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0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

Titel: 0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen
Autoren: Jason Dark
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fast gefallen. Seine Verletzungen waren zu schlimm. Ich mußte zugreifen und ihn stützen.
    Peitschenschläge wollte ich nicht riskieren, aus diesem Grunde wehrten wir uns auch nicht, als die Söldner vor uns stehenblieben und uns zunickten.
    Ich hatte mich erhoben und blickte ihnen entgegen. Sie waren kleiner als ich, dafür schwerbewaffnet. Wäre Georg von Spränge nicht bei mir gewesen, hätte ich vielleicht schon jetzt einen Ausbruch versucht.
    So aber blieb ich bei ihm.
    »Wir gehen allein!« sagte ich den Söldnern.
    Deren Gesichter verzogen sich zu einem Grinsen. Dann drehten sie sich um und traten gleichzeitig zur Seite, so daß wir sie passieren konnten.
    Mein Begleiter hatte Mühe, seine Füße anzuheben. Er schlurfte neben mir her. Die Schläge hatten ihn gezeichnet, das Wissen, bald zu sterben, stand in seinem Gesicht, und doch hielt er sich tapfer und schaute nach vorn.
    Sie schlugen nicht nach uns, als wir sie passierten. Von zwei Seiten her starrten sie uns an. Sie rochen nach billigem Fusel und nach Schmutz. Waschen stand wohl nicht in ihrem Dienstplan.
    Auch als wir den Henkerskarren verlassen hatten, waren wir nicht frei. Jetzt geriet Bewegung in die Menge der Zuschauer. Sie rückten von zwei Seiten näher heran, der Wall aus Leibern verdichtete sich. Manche faßten nach uns, andere schlugen, und da taten sich besonders die Frauen hervor, deren Krallenhände sich immer wieder in unserer Kleidung verhakten.
    »So jung und schon dem Tod geweiht«, sagte jemand und meinte damit den Studenten. »Ich werde nicht für dich beten, Junge. Du sollst im Höllenfeuer verschmoren, der Teufel wird deine Seele fressen.«
    »Ja, er soll sie fressen«, übernahm eine andere Person den Satz.
    »Fressen, fressen!«
    Plötzlich schrien sie alle. Sie hoben ihre Arme, ballten die Hände und drohten uns.
    Georg von Spränge bekam Angst. Er preßte sich an mich und wollte schneller gehen, aber es war nicht nötig. Die Söldner trieben die Leute mit ihren Knüppeln zur Seite.
    Und der Henker wartete.
    Wir hatten jetzt freies Sichtfeld. Wie eine schwarze Figur stand der Henker neben seinem Richtklotz, vor dem wir knien würden, um unseren Kopf darauf zu legen. Dann würde er zuschlagen. Der Kopf würde anschließend in einen Korb rollen und weggebracht werden.
    Sehr einfache Regeln hatten die Menschen damals gehabt.
    In Greifweite des Henkers standen die vier furchtlosen Baphomet-Diener. Sie hofften auf ihren Herrn. Ich wargespannt, ob und wie dieser Dämon eingreifen würde. Bisher war nichts von ihm zu sehen.
    Man hatte eine Masse Soldaten aufgeboten. Sie standen hinter uns und bildeten dort einen schwerbewaffneten Wall aus Menschenleibern. Wenn ich fliehen wollte, dann nur zum Fluß hin.
    Georg von Spränge zitterte. Bei ihm war es bereits die Todesangst. Er konnte sie nicht abschütteln. Sie hielt ihn fest wie eine Klammer. Kräftige Fäuste packten uns und drehten uns so herum, daß wir neben den vier Baphomet-Dienern standen.
    Die ausgemergelten, in dunkle Lumpen gehüllten Gestalten sahen aus wie Todeskandidaten, aber in ihren Augen erkannte ich keine Angst. Die Blicke waren nach vorn gerichtet, wo die Pegnitz floß, als erwarteten sie von dort Hilfe.
    Hatten sie nicht auch davon gesprochen? War da nicht die Rede von einem gewaltigen Ungeheuer gewesen, das ihnen zu Hilfe eilen sollte und von Baphomet gelenkt wurde?
    Genau wußte ich es nicht, aber ich konnte mir vorstellen, daß uns noch einiges bevorstand.
    Das sagte ich auch meinem Begleiter. Ich bat ihn, sich zusammenzureißen.
    »Aber wir können nichts mehr tun, John.«
    »Warte es ab, Georg.«
    »Du hast noch immer Hoffnung?«
    »Ja.«
    Weshalb nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
    Baphomet war mein Feind. Wenn er hier erschien, auf welche Weise auch immer, würde ich dafür sorgen, daß er sich auch unser annahm.
    Das dumpfe Trommeln hatte noch gefehlt. Als es jetzt aufklang, zuckte ich zusammen. Die Trommler standen im Hintergrund. Das Geräusch drang in Schallwellen über den Platz, erreichte unsere Ohren und hallte von den umstehenden Häusern wider.
    Es war auch ein Zeichen für die Gaffer. Sie traten zurück.
    Alles lief sehr diszipliniert ab. Für mich ein Beweis, daß sie Hinrichtungen schon des öfteren erlebt hatten.
    Sie bauten sich dort auf, wo der Henkerskarren stand. Da bildeten sie einen Halbkreis wie auch die Soldaten und Landsknechte.
    Das Ritual wurde genau eingehalten.
    Nur der Weg zum Fluß blieb frei. Jemand kam herbei und stellte
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