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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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    Sie hatte den Abend überstanden, ohne einen Menschen zu ermorden, und kam zu dem Ergebnis, dass das ein Beweis größter Charakterstärke war.
    Dabei hatte Lieutenant Eve Dallas - Cop aus Überzeugung - einen eher ruhigen Arbeitstag gehabt. Das morgendliche Erscheinen vor Gericht und die Berge langweiligen Papierkrams waren für sie lästige Routine, und bei dem einzigen neuen Fall, den sie hereinbekommen hatte, ging es um ein paar Freunde, die sich darüber stritten, wer sich heimlich den Rest der Partymischung aus Buzz, Exotica und Zoom unter den Nagel gerissen hatte, die Teil eines gemütlichen Nachmittags auf dem Dach eines Appartementhauses in der Westside gewesen war.
    Schließlich war der Streit dadurch beendet worden, dass einer aus der Clique, gierig die rechte Faust um den Rest des Stoffs geballt, kopfüber vom Dach gesprungen war.
    Wahrscheinlich hatte er es gar nicht mitbekommen, als er auf dem Bürgersteig der Zehnten aufgekommen war, doch sein spontaner Abgang hatte die Partystimmung seiner Freunde nicht unerheblich getrübt.
    Alle Zeugen, darunter ein braver Bürger aus dem Nachbarhaus, der die Polizei gerufen hatte, hatten ausgesagt, dass das Individuum, dessen jämmerliche Überreste man von der Straße kratzen musste, freiwillig auf den Rand des Daches zugetänzelt war, dort das Gleichgewicht verloren
hatte und mit einem gut gelaunten, lauten Juchzer auf die Straße gesegelt war.
    Dieser letzte Tanz des Jasper K. McKinney hatte die Passagiere einer vorbeisurrenden Schwebebahn anscheinend nicht nur überrascht, sondern obendrein auch durchaus unterhalten, ein begeisterter Tourist hatte das Geschehen sogar gefilmt.
    Es gab keine offenen Fragen, und der Tod von Jasper würde als Folge eines Unfalls zu den Akten gelegt. Eve fand, dass es eher ein Tod aus Dummheit war, nur war diese Todesursache auf dem Formular nicht vorgesehen.
    Wegen Jaspers Sprung musste sie nur eine Überstunde machen und hatte sich dann mit dem elenden Vehikel, das ihr der Fuhrpark überlassen hatte, und das wie ein blinder, dreibeiniger Straßenköter die Straße hinunterhumpelte, durch den grässlichen Verkehr der Innenstadt gequält.
    Himmel, sie hatte Rang und Namen und deshalb Anspruch auf ein anständiges Gefährt. Dass sie in den letzten beiden Jahren zwei Fahrzeuge zu Schrott gefahren hatte, war nicht ihre Schuld. Vielleicht vergäße sie am nächsten Morgen kurzfristig ihre Charakterstärke und drehte irgendjemandem im Fuhrpark kurzerhand die Gurgel um.
    Das wäre sicher amüsant.
    Nachdem sie - okay, mit fast zweistündiger Verspätung - zu Hause angekommen war, hatte sie gezwungenermaßen die erstaunliche Verwandlung von der knallharten Polizistin zur Unternehmergattin durchgemacht.
    Sie war eine gute Polizistin, doch die Welt der Unternehmergattinnen war ihr vollkommen fremd.
    Sicher war ihr Outfit elegant und hochmodern, denn schließlich hatte Roarke die Sachen - selbst den Slip -
für sie herausgelegt, und er kannte sich in Sachen Mode aus.
    Alles, was sie wusste, war, dass sie etwas Grünes mit jeder Menge Glitter trug, das einen freien Blick auf große Teile ihres Körpers bot.
    Sie hatte keine Zeit gehabt, darüber mit ihm zu streiten, und hatte sich deshalb - wenn auch mit Leichenbittermiene - eilig in das Kleid und die passenden grünen Glitterpumps gezwängt. Sie hatten derart hohe, nadelspitze Absätze, dass sie plötzlich fast so groß war wie er.
    Es war kein Problem, ihm ins Gesicht zu sehen. Denn er hatte wilde, unwirklich blaue Augen in einem wie von begabten Engeln gezeichneten Gesicht. Dafür war es aber ein erhebliches Problem, einer Horde Fremder gegenüber nett und zuvorkommend zu sein, während sie die ganze Zeit die Sorge hatte, dass sie wegen der verdammten Schuhe jeden Augenblick auf ihren Hintern fiel.
    Doch sie hatte es geschafft. Hatte die schnelle äußere Verwandlung, den Flug nach Chicago, den Cocktailempfang, auf dem sie trotz des wahrhaft hervorragenden Weins vor Langeweile fast gestorben wäre, und das anschließende Essen mit einem guten Dutzend von Roarkes Kunden überlebt.
    Sie war sich nicht ganz sicher, was das für Kunden waren, denn Roarke hatte seine Finger einfach überall im Spiel. Doch beinahe jeder dieser Kerle, die sie während ihrer vierstündigen Leidenstour ertragen musste, hätte einen Preis für größtmögliche Fadheit verdient.
    Doch all die Langweiler hatten überlebt.
    Sie hatte also allen Grund, wirklich stolz auf sich zu sein.
    Jetzt wollte sie nur noch nach

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