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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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andere Papiere auf den Namen Johnny Hedders, aber ich möchte wetten, daß die letzteren gefälscht sind.«
    »Sie wissen, daß wir Carl Wellers gesucht haben, Lieutenant?«
    »Ich wußte es nicht auswendig. Als wir die Brieftasche mit den Papieren gefunden hatten, gab ich die beiden Namen telefonisch ins Archiv im Hauptquartier durch. Fünf Minuten später kam die Nachricht, daß das FBI einen gewissen Carl Wellers auf seiner Fahndungsliste stehen hat. Da ließ ich euch anrufen.«
    »Sind dem Toten die Fingerabdrücke abgenommen worden?«
    »Ja.«
    »Gut. Wissen Sie schon etwas vom Hergang dieser Geschichte?«
    Der Lieutenant hatte die Hände bis fast zu den Ellenbogen in die Hosentaschen geschoben, während er nachdenklich auf den Toten blickte. Sein rechter Arm lag leicht angewinkelt auf seiner Seite, während die Hand kraftlos vor der Brust herabhing. Aus den Fingern hatte sich ein 38er Revolver schon halb gelöst.
    »Er kam anscheinend nicht mehr dazu, abzudrücken«, murmelte Lieutenant Starnoway. Er strich sich mit der schmalgliedrigen Hand über das schüttere, schon von einigen grauen Fäden durchzogene Haar. »Übrigens ist er ein ganz durchtriebener Bursche gewesen. Sehen Sie mal hier!«
    Der Lieutenant bückte sich und streifte das linke Hosenbein des Toten ein wenig in die Höhe. Eine wächsernweiße Wade mit dem eng anliegenden Ende des grau-blauen Strumpfes wurde sichtbar. Der schwarze Haarwuchs ließ die Blässe der Haut noch deutlicher hervortreten. Mitten um die Wade war ein Lederriemen geschnallt, der eine kleine Halfter hielt. In der Halfter stak ein fast winziger, zweischüssiger Revolver.
    »Das Ding ist geladen, das haben wir schon festgestellt«, sagte Lieutenant Starnoway. »Auf große Entfernungen kann man natürlich nichts damit ausrichten. Aber aus der Nähe reicht es.«
    Starnoway richtete sich wieder auf. Er zog ein gelbes Taschentuch und wischte sich die Finger ab.
    »Von dem Totschläger in der Hosentasche und dem feststehenden Messer im rechten Ärmel wollen wir gar nicht reden«, fuhr er fort. »Der Kerl lief zu Lebzeiten herum wie ein ganzes Waffenarsenal.«
    »Wie ist er umgekommen, Lieutenant?« fragte Phil.
    »Für einen Syndikatgangster auf eine höchst ungewöhnliche Weise«, erwiderte Starnoway. »Kommen Sie mit hinüber ins Schlafzimmer. Ich lasse dort den Helden verhören, der ihn erschossen hat. So was ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert.«
    Wir durchquerten das Zimmer. Starnoway stieß eine Tür auf. Wir gelangten in ein Schlafzimmer mit einem breiten Bett, einem endlos langen Schrank und ein paar Sesseln vor einem großen Wandspiegel. In einem der Sessel hockte ein Kriminalbeamter. Auf der Bettkante saß Danny Blancher.
    Phil und ich blieben überrascht stehen.
    »Sieh mal an«, murmelte mein Freund. »Ein alter Bekannter! Hallo. Blancher! Wir sehen uns in letzter Zeit ziemlich häufig, finden Sie nicht?«
    Der junge Mann hatte uns aus großen Augen angesehen. Jetzt senkte er den Kopf, seufzte leise und schwieg.
    »Sie kennen ihn?« flüsterte Starnoway mir zu.
    Ich nickte, zog ihn am Ärmel zurück ins Wohnzimmer und schloß die Tür hinter mir.
    »Haben Sie nichts von der Sache gehört, die sich letzten Sonntag auf einem Bahnsteig der Penna Station zutrug?«
    »War da nicht etwas mit einer Verwechslung?«
    »Ja. Wir suchten Johnny Miller, und sein Bruder Harry wurde an seiner Stelle erschossen.«
    »Ich habe davon gehört. Genaues weiß ich nicht, es ist eine Sache für die Mordabteilung West, nicht mein Zuständigkeitsbereich.«
    »Der Mann, der die tödliche Kugel abfeuerte, sitzt da im Schlafzimmer, Stanoway. Er heißt Danny Blancher und hat eine Lizenz als Privatdetektiv. Er wollte Johnny Miller stellen und zur Polizei bringen. Leider verwechselte er dessen jüngeren Bruder mit dem Gesuchten. Und dieser Harry zog eine Waffe, als Blancher ihn anrief. Well, was blieb Blancher schon übrig?« Starnoway machte große Augen.
    »Na so was«, sagte er gedehnt. »Wenn das keine Duplizität der Ereignisse ist! Blancher sagt, er hätte Wellers zufällig beim Betreten dieses Hauses gesehen. In seinem Büro hätte er eine Sammlung von Steckbriefen, dort habe er sich überzeugt, daß Wellers gesucht wird, und so sei er hergekommen, um Wellers 7. u schnappen und zum FBI zu bringen. Er gibt ganz offen zu, daß ihm daran liegt, die dreitausend Dollar Belohnung zu erhalten.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Der Junge muß verrückt sein. Wenn der so weitermacht, wird er

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