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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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herausfinden könnte. Ich frage mich nur, Rocky, warum du jedesmal, wenn du die Tasche in ein anderes Fach bringst, vor- und hinterher einen gewissen Drugstore aufsuchst. Das muß doch seinen Grund haben, Rocky. Oder?«
    »Du bist ein Lump«, keuchte Adams. »Ein gemeiner, hinterhältiger Lump!«
    »Wir wollen doch nicht anfangen, uns gegenseitig unsere Eigenschaften aufzuzählen,. Rocky. Im Sinne dieser vollgefressenen, guten Bürger sind wir alle miteinander Gangster. Jetzt kommt es eigentlich nur noch darauf an, wer von uns der raffinierteste ist. Denn nur der wird das Rennen machen. Das Rennen gegen die Konkurrenz und gegen die Polizei. Und jetzt hör mal ganz genau zu, Rocky! Ich habe eine Leidenschaft für schöne Taschen. Wenn ich eine schöne Tasche sehe, schlägt mir das Herz höher. So bin ich nun einmal. Und du wirst doch sicher deinem lieben Freund Danny eine Freude gönnen, nicht wahr? Du wirst mir doch mal deine Tasche zeigen — oder?«
    Rocky Adams wollte aus seinem Sessel in die Höhe fahren, besann sich aber, dachte einen Augenblick nach und brummte dann:
    »Na schön. Ich werde die Tasche holen.« Er wollte zum Fenster gehen.
    Wie hineingezaubert lag plötzlich in Danny Blanchers Hand eine 38er Smith & Wesson.
    »Aber, aber, Rocky!« sagte Blancher hämisch. »Du willst doch jetzt nicht durch die finstere Nacht gehen? Wie gefährlich könnte das sein. In New York kommt es fast jede Nacht zu Raubüberfällen und anderen fürchterlichen Dingen. Du willst doch nicht dein kostbares Leben aufs Spiel setzen? Wofür haben wir denn Leute, die für uns arbeiten, Rocky? Zum Beispiel eine rothaarige Kellnerin? Wie heißt sie doch gleich? Myrna Sattler, nicht wahr? Myrna Sattler. Ein hübscher Name, Rocky. Und auch wirklich ein hübsches Frauenzimmer. Und sie steht sogar im Telefonbuch.«
    Rocky Adams wischte sich den Schweiß von der Stirn. In seiner geckenhaften Kleidung wirkte er im Augenblick mehr als lächerlich.
    »Laß die Frau aus dem Spiel, Danny«, stieß er rauh hervor. »Sie hat mit unseren Geschäften nichts zu tun. Es ist die erste Frau in meinem Leben, die mich wirklich geliebt hat. Laß sie aus dem Spiel.«
    »Nicht sentimental werden, Rocky. So etwas können wir uns nicht erlauben. Nimm den Telefonhörer und ruf sie an. Beschreib ihr genau den Weg in dieses Zimmer. Über die Feuerleiter und so.«
    Adams atmete schwer. Er rieb die schweißnassen Hände gegeneinander. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht. »Der Hausmeister wird sie sehen!« rief er erleichtert und hoffnungsvoll.
    Danny Bancher lächelte. Er sah auf seine Uhr. »Kleinigkeit«, erklärte er herablassend. »Du unterschätzt meinen Einfallsreichtum, Rocky. Sag ihr, daß sie genau um ein Uhr mit der Tasche vor dem Haus stehen soll. Und Punkt eins wirst du dann von diesem Apparat aus den Hausmeister anrufen und ihm ganz aufgeregt erzählen, du hättest gerade in der elften Etage einen Schuß gehört. Dann legst du auf, bevor er etwas fragen kann. Natürlich wird er nachsehen. Die Frau braucht nur zu warten, bis er mit dem Fahrstuhl nach oben verschwunden ist. Und schon kann sie ungesehen ins Haus kommen. Du mußt ihr nur den Weg richtig beschreiben, Rocky. Denn du möchtest doch sicher nicht gern eine Kugel in den Bauch kriegen, nicht wahr?«
    Rocky Adams umklammerte die Armlehne seines Sessels so krampfhaft, daß die Knöchel weiß hervortraten. »Ich denke nicht daran«, rief er. »Ich rufe niemanden an! Myrna nicht und den Hausmeister nicht! Niemanden! Verstehst du? Ich lasse mich nicht von dir erpressen! Von dir nicht! Du Mörder!«
    Danny Blancher zog mit der linken Hand ein Schnappmesser. Als die Klinge hervorschoß, gab es einen harten, metallischen Laut. Rocky Adams Augen weiteten sich entsetzt. Urplötzlich sprang Blancher vor. Die zweischneidige, lange Klinge blitzte. Blancher sprang zurück. Über die rechte Wange von Adams lief ein langer Schnitt. Blut sickerte herab, sammelte sich am Kinn und tropfte auf die geschmacklose Krawatte.
    »Du kannst es dir überlegen mit dem Telefonieren, Rocky«, erklärte Blancher. »Aber je länger du überlegst, um so häßlicher wirst du hinterher aussehen. Und telefonieren wirst du am Ende doch. Glaub es mir.«
    Mit dem Fuß zog Blancher das Tischchen heran, auf dem des hellbaue Princess-Telefon stand. Rocky Adams tupfte sich mit leisem Wimmern das Blut vom Kinn. Als Blancher erneut das Messer hob, griff Adams schnell zum Hörer.
    ***
    George Baker gehörte in dieser Nacht zum

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