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0428 - Die Stunde der Thunderbolts

Titel: 0428 - Die Stunde der Thunderbolts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er sie erschossen hatte, war er von ihnen so zugerichtet worden, dass er zwei Jahre im Krankenhaus zugebracht hatte.
    Rasony hasste die Gegner seines Volkes, aber er spürte immer wieder, dass er dieses Gefühl künstlich in sich am Leben erhielt, wie eine Flamme, die zu erlöschen drohte, immer wieder Sauerstoff und Brennmaterial braucht. Hass war für Rasony eine Existenzfrage. Rasony starrte in den Hohlweg hinab, wo sich die Leichen erschossener Zyklopen türmten. Er fühlte kein Bedauern.
    Die Zyklopen wurden bei solchen Kämpfen oft von den Zentauren vorgeschickt. Ein halbes Dutzend Zentauren hatte sich nur achtzig Meter vom Luftschiff entfernt zwischen den Felsen versteckt. Es waren Scharfschützen, die immer auf eine Gelegenheit für einen tödlichen Schuss warteten, bevor sie abdrückten. Osonoton trat an Rasonys Seite. Wie immer hatte er sich fast lautlos bewegt, und Rasony zuckte zusammen, als der Kommandant ihn am Arm berührte, „Wie sieht es aus, Tharo?"
    Rasony überwand seine Unsicherheit. Er lehnte sich über die Reling und deutete zum Hohlweg hinab.
    „Da werden sie niemals durchbrechen können. Sorgen machen mir nur die Scharfschützen, die die Zentauren dort vorn zwischen den Felsen in Stellung gebracht haben. Auf ihr Konto gehen der Tote und die drei Verletzten, die wir bisher zu beklagen haben."
    Osonotons Gelassenheit war bewundernswert. Der Kommandant hatte sich vollkommen unter Kontrolle. Vielleicht, überlegte Rasony, war Osonoton in seiner Entwicklung schon eine Stufe weiter und stand jenseits von Hass und Furcht. Aber was trieb ihn dann zu den Leistungen an, die er im Kampf gegen die Präbios schön vollbracht hatte? Rasony wusste es nicht.
    „Wir könnten die Terraner um Hilfe bitten. Sie würden den Hohlweg für uns räumen", schlug Osonoton vor.
    „Ich bin sicher, dass unsere Verbündeten jetzt genug mit ihren eigenen Problemen zu tun haben", meinte Rasony. „Außerdem sollten wir in der Lage sein, allein mit sechs Scharfschützen fertig zu werden."
    „Sie haben einen Plan?"
    „Ja", log Rasony. Er berührte den noch warmen Schaft seines Karabiners.
    „Einen Ausbruchsversuch?"
    „Ja, Kommandant."
    Ein Geschoss schlug auf den Felsen unterhalb des Luftschiffs auf und jaulte als Querschläger davon. Zehn Meter von Rasony und dem Kommandanten entfernt, waren zwei Lemurer damit beschäftigt einen Brand zu löschen, der durch einen Treffer in der Außenwandung des Luftschiffs entstanden war. Rasony nahm all diese Dinge in sich auf, aber seine Gedanken beschäftigten sich mit dem Ausbruchsversuch, der in Wirklichkeit Osonotons Idee war. Aber er, Rasony, würde ihn ausführen, denn Osonoton würde den Scout niemals beleidigen und ihm vorschlagen, das Unternehmen an seiner Stelle zu leiten. Dabei, dachte Rasony müde, war er alles andere als unternehmungslustig. Osonoton suchte hinter den Panzerplatten der Mannschaftsgondel Deckung, als mehrere Raketengeschosse über ihre Köpfe hinwegzischten.
    „Ich bin froh, dass die Zentauren sich auf bewegliche Ziele konzentrieren", sagte er. „Wenn sie erst einmal anfangen, das Luftschiff unter starkes Feuer zu nehmen; hilft uns nur noch rasche Flucht."
    „Deshalb müssen wir die Scharfschützen so schnell wie möglich erledigen", erwiderte Rasony und bemühte sich, seiner Stimme einen entschlossenen klang zu geben.
    „Wie viel Männer wollen Sie mitnehmen?"
    Rasony runzelte erstaunt die Stirn.
    „Selbstverständlich gehe ich allein."
    Osonoton machte nicht den Versuch, Lavas Rasony von seinem Vorhaben abzubringen.
    „Wann?" fragte er nur.
    Rasony umklammerte die Reling mit einer Hand und zog den Kombi-Lader über die Schulter. Er fühlte sein Herz heftig schlagen.
    Seine Müdigkeit verflog so schnell, wie sie gekommen war.
    Osonoton legte eine Hand auf Rasonys Schulter. Es war ein Höchstmaß an Sympathiebezeugung.
    „Viel Glück, Rasony."
    Der Scout musste lächeln.
    „Das haben Sie den Terranern abgelauscht."
    „Ja", gab Osonoton zu, „aber es gefällt mir."
    Rasony schwang sich über die Reling und landete mit beiden Füßen auf dem harten Felsgestein. Er warf sich nach vorn und hörte die Geschosse wie wütende Insekten um seinen Kopf schwirren. Indem er sich fest gegen den Boden presste, bot er den Zentauren kein Ziel. Sie schienen seine Absicht erkannt zu haben, denn ihr Feuer wurde heftiger. Rasony arbeitete sich mit den Ellenbogen weiter auf die Stellung seiner Gegner zu. Er war sich völlig darüber im unklaren, wie er sie

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