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0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blossom.
    Plötzlich war sie sicher, daß dies seine Spur war und nicht die irgend eines anderen Menschen.
    Da begann sie zu laufen!
    Sie rannte, wie von Furien gehetzt, und erst in dem Moment, als sie sich wieder auf der Allee befand, wich das Gefühl ganz langsam wieder von ihr, eine unheimliche, unsichtbare Macht würde ihre Hände nach Laura ausstrecken und sie ins Reich der Toten reißen wollen.
    Wie sie darauf kam, wußte sie selbst nicht. Aber im Laufschritt eilte sie weiter zum schmiedeeisernen Tor, schlüpfte hindurch und warf sich in ihren Dodge Shadow. Sie verriegelte den Wagen von innen, lehnte sich zurück und versuchte tief atmend wieder zur Ruhe zu kommen.
    Als sie sich in der Lage fühlte, endlich wieder zusammenhängende Sätze zu formulieren, griff sie zum Autotelefon und wählte den Polizeinotruf.
    ***
    Rotlichter blitzten durch die Nacht. Uniformierte Polizeibeamte durchkämmten das verwilderte Grundstück. Starke Stablampen ließen ihre Lichtkegel zwischen Büschen und Bäumen geistern. Sheriff Sam Spices zeigte sich nicht sonderlich begeistert, die sechs Meilen von Lawrenceville bis hierher beordert worden zu sein. Er lehnte mit dem breiten Gesäß an der Motorhaube seines Streifenwagens und schüttelte mißmutig den Kopf. »Wehe Ihnen, Miß Edwards, wenn Sie mich für nichts und wieder nichts vom Fernseher weggeholt haben«, brummte er. »Wissen Sie, was ich versäume? Die neueste ›Matlock‹-Folge! Das ist unverantwortlich, Miß!«
    Verständlicherweise hatte Laura Edwards eine völlig andere Meinung. Die Abenteuer eines ausgerechnet in Atlanta, Georgia, ansässigen Rechtsanwaltes, die in der Beliebtheitsskala der amerikanischen Fernsehbürger noch weit über ›Dallas‹ angesiedelt und unter den ersten zehn zu finden waren, interessierten sie herzlich wenig, und des beleibten Sheriffs Fernsehsucht noch weniger. Sie wollte wissen, was mit Don Blossom passiert war.
    »Könnte es nicht sein, daß er feststellte, sein Wagen habe eine Panne, und daß er daraufhin nach Dacula marschierte, um in der Dorfwerkstatt Hilfe zu erbitten?« gab Spices zu bedenken.
    »Hören Sie, Sheriff,«, fuhr Laura ihn an, die allmählich zum Nervenbündel wurde, was gar nicht ihre Art war. »Selbst wenn es so wäre, hätte er mich angerufen. Außerdem dauert so etwas doch keine Stunden!«
    »Haben Sie ’ne Ahnung, welche Gemütlichkeit man hier auf dem Lande entwickelt«, winkte Spices ab. »Bei gutem Wetter müssen wir zwar die Silhouette von Atlanta ertragen, bloß brauchen wir die Großstadthektik noch nicht mit zu übernehmen!«
    Zwei der Uniformierten kehrten zurück. Einer, ein baumlanger Neger mit einem schmalen Oberlippenbärtchen, zuckte mit den breiten Schultern. »Die Lady hat zumindest in einem Punkt recht, Sam«, sagte er. »Da führt ’ne Spur zu einem Grab. Wie es aussieht, Frauenschuhe, die hin und zurücklaufen, und Männerschuhe, die nur hin gegangen sind.«
    »Blödsinn«, knurrte Spices.
    »Geronimo hat’s gesagt«, protestierte der Neger.
    »Hm«, machte Spices unmutig. »Der muß es ja wissen… mit seiner Spürnase. Ja, wo zum Teufel ist dann der Mann verschwunden?«
    »Woher sollen wir das wissen?« fragte der Neger. »Vielleicht hat er Flügel entwickelt und abgehoben.« Er machte entsprechende Armbewegungen. »Der nächste Adler, den du am Himmel siehst, könnte dieser Mann sein.«
    »Rede keinen Quatsch, Mann«, fauchte Spices. »Das sehe ich mir selbst an.«
    »Meinst du, du siehst mehr als Geronimo? Du zertrampelst die Spur höchstens.«
    »Für wie blöd hältst du mich eigentlich?« fauchte Spices.
    Der Neger grinste. »Für blöd genug, dich zum Sheriff wählen zu lassen«, sagte er. »Wärst du ein einfacher Arbeiter mit geregelter Arbeitszeit, könntest du jetzt brav mit ’ner Tüte Chips und ’ner Flasche Bier vorm Fernseher hocken und dir ›Matlock‹ reinziehen.«
    »Erinnere mich bloß nicht daran«, ächzte Spices und setzte seine Leibesmassen in Bewegung.
    Laura Edwards blieb bei den Autos. Sie bekamen keine zehn Pferde mehr auf diesen privaten Friedhof. Der Neger, dessen Namensschild am Uniformhemd ihn als Will Ransome auswies, wie Laura jetzt im Mondlicht sah, blieb bei ihr.
    Der andere Beamte war Spices vorausgegangen.
    Ransome hielt Laura eine Zigarettenpackung entgegen. Sie lehnte ab. Der Neger grub ein Stäbchen aus der Packung und setzte es mit einem Zündholz in Brand. »Don Blossom«, sagte er. »Das ist doch ein Immobilienmakler, nicht? Der Blossom…«
    »Sie

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