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0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

Titel: 0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brannten.
    Überflossen vom roten Licht und der Dunkelheit sahen sie so aus, als würden sie sich von einer Seite auf die andere bewegen.
    Um sie brauchte ich mich nicht zu kümmern. Sie hatten ihr Vertrauen einzig und allein in die Existenz des Drachen gesetzt.
    Ich näherte mich dem bösartigen Fabeltier nicht auf dem direkten Weg, sondern schlug einen Kreisbogen von der linken Seite her.
    Dabei behielt ich ihn stets im Blickfeld und dachte über eine Möglichkeit nach, ihn auszuschalten.
    Vielleicht war es günstig, wenn ich mich auf die Augen konzentrierte. Schon mehr als einmal hatte ich erlebt, daß Monster, wenn ihre Augen getroffen worden waren, durchdrehten und dann starben. Besonders dann, wenn ich mit geweihtem Silber schoß.
    Würde ich auch hier Erfolg haben?
    Bisher hatte sich der Drache nicht um mich gekümmert, mich nicht einmal anvisiert. Möglicherweise aus dem Grund, da ich zu den Verurteilten gehört hatte, das aber änderte sich, denn plötzlich ruckte der massige Schuppenschädel des Drachen herum, und mich gähnte das scheunentorgroße Maul an.
    Plötzlich reckte sich der Henker auf dem Nacken des Drachen in die Höhe. Sein Schrei schallte mir entgegen. Er schwang seinen rechten Arm, die Axt beschrieb wilde Kreise, und er gab praktisch das Zeichen zum Angriff auf mich.
    Der Drache wurde schnell.
    Mir erging es wie einem Menschen, der von einem Bären überrascht wird. Ein Tier, das so plump aussieht, kann sich so schnell bewegen, daß ein Mensch nicht vor ihm fliehen kann.
    Auch mir gelang nicht mehr der präzise Schuß, ich steckte die Waffe weg und ließ den Drachen so weit an mich herankommen, wie ich es riskieren konnte.
    Dann rannte ich nach rechts.
    Dabei schlug ich einen großen Bogen, hörte hinter mir ein Schreien, auch das dröhnende Fauchen des Untiers und sah, wie sich der mächtige Schwanz des Drachen bewegte.
    Er peitschte dicht über den Boden in meine Richtung. Hätte mich auch erwischt.
    Mir blieb die Flucht nach vorn.
    Und die führte mich direkt auf den Körper des Drachen zu, dabei tat ich das gleiche wie vorhin der Henker. Bevor sich einer der beiden versah, kletterte ich an der Flanke des Höllentiers in die Höhe auf dessen Rücken, während unter mir der hart geschlagene Schwanz entlangwischte, gegen den Körper hieb und ihn regelrecht erschütterte.
    Ich hatte inzwischen den Rücken erreicht, so daß mich dieser Aufprall nicht aus dem Gleichgewicht werfen konnte. Mit den Händen hielt ich mich fest, richtete mich noch nicht auf, da ich wissen wollte, wie der Drachen reagierte.
    Er tat gar nichts.
    Ich warf einen schnellen Blick nach rechts, wo die Baphomet-Diener standen.
    Auch sie waren meine Feinde, aber sie trafen keinerlei Anstalten, sich auf mich zu stürzen. Meine Vernichtung wollten sie dem Henker und dem Höllendrachen überlassen.
    Geradeaus, über den Kopf der Bestie hinweg, entdeckte ich das zuckende Fackellicht. Dort standen die Bewohner der Stadt, die dem Kampf zuschauten und ihm regelrecht entgegenfieberten.
    Zum Glück war der Rücken des Drachen breit genug, so daß ich mich auf ihm bequem bewegen konnte. Zwar durfte ich nicht zu große Schritte machen, aber das hatte ich auch nicht vor. Ebenfalls nicht mein Gegner.
    Er näherte sich mir breitbeinig und mit steif wirkenden Bewegungen. Und er ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Die Axt hielt er fast ein wenig locker in der rechten Hand. Allerdings hütete ich mich, diese Bewegung zu unterschätzen, der Henker mußte im Umgang mit der Axt ein wahrer Meister sein.
    Noch wartete er ab. In seinen dunklen Augen »brannte« ein unheimliches Feuer. Der Blick war starr auf mich gerichtet, er schätzte mich ab und suchte nach einer schwachen Stelle.
    Ich zog die Beretta.
    Ein langer Kampf konnte mir zum Verhängnis werden, und so ließ ich ihn in die Mündung schauen.
    Für die Dauer weniger Sekunden blieb er tatsächlich stehen. Er war ein wenig irritiert, das zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, und er hörte meine langsam gesprochenen Worte.
    »Weg mit der Axt!«
    Das tat er nicht.
    Es gibt Ausnahmereaktionen, wo ich auch schieße, obwohl ich nicht angegriffen werde. Hier befand ich mich in einer solchen Lage. Ich wollte ihm eine Kugel in die rechte Schulter setzen, aber ich hatte nicht mit der Schlauheit oder Hinterlist des Drachen gerechnet. Ob das Tier etwas bemerkt oder aus der Hölle einen Befehl erhalten hatte, wußte ich nicht.
    Jedenfalls schüttelte es sich und überraschte dabei den Henker und

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