Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf mein Gefühl gab, wollte ich zumindest in der Nähe sein, wenn irgend etwas geschah. Vielleicht konnte ich Porter dann helfen.
    Ich hatte den ersten Schritt in die Schräge des abfallenden Hangs gesetzt, als ich das Geräusch hörte.
    Zuerst dachte ich an ein Gewitter, denn so hörte sich der Donner an. Ein dumpfes Grollen, das nicht nur über den Himmel schwang, sondern auch über die Bahn schallte.
    War er das?
    Mir rann es kalt den Rücken hinab. Ich schaute nach links, wo das Donnern aufgeklungen war, sah dort nichts Verdächtiges, aber Arkey Porter hatte das Geräusch ebenfalls vernommen, winkte mir zu und rief dann: »Er kommt!«
    »Weg von der Bahn!«
    »Gleich…«
    Das Donnern schwoll an. Mir kam es vor, als würde sich die Erde öffnen und ein unterirdisch gelegener Vulkan seine Kräfte entfalten, um alles zu zerstören.
    Noch sah ich nichts, obwohl ich nach links schaute und einfach das Gefühl hatte, dort etwas zu sehen. Ein Gegenstand, der schwärzer war als die Wolken und die Finsternis.
    Schwarz wie die Seele des Teufels!
    Das war er!
    Arkey Porter schrie. Er bewegte sich heftig zur Seite, als hätte ihn ein Windstoß erfaßt, und danach sah es auch aus, als plötzlich jemand mit einem wahren Höllenlärm anraste.
    Der Wagen.
    Das Ungeheuer auf vier Rädern.
    Ein Rennbolide, mit Hunderten von PS bestückt. Flach, offen und mit gewaltigen Reifen versehen.
    Dabei unheimlich schnell in die weite Kurve hineinrasend.
    Und er wurde noch schneller. Ich sah plötzlich etwas Rotes schimmern. An beiden Seiten des Wagens breitete es sich aus, bildete einen über der Fahrbahn liegenden Teppich und wurde von dem noch schneller werdenden Renner mitgezogen. Auf der flachen vorderen Schnauze erschien plötzlich ein weißer Schädel.
    Ein Totenkopf!
    Und der Fahrer?
    Er war schwer zu sehen, mußte in seinem schmalen Sitz hocken wie eine Sardine in der Büchse.
    Etwas darüber blinkten sechs gelbe Lichter, die aussahen wie drei Augen.
    Das alles nahm ich innerhalb von zwei Sekunden wahr. Eine Zeitspanne, die verdammt kurz war, sie hätte Arkey Porter aber gereicht, um die Rennstrecke zu verlassen, das tat er nicht.
    Oder zu spät!
    Als er sich zur Seite warf und dabei noch rannte, war der Wagen schon heran. Nicht das stählerne Geschoß erfaßte den Mann, nein, es war einer dieser teppichartigen Flügel, die ihn voll erwischten, in die Höhe schleuderten und weit von der Rennbahn weg in das Gelände fegten. Seinen Schrei hörte ich nicht mehr, ich schaute dem Geschoß nach, ohne mich zu bewegen.
    Mein Magen war zu einem kalten Stein geworden. Sekundenbruchteile hatte ich einen kalten Horror erlebt, der genauso schnell wieder verschwand.
    Es schien so, als hätte sich der Wagen aufgelöst oder wäre vom Himmel verschluckt worden. Als ich ihm nachschaute und meinen Kopf dabei nach rechts drehte, war jedenfalls von ihm nichts mehr zu sehen und auch nichts zu hören.
    Stille fiel über die Insel.
    Sie wirkte wie ein. Tuch, hatte alles aufgesaugt, so daß ich nur meinen heftigen Atem hörte.
    Das vierte Opfer hatte dieser verfluchte Wagen gefordert. Bisher hatte ich nur von ihm gehört, nun war es mir möglich gewesen, ihn zum erstenmal zu sehen.
    Noch im nachhinein bekam ich weiche Knie, wischte über mein Gesicht und beschäftigte mich bereits mit der Frage, ob es Suko und mir jemals gelingen konnte, diesen Boliden zu stoppen.
    Über die Gründe seines Erscheinens wollte ich nicht näher nachdenken, meine Gedanken drehten sich um diesen Gegenstand an sich. Da hatte ich den weißen Totenschädel gesehen und dort, wo der Fahrer sitzen mußte, die sechs leuchtenden Punkte, die möglicherweise drei Augenpaare waren. Das alles schoß mir durch den Kopf, während ich den feuchten Hang hinunterlief und darauf achtete, nicht auszurutschen.
    Leitplanken hielten mich auf. Sie sicherten die Kurve in einer Dreierreihe ab. Um auf die Fahrbahn zu gelangen, mußte ich sie überklettern. Ich schwang mich hinüber und betrat die Bahn.
    Das Erlebnis steckte mir noch in den Knochen. Intensiv roch ich den Schwefel.
    Bei einem solchen Geruch bekam ich immer gewisse Bedenken. Schließlich war er mir nicht unbekannt. Oft genug stank der Teufel nach Schwefel, wenn er sich zeigte.
    Hatte er auch hier seine Hand im Spiel? Zuzutrauen war ihm das. Der nahm jede Chance wahr, um sich in das Leben der Menschen zu mischen.
    »John!«
    Ein ferner Ruf erreichte mich. Ich drehte mich um und sah Suko herbeilaufen. Auch er hatte seine Deckung verlassen

Weitere Kostenlose Bücher