Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Unfall gewesen sein?«, erkundigte ich mich. Coleman schrie sofort hysterisch auf: »Nein! Sie sind hinter mir her!«
    »Wer?«
    »Ich weiß es nicht, aber sie wollen mich loswerden!«
    Ich musterte ihn nachdenklich. Er schlotterte vor Angst, aber das konnte mehrere Gründe haben.
    »Was war los? Weshalb hast du dich in dem Schrank versteckt?«, wollte ich wissen.
    Coleman warf einen hastigen Blick auf den Mann in dem Bett und wandte sich dann wieder ab. Er zupfte sich mit den Fingern am Ohrläppchen und versuchte zu sprechen, aber er bekam kein Wort heraus. Ich nahm ihn mit in das andere Zimmer. Er atmete auf und ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Diese Wanne oben… so nennt man die langen Scheinwerfer, in denen zwei Reihen starker Birnen montiert sind… ist nicht von selbst umgefallen. Das Gestell ist sehr schwer und massiv. Jemand muss Bärenkräfte haben, um es umzuwerfen. Aber angeblich war keiner dort. Niemand will das Gestell berührt haben. Das zentnerschwere Ding krachte dicht neben mir auf den Boden. Ich war ziemlich fertig. Und als sie alle durcheinanderschrien und sich gegenseitig beschuldigten, bin ich hier runtergegangen. Hier unten wohnt Danny Steele. Er sorgt für die elektrischen Anlagen und die Heizung. So eine Art Hausmeister, aber ich mag ihn, wir sind in der gleichen Gegend auf gewachsen. Ich bin oft hier unten gewesen, wenn ich den Rummel oben nicht mehr ausgehalten habe. Ich wollte Danny bitten, mir sein Bett für eine halbe Stunde zu leihen. Ich brauchte etwas Ruhe, um weitermachen zu können. Aber Danny lag selbst auf dem Bett. Er hatte etwas zu viel Bier getrunken und schlief. Ich wollte gerade wieder hinausgehen, als ich Schritte auf dem Gang hörte. Ich dachte, es wäre Dickson, mein Manager, ich wollte ihm nicht begegnen und habe mich genau in dem Moment auf den Gang hinausgedrückt, als er ins erste Zimmer ging. Ich habe in der Ecke gewartet, weil ich annahm, dass er gleich wieder verschwinden würde. Ich hörte ein komisches Geräusch, ich weiß erst jetzt, was es war. Dann gingen die Schritte wieder zum vorderen Zimmer hin, ich wartete einen Moment, und dann schob ich die Schlafzimmertür wieder auf und ging hinein. Ich erkannte zuerst gar nichts. Ich hörte, wie der andere zu den Fahrstühlen ging und hinauffuhr. Dann bin ich zu dem Bett gegangen - und habe es gesehen. Ich weiß nicht, wie lange ich dort gestanden habe. Ich habe ihn angestarrt und darauf gewartet, dass der Mörder zurückkommen würde, um mich zu erwischen!«
    Er brach ab und fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn. Erst jetzt fiel mir auf, dass er genau die gleiche Kleidung trug wie der junge Mann im Nebenzimmer. Schwarze Nietenhosen und rotes Hemd.
    »Und wie bist du in den Schrank gekommen?«
    »Als ich wieder Schritte hörte, habe ich mich schnell versteckt. Ich hatte Angst!«
    »Trug Danny oft die gleichen Kleider wie du?«
    »Wir hatten die gleiche Figur, und wenn ich Klamotten übrig hatte, bekam er sie.«
    »Wir werden jetzt mal nach oben fahren, ich hoffe, du hast die Wahrheit erzählt!«
    ***
    Er stand auf und nickte. Wir nahmen ihn zwischen uns und gingen hinaus auf den Gang und zu den Fahrstühlen. Wir fuhren irr den vierten Stock hinauf. Phil ging voraus und führte uns über einen quadratischen Vorraum zu einer Reihe von Tonstudios. Eins davon lag hinter einer doppelten, mit Leder abgefütterten Tür und war so groß wie eine Turnhalle. Und fast genauso leer.
    Ein rundes Podest für die Band, ein Mischpult, Mikrofon, Tonbänder, ein Klavier, und eine Gruppe von Männern, die zusammengedrängt um eine Sesselgruppe stand. Sie starrten uns an wie Marionetten. Einer der Männer sagte etwas, aber kein Laut drang bis zu uns. Ich merkte, dass vor den Männern eine Glaswand war. Sie glitt jetzt zur Seite, als ein Mann herausgestürmt kam. Er war mindestens sechs Fuß groß, breit und schwabbelig.
    Als er uns erreicht hatte, fuhr er sich mit einer nervösen Bewegung durch die wirr aufstehenden grau-braunen Haare und riss dann mit einer plötzlichen spontanen Bewegung Collin Coleman an sich.
    »Wo hast du denn gesteckt, mein Junge?«, fragte er ein paar Mal hintereinander, dann legte er ihm einen Arm um die Schultern und wandte sich uns zu. Neben Coleman wirkte er wie ein Star-Catcher. Nur etwas zu fett.
    »Das ist Dickson Hadley«, erklärte Phil, »Collin Colemans Manager!«
    Dickson Hadley berichtigte Phil: »Nicht nur sein Manager, auch sein Freund, sein Onkel und sein Beschützer, wie, mein

Weitere Kostenlose Bücher