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0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein. Dann kam er langsam zu uns zurück. Die ganze Zeit hatte keiner etwas gesagt. Alle sahen jetzt Phil entgegen, als würde er plötzlich erklären, dass es sich nur um einen Scherz gehandelt habe.
    Ich wandte mich wieder an Ned Gillan: »Sie wollten vorhin etwas sagen?«
    »Ja.« Er achtete nicht auf den knurrenden Laut, der von Hadley kam, sondern stellte die anderen vor.
    »Das hier ist Eve Nono, Ihnen vermutlich nicht unbekannt. Sie ist eine Kollegin von Collin und fast genauso berühmt.« Er machte eine charmante Verbeugung, aber sie wirkte wie eine automatische und einstudierte Bewegung, tausendmal vor Presseleuten angewandt. »Und dieser Gentleman im Rollkragenpullover ist unser Starfotograf Toby Devon. Der junge Mann ist Davie Jones, und daneben steht Eric Livingston, sein Manager.«
    Bei dem letzten Wort fauchte Hadley wieder dazwischen. Ich sah mir den jungen Mann genauer an, er war Anfang zwanzig, fast weißblond und salopp-elegant gekleidet. Seine Augen waren finster zusammengezogen und auf Collin Coleman und Dickson Hadley gerichtet. Er sagte kein Wort. Erst als das Mädchen einen Schritt auf Coleman zumachen wollte, packte er mit einer schnellen Bewegung ihren Arm und sagte leise: »Lass ihn!«
    »Sie waren hier, als der Scheinwerfer umstürzte?«, fragte ich und tat so, als würde ich den Jungen nicht beachten. Diesmal antwortete mir Erle Bodman: »Ja, wir waren alle hier im Studio. Devon sollte eine Westernaufnahme von Eve Nono und Collin Coleman machen. Wir wollen die beiden zusammen rausbringen und brauchen dringend die Hülle!«
    Eric Livingston, der wie ein gediegener Apotheker aussah, schob sich vor. Er blickte Hadley hart an. »Das ist doch noch nicht so sicher, ob wir eine gemeinsame Platte machen. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso Sie es plötzlich so eilig haben, Ihre Aufnahme unter Dach und Fach zu bekommen!«
    »Aber ich denke…«, begann Coleman, aber er konnte nicht weitersprechen, weil ein heiserer Husten ihn plötzlich schüttelte. Bevor er wieder reden konnte, kamen unsere Kollegen. Phil ging mit ihnen hinunter. Ich untersuchte den Scheinwerfer, aber es war nichts mehr festzustellen. Das glatte Metall war bedeckt mit Fingerabdrücken.
    Aber Coleman hatte recht, als er sagte, das Gestell sei zu schwer, um von selbst umzustürzen. Es musste mit einiger Kraftanstrengung umgekippt worden sein. Wenn jemand nur aus Versehen dagegengestoßen wäre, dann hätte er das auf Rollen befestigte Gestell lediglich vor sich hergeschoben. Um es in eine gewünschte Richtung fallen zu lassen, musste man es mit einem Fuß vorn abstützen und dann mit aller Kraft dagegen drücken.
    »Stellen Sie sich bitte alle einmal so auf, wie Sie standen, als das Unglück geschah«, bat ich. Devon, der Fotograf, schaltete die Scheinwerfer ein und baute sich hinter seiner Kamera auf. Die anderen meuterten und murrten, immer wieder wurde jemand von den anderen korrigiert, dann schien alles zu stimmen.
    ***
    Im grellen Scheinwerferlicht und für alle gut sichtbar standen nur Toby Devon, Collin Coleman und Eve Nono. Der Komponist William Haldorn und Eric Livingstone standen direkt neben der Tür, relativ gut sichtbar gegen die weiß lackierte Fläche. Die anderen waren außerhalb des grellen Lichtkegels. Sie befanden sich in undurchdringlicher Dunkelheit. Ich hielt nur jene Personen für verdächtig, die im Dunkel standen. Die anderen hätten den Anschlag nicht unbemerkt ausführen können.
    Davie Jones, der blonde Nachwuchssänger, Erle Bodman, der Produzent, Dickson Hadley, Collins Manager und Ned Gillan, der Presseagent, waren die verdächtigen Personen. Sie standen zum Teil durch Kulissenteile verdeckt, zum Teil direkt hinter einem Gewirr von nicht benützten Scheinwerfern.
    Ich ließ das Licht wieder ausschalten und befragte sie eine Stunde lang. Ich wollte wissen, wer von ihnen den Raum verlassen hatte, wer die Möglichkeit 10 gehabt hatte, in den Keller zu fahren. Dass Collin unten war, konnte jeder auf die gleiche Weise erfahren wie ich: durch den Fahrstuhlanzeiger.
    Von der Hausmeisterwohnung wusste angeblich niemand etwas, und nur Erle Bodman gab zu, Danny Steele gekannt zu haben. Aber auch er hatte keine Ahnung davon, dass er unten zwei Zimmer hatte. Seiner Meinung nach wohnte er irgendwo in der Nähe. Ich fand außerdem heraus, dass der Schallplattenturm von insgesamt sechs Schallplattenfirmen gemietet war. Jede hatte ein völlig abgeschlossenes Stockwerk. Nur die Mieten wurden an die FEDORA RECORDS

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