtig mit der Tasche! Der Tragbügel ist nicht mehr ganz fest! Daß du die Tasche nicht verlierst!«
    Er ließ mit zitternden Händen den Telefonhörer sinken. Danny Blancher grinste zufrieden.
    »Nein«, rief er fröhlich, »da hast du wirklich recht, Rocky: Sie darf die Tasche doch jetzt nicht verlieren! Das wäre ja nicht auszudenken!«
    Rocky Adams wischte sich den Schweiß von der Stirn und das Blut vom Kinn. Seine Augen traten unnatürlich weit aus den Höhlen.
    »Du wirst es noch bereuen, Danny«, stöhnte er. »Du wirst es noch bereuen! Verglichen mit dir ist Sniff ja ein ganz harmloser Bursche!«
    »Hörst du es, Sniff?« fragte Danny Blancher und gab der Schlafzimmertür einen kräftigen Stoß. »Komm herein, Sniff, damit die Versammlung vollzählig wird! Ich hoffe, du hast unsere Unterhaltung nebenan gut verstehen können?«
    »Jedes Wort, Danny«, sagte Sniff Gayton unheimlich leise, während er langsam ins Zimmer kam. »Also diese Ratte wollte mich umbringen lassen! Dieser Fettsack! Dieser winselnde Hundesohn!« Gayton schlug mit der flachen Hand zweimal zu. Adams Kopf wurde hinund hergerissen wie ein welkes Blatt im

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