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0423 - Die Monster-Insel

0423 - Die Monster-Insel

Titel: 0423 - Die Monster-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sie, daß Sie fortkommen…«
    Zamorra begriff das abweisende Verhalten dieses Mannes nicht.
    Als sie spätabends ihr Hotel wieder erreichten, wurden sie bereits erwartet. In der Empfangshalle des Hotels erhob sich ein graugekleideter Mann und kam auf sie zu. »Mister Zamorra?«
    »Der bin ich«, stellte Zamorra fest. Er musterte den anderen prüfend. Besonders geheuer war ihm dieser spätabendliche Besucher nicht, und außerdem sehnte der Professor sich danach, gemeinsam mit Nicole den roten Highway-Staub unter der Dusche vom Körper zu spülen.
    »Ich darf Sie bitten, Mister Yushitses Gast zu sein«, sagte der Graue.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Warum möchte Mister Yushitse nicht unser Gast sein?« fragte er zurück.
    »Weil er in Sidney wohnt, Sie aber nur ein Hotelzimmer aufweisen können… wollen Sie mir also bitte folgen?«
    »Aus welchem Grund möchte er mit mir reden?«
    »Das, Sir, wird Ihnen Mister Yushitse sicher selbst sagen.«
    Zamorra wechselte einen Blick mit Nicole und räusperte sich. »Ihr Mister Yushitse will etwas von mir und nicht umgekehrt. Also wird er so freundlich sein, hier aufzutauchen und nicht umgekehrt. Richten Sie ihm das aus.«
    Der Mann in Grau glaubte plötzlich drohen zu müssen. Und dann machte der Mann hinter der Rezeption Augen so groß wie Suppenteller, weil er noch nie gesehen hatte, wie schnell jemand aus seinem Hotel gefeuert werden konnte. Seelenruhig kam Zamorra von der Tür zurück und bat um den Zimmerschlüssel.
    »Hoffentlich gibt das keinen Ärger für Sie, Sir«, glaubte der Clerk warnen zu müssen. »Ich konnte nicht umhin, einen Teil Ihrer… äh… erregten Unterhaltung mitzuhören und muß Ihnen sagen, daß Mister Yushitse einer der reichsten Männer in Sidney ist und entsprechenden Einfluß besitzt…«
    »Das gibt ihm nicht das Recht, uns shanghaien zu lassen«, wehrte sich Zamorra. Er schob dem Clerk ein Trinkgeld zu, das ungewöhnlich hoch ausfiel. »Wenn Mister Yushitse jemanden schickt, der uns Ärger machen will, geben Sie uns bitte rechtzeitig Bescheid, ja?«
    Das Zimmertelefon schlug an, als die Dusche in ihrem Zimmer gerade doppelt belegt war. Zamorra murmelte einen Fluch, kletterte unter dem Wasserstrahl hervor und marschierte zum Telefon hinüber.
    Es gab keinen Ärger. Aber Mister Yushitse war persönlich eingetroffen und wollte Zamorra in dessen Zimmer einen Besuch abstatten.
    »Kommt nicht in Frage«, wehrte Zamorra ab. Im Zimmer gab es zu wenige Zeugen, falls der Ärger getarnt auftreten wollte. »Die Hotelbar hat bis zwei Uhr geöffnet; bitten Sie Mister Yushitse dorthin. Wir kommen gleich.«
    »Kampfanzug?« fragte Nicole, die die Duschzelle jetzt auch verlassen hatte und damit ihren Lederoverall meinte, der schon etliche Auseinandersetzungen mit menschlichen und dämonischen Gegnern überstanden und durch seine schwarze Farbe auch für Nachteinsätze bestens geeignet war.
    »Zivil…«
    Zamorra im weißen Leinenanzug und Nicole im kurzen mitternachtsblauen Kleid suchten kurz darauf die Hotelbar auf. Es herrschte Betrieb; hier gab es also genug Zeugen, die den ominösen Mister Yushitse vor Gewaltaktionen warnten.
    Dabei wirkte der etwa vierzigjährige, kleinwüchsige Japaner durchaus sympathisch. Der Mann in Grau war nicht zu sehen, auch keine weiteren »unauffälligen« Personen, die Leibwächterfunktionen innehatten und auf ein Handzeichen ihres Bosses zum Rollkommando werden konnten.
    »Ich verstehe, daß Sie mir mißtrauen«, sagte Yushitse lächelnd. »Ich wäre an Ihrer Stelle auch vorsichtig. Der Mann, den ich zu Ihnen sandte, hat sich ungeschickt verhalten. Ich habe seiner Agentur mitgeteilt, daß ich auf seine Dienste künftig verzichten werde.«
    »Agentur?«
    »Detektivagentur, die in meinem Auftrag tätig wird. Aber bitte, nehmen Sie doch an meinem Tisch Platz. Was Sie bestellen, geht auf meine Rechnung…«
    »Wir bezahlen lieber selbst«, wehrte Nicole ab.
    »Sie waren heute bei Rollins in Canberra«, eröffnete der Japaner übergangslos. »Er rief bei mir an und beschwerte sich, ich hätte Sie ihm auf den Hals gehetzt, nachdem er mir schon vorher die Schuld daran gab, Schwierigkeiten von seiten Sandy Freemans bekommen zu haben. Dabei hatte ich Sandy nur über meinen Verdacht in Kenntnis gesetzt, Rollins könne das Foto geschossen haben…«
    Zamorra sah ihn verblüfft an.
    »Ach, vielleicht sollte ich Ihnen erst einmal ein paar Hintergrunderklärungen geben«, lächelte Yushitse. »Wegen dieses Fotos waren Sie doch bei der

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