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0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist.« Er überreichte Laura eine Gemme an einem Halskettchen. »Tragen Sie diese Gemme. Sie wird Stygia abschrecken und ihre Kräfte mildern, falls sie wider Erwarten noch einmal auftauchen sollte. Aber ich glaube nicht daran. Es ist nur ein reine Vorsichtsmaßnahme.« Während die beiden Frauen unterwegs waren, hatte er kurz das Hotelzimmer aufgesucht und die Gemme, die mit magischen Schutzzeichen versehen war, aus dem kleinen ›Einsatzköfferchen‹ genommen, in dem sich allerlei weißmagische Utensilien befanden.
    »Das - ist alles Zauberei, nicht wahr?« fragte Laura zögernd.
    »Es ist Weiße Magie. Sie wird Ihnen helfen. Noch mehr wirkt sie allerdings, wenn Sie sie akzeptieren. Tragen Sie die Gemme, legen Sie sie nicht eher ab, als bis Nicole oder ich es Ihnen gestatte. Okay?«
    »Okay.« Sie hängte sich die Gemme um. »Ich komme mir ziemlich komisch dabei vor«, sagte sie.
    »Sie werden sich daran gewöhnen. Und ich denke, es wird nicht für lange sein. Mit etwas Glück erledigen wir die ganze Geschichte bereits in dieser Nacht, während Sie schlafen und vom Ski-Urlaub in Aspen träumen.«
    »Schlafen?«
    »Oh, die Müdigkeit macht’s«, warf Nicole ein. »Sie haben schon in der letzten Nacht wenig Schlaf gehabt. Irgendwann fordert die Natur ihr Recht.«
    »Danke«, sagte Laura und erhob sich. »Aber ich muß jetzt Zusehen, daß ich wieder zum Büro komme. Die Jungs setzen ein neues Schloß ein, und ich muß ja wenigstens einen Schlüssel haben… Was soll ich denen bloß sagen, daß dieses Schloß zerschmolzen ist?«
    »Nichts«, sagte Zamorra. »Das ist immer am besten. Erklärungen stiften nur Verwirrung. Wir melden uns bei Ihnen. Wo finden wir Sie? Im Büro ja wahrscheinlich nicht.«
    Laura nahm eine Visitenkarte aus der Umhängetasche und legte sie auf den Tisch. »Rufen Sie mich an«, bat sie. »Auch wenn es mitten in der Nacht ist. Sie sind so siegessicher… und ich möchte wissen, wenn Sie meinen Boß, den Sheriff und Will wieder zum Vorschein gebracht haben.«
    Zamorra und Nicole sahen sich kurz an und nickten. Beiden war nicht entgangen, mit welcher Betonung sie den Namen Will Ransomes erwähnt hatte.
    Laura verließ die Hotelbar wieder.
    »Ich denke, diesmal braucht keiner von uns ihr nachzufahren«, sagte Zamorra. »Stygia wird kaum noch einmal zuschlagen. Wenn sie angreift, hält sie sich an uns. Wir sind Gegner. Laura Edwards wäre höchstens ein Opfer.«
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Nicole.
    Zamorra sah auf die Uhr.
    »Bis zum Sonnenuntergang haben wir noch ein paar Stunden. Ich schlage vor, daß wir ein Restaurant heimsuchen, gepflegt tafeln und uns dann für ein paar Stunden hinlegen. Dann sind wir später wieder richtig fit, wenn es soweit ist.«
    Dagegen gab es nichts zu sagen…
    ***
    Der Dämon Astaroth lachte spöttisch. »Du siehst aus, als wenn du Professor Zamorra in die Hände gefallen wärest«, sagte èr.
    Eine zornige Feuerlanze aus den Augen der Dämonin flammte ihm entgegen. Immer noch lachend wehrte der uralte Erzdämon den Angriff ab. »Ah, du scheinst doch noch stärker zu sein, als deinem Aussehen nach zu vermuten ist. Das ist gut.«
    Die Dämonin, die soeben in einer feurigen Wolke silberner Flammen aufgetaucht war und anscheinend Mühe gehabt hatte, diese Flammen umzuwandeln, starrte ihn irritiert an. »Was, Astaroth, willst du damit andeuten? Warum überhaupt schleichst du dich in mein Refugium?«
    »Deine Sperren waren nicht gut«, gestand Astaroth offen. »Ich erlaubte mir, sie zu löschen. Aber ich denke, du wirst mir das Eindringen nachträglich gestatten, wenn ich dir verrate, weshalb ich gekommen bin.«
    »Sprich und geh. Ich habe nicht viel Zeit.«
    »Du hast nie viel Zeit. Leider«, sagte Astaroth. Seine langen, spitzen Ohren, die in winzigen Pinselhaaren endeten, zuckten rhythmisch. Er legte die Handflächen gegeneinander; als Fingerkrallen über ledrige Haut schabten, gab es ein unangenehmes, kratzendes Geräusch.
    Lüstern betrachtete der Dämon die Bewohnerin dieser schwach glühenden Höhle, in die er eingebrochen war. Stygia zeigte sich ihm in ihrer dämonischen Gestalt, die der menschlichen weitgehend entsprach — mit Ausnahme der Schwingen, die sie zusammengefaltet auf dem Rücken trug. Auch aus der letzten silbernen Flamme war jetzt rote Glut geworden, die ihren nackten Körper umzüngelte und in der sie sich höllisch wohl zu fühlen schien. Aber es war ihr anzusehen, daß eine gehörige Anstrengung hinter ihr lag. Sie mußte vor einer

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