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0422 - Die Zeitpendler

Titel: 0422 - Die Zeitpendler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlan. „Kümmere dich erst einmal um die beiden Sonnendrachen. Ich muß mit den Kommandanten sprechen."
    Rhodan drückte die Taste nieder, der Schirm erhellte sich. Eine Stimme fragte: „Was wünschen Sie, Sir?"
    Rhodan sagte: „Stellen Sie mir bitte eine Verbindung her zu den beiden Kommandanten von SUN DRAGON Iund SUN DRAGON II."
    Das Mädchen erwiderte schnell: „Sofort, Sir, selbstverständlich!" Dann schaltete Rhodan das Bild auf drei andere Schirme, und die anderen Männer konnten sein Gespräch mit den beiden Kommandanten mitverfolgen. Bevor das erste Wort gesprochen wurde, wußte Atlan, wie das Gespräch ausgehen und welches Ergebnis es erbringen würde.
     
    *
     
    Beide Kommandanten waren ältere Männer in dunklen Uniformen ohne Rangabzeichen. Ihre Gesichter waren hart und voller Kerben, und die Augen hatten einen überraschend ernsten Ausdruck, als hätten sie Dinge gesehen wie keiner vor ihnen.
    Die Hände beider Männer waren der beste Ausdruck ihrer Nervosität; die Finger fuhren unruhig auf der Tastatur der Sichtschirme umher.
    „Meine Herren", sagte Rhodan leise, „Sie sind gelandet und haben bisher keine Funksprüche gewechselt. Was ist der Grund?"
    Einer der Kommandanten erwiderte, ohne die Augen von Rhodans Gesicht zu nehmen: „Wir halten nichts davon, zu einer Panik beizutragen. Das, was wir zu berichten haben, ist nicht unbedingt positiv, Sir."
    Atlan schaltete den Linsen-Mikrophonsatz über seinem Sichtschirm ein und fragte: „Also negativ?"
    Der Kommandant der SUN DRAGON II nickte mehrmals. Es war eine hoffnungslose Geste.
    „Ja, leider."
    Die Männer im obersten Stockwerk der Administration erlebten den Bericht mit. Sie sahen die Aufnahmen, sahen, wie die Kamera auf die Anzeigen der Instrumente überblendete und in den verschiedenen Abteilungen der Schiffe eingesetzt wurde. Die beiden Spezialschiffe arbeiteten in der glühenden Hölle der Sonnenatmosphäre und versuchten, ihr gesamtes Arsenal an Defensivwaffen und Offensivwaffen einzusetzen, um den riesigen Todessatelliten abzuschießen oder aus der Sonnennähe herauszubugsieren. Nichts half.
    Gleichzeitig liefen die Messungen weiter ...
    Sie bestätigten den einzelnen Abteilungen, in denen die Wissenschaftler ihre Analysen machten, daß nur einzig und allein der Todessatellit die Schuld trug, daß sich die irdische Sonne langsam, aber unaufhaltsam in eine Nova verwandelte. Alle Zeichen deuteten unwiderruflich darauf hin.
    Rhodan fragte in eine Pause hinein: „Haben Sie, meine Herren, in der Umgebung der Sonne oder auch meinetwegen am Satelliten selbst etwas Ungewöhnliches feststellen können?
    Ungewöhnlich natürlich in der Form, daß es über die Pränova-Momente hinausging?"
    Der Kommandant von SUN DRAGON Ischüttelte den Kopf.
    „Nein, nichts. Natürlich haben wir den sonnennahen Raum sehr genau abgesucht. Wir konnten Rein Zeichen feststellen, das auf die Einwirkung von Fremden hinwies."
    Saedelaere fragte ruhig: „Wie lauten die Daten der letzten Auswertung?"
    Einer der Männer runzelte die Stirn und griff nach einem Blatt, das außerhalb des Sichtbereichs der Aufnahmelinsen lag. Dann sagte er, den Text ablesend: „Wir können die nächsten zehn bis zwölf Tage noch abwarten. Die Paratronschirme werden die größten Schäden abwehren können. Dann aber müssen wir schlagartig handeln. In etwa fünfzig Tagen werden die Planeten verbrannt sein, Sir."
    Saedelaere sagte steif: „Danke. Haben Sie einen Vorschlag, wie wir diesen verdammten Satelliten ausschalten können?"
    „Nein", erwiderte Rhodan. „Denn wir müßten zuerst eine weitere Dimension erschließen, sie zu beherrschen lernen und dann eingreifen. Das ist vielleicht in einigen Jahrhunderten zu schaffen, aber nicht in zehn Tagen."
    „Das ist auch meine Auffassung, Sir", meldete sich der Kommandant von SUN DRAGON II.
    Rhodan stützte sein Gesicht in beide Hände und stemmte die Ellbogen gegen die Tischplatte. Dann fragte er murmelnd: „Gibt es noch etwas, was wir wissen müssen, meine Herren?"
    Einer der Kommandanten blickte Rhodan an und sah, daß der Großadministrator wie ein alter, gebrochener Mann wirkte. Rhodan schien resigniert zu haben.
    „Nein. Sämtliche Unterlagen gehen Ihnen durch einen Kurier zu. Er ist bereits unterwegs in die Administration."
    „Danke", sagte Rhodan. „Sie haben getan, was Sie konnten. Sosehr ich bedaure, daß Sie mir kein besseres Ergebnis mitteilen konnten, so sehr muß ich Sie loben. Vielen Dank, meine Herren." Sie grüßten

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