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0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und lief über die Rennstrecke. Seine Lampe tanzte bei jeder Bewegung wie ein Irrlicht. Ich erwartete ihn, und als Suko vor mir stehenblieb, ging sein Atem heftig. Er war eine weite Strecke gelaufen.
    Man konnte den Chinesen nicht so leicht aus der Fassung bringen. Er war, ebenso wie ich, einiges gewohnt, doch dieser Anblick hatte auch ihn aus der Fassung gebracht.
    »Hast du den gesehen, John?«
    »Ja.«
    »Was war das?«
    Ich hob die Schultern. »Ein Rennwagen, ein Bolide, ein Geschoß auf vier Rädern. Man kann vieles dazu sagen, alles würde stimmen…«
    »Oder ein Gruß vom Teufel.«
    »Auch das.«
    Suko starrte an mir vorbei. »Über Erklärungen brauchen wir uns wohl kaum Gedanken zu machen oder?«
    »Noch nicht.«
    »Und was ist mit Arkey Porter?« fragte der Inspektor leise.
    Ich gab ihm keine akustische Antwort. Er schaute nur in mein Gesicht und wußte Bescheid.
    »Tot - nicht?«
    »Davon müssen wir ausgehen.« Ich fügte noch eine Erklärung hinzu. »Dieser rote Teppich, den der Wagen plötzlich produzierte und für den ich kein Motiv kannte, hatte ihn plötzlich erfaßt und weggeschleudert. Wir können davon ausgehen, daß er nicht überlebt hat.«
    Suko nickte. Dann fragte er: »Und weshalb lebst du, John?«
    »Das weiß ich genau. Ich habe mich nicht auf die Fahrbahn gestellt, um den Wagen zu locken. Der andere hat es getan. Ich warnte ihn, er wollte nicht hören.«
    »Ja, so ist das oft.« Sukos Hand beschrieb einen Kreis. »Wo sollen wir ihn suchen?«
    »Komm mit.«
    Ich hatte mir die Richtung gemerkt, in die der Körper geschleudert worden war. Wir überquerten die Piste, stiegen auch an der Seite über Leitplanken hinweg und fanden uns sehr schnell im dichten Unterholz wieder. Hier stieg das Gelände nicht so steil an wie auf der Seite, an der ich gewartet hatte.
    Beide setzten wir unsere Lampen ein. Ich vergegenwärtigte mir den Vorgang noch einmal und ging davon aus, daß der andere ziemlich weit in das Gelände hineingeschleudert sein mußte. Wenn wir ihn finden wollten, mußten wir ein ziemlich großes Areal absuchen.
    Etwa eine halbe Stunde suchten wir. Suko war es schließlich, der ihn fand. Er hatte sich von mir getrennt, ich hörte seinen lauten Ruf und war schnell bei ihm.
    Der Inspektor stand dort, wo kahle Bäume auf einem moosig feuchten Boden wuchsen. Er hielt seine Lampe so, daß der Strahl in die Höhe stechen konnte und sich im Astwirrwarr des Baumes verfing.
    »Sieh mal genau hin, John.«
    Ich ging noch einen Schritt näher, duckte mich unter einem tiefhängenden Zweig hinweg und schielte nach oben.
    Astwerk gehörte zu einem Baum, ob im Sommer oder Winter. Aber nicht die bleiche, steife Krallenhand, die in eine Lücke hineinhing, vom Strahl der Lampe getroffen wurde und deshalb noch blasser aussah.
    Allerdings nur auf der Rückseite. Über die Innenfläche der Hand rann eine dicke rote Flüssigkeit, sammelte sich an den Fingerspitzen und tropfte von dort zu Boden.
    »Blut«, flüsterte Suko.
    Ich holte tief Luft, bückte mich und untersuchte die feuchten Stellen auf dem Untergrund.
    Sehr oft hatte ich Blut zwischen meinen Fingerkuppen gespürt, aber was ich hier spürte, war etwas anderes.
    Ich richtete mich auf und schaute Suko an. Ihm gefiel mein starrer, in sich gekehrter Blick nicht.
    »Was hast du?«
    »Das ist kein Blut«, sagte ich.
    »Sondern?«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht Säure oder ähnliches…«
    ***
    Nun, wir hatten uns schnell von diesem Schock erholt und waren in den Baum geklettert. Dabei unterstützten wir uns gegenseitig, so daß es nicht zu viele Schwierigkeiten gab. Von zwei verschiedenen Seiten näherten wir uns der starren Gestalt, die zwischen den Zweigen hing wie in einem Spinnennetz und einen Arm so gedreht hatte, daß die Hand einen Ast umklammerte.
    Wir leuchteten mit den Lampen die Gestalt an und trafen natürlich auch ihr Gesicht.
    Arkey Porter lebte nicht mehr. Dieser rote Teppich hatte ihn voll erwischt und getötet.
    Ich hatte schon zahlreiche Tote gesehen, doch der Anblick der im Baum hängenden Leiche schockte mich. Das Gesicht war zum Teil zerstört und regelrecht verbrannt, eben von dieser roten Flüssigkeit, die sich nicht allein auf den Körper des Mannes beschränkte, sich auch innerhalb des Baumes ausgebreitet hatte und dort die Äste und Zweige als dicke Schicht bedeckte.
    Wir blickten von verschiedenen Seiten auf die Gestalt. Ich sah Sukos Nicken und wußte, was er meinte.
    »Okay, wir werden ihn aus diesem verdammten Baum

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