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0429 - Das Land der blauen Türme

Titel: 0429 - Das Land der blauen Türme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erbauer käme zurück - das war sein Signal, den Schutzschirm zu öffnen.
    Gleichzeitig mit der Lücke im Schirm, die sich nun hinter dem Abwehrmajor und dem Neandertaler wieder schloss, klappte ein mächtiges, zwanzig Meter breites und zehn Meter hohes Stück der Betonmauer nach außen. Der Drehpunkt befand sich nur wenige Zentimeter über dem Boden, und das Stück Mauer berührte, wie die Kante einer Zugbrücke, jetzt den Erdhoden. Das starke maschinelle Summen, das diesen Öffnungsvorgang begleitet hatte, hörte auf.
    In dem Raum hinter dem Eingang brannte ein strahlendes, gelbes Licht.
    Langsam, noch immer wie ferngesteuert, ging Alaska geradeaus. Hinter ihm war der Neandertaler.
    Alaska schien ihn nicht zu sehen, seine Gegenwart nicht zu spüren.
    Und der Neandertaler richtete die Keule auf den Major, um gegen eine Überraschung geschützt zu sein. Der Daumen des Urmenschen lag auf dem Auslöseknopf des Lähmstrahlers.
    Die beiden ungleichen Wesen gingen die leicht schräge Rampe hinauf und blieben im Licht des kantigen Raumes stehen.
    Wie würde es weitergehen? fragte sich der Neandertaler.
    Er drehte sich um und sah, daß jeder Ausweg versperrt war. Die Energieblase hatte sich wieder geschlossen.
    Der Haluter, der unsichtbar das gesamte Geschehen genau verfolgt hatte, sah ein, daß er im Augenblick nicht eingreifen konnte, daß er nur eines tun konnte - beobachten und sich mit Rhodan absprechen.
    Er schaltete das Funkgerät ein und rannte im Zickzack auf ein dreieckiges Massiv zu, das sich, einen Kilometer von dem Bunker entfernt, gegen den hellen Streifen über dem Meer abzeichnete.
    „Ich rufe Rhodan", sagte er.
    Die Besatzung des Shifts antwortet augenblicklich.
    Deutlich war die Spannung zu fühlen, die diese Männer ergriffen hatte.
    „Hier Atlan", sagte der Lordadmiral.
    „Wo befinden Sie sich?" erkundigte sich der Haluter, umging geschickt eine Gruppe sich paarender Zentauren und traversierte den felsenübersäten Schräghang des Massivs.
    Etwa einen Kilometer von dem Schirm entfernt. „Was haben Sie vor?"
    Der Haluter sagte schnell: „Der Shift, in dem sich der Großadministrator befindet, soll landen, bitte. Und zwar hier in diesem Felsmassiv. Hierher kommt keiner der Präbios. Ich bin gerade auf dem Weg dahin."
    Atlan erwiderte: „Der Shift steuert bereits abwärts."
    „Gut. Ich mache mich bemerkbar!"
    In der sinkenden Nacht, mit eingeschalteten Infrarotsuchern, aber ohne Scheinwerfer, schwebte der Flugpanzer senkrecht aus dem Himmel und setzte in der Mitte eines Dreiviertelkreises aus steilen, ausgefransten Felswänden auf.
    Die Spitzen und Hänge schienen von geheimnisvollem Leben erfüllt zu sein, aber es war nur der Widerschein der farbigen Energieblase.
    Selbst der Haluter konnte sich eines ungewissen Gefühls nicht erwehren, als ein Windstoß durch die runde Schlucht wehte. Ein tiefgrauer Nebel trieb dem Riesen entgegen, und inmitten dieses Nebels setzte der Shift auf, eine unförmige Masse, schwarz und mit dem matten Leuchten hinter den Verschalungen aus Panzerplast.
    Der Haluter schaltete den Deflektorschirm wieder aus und wurde sichtbar. Dann lief er auf den Shift zu, dessen Luke aufglitt. Rhodan stand im Rahmen, eine undeutliche Silhouette gegen das mattleuchtende Viereck.
    „Tolotos?" rief er leise, eine schwere Waffe in der Hand.
    Der Haluter flüsterte: „Hier bin ich!"
    Ein Wirbel von pechschwarzem Staub blies auf die Gestalten nieder und legte einen feinen Film über die Fensterflächen. Tobt bemerkte Eisperlen, die im schwachen Licht glitzerten, in den Felsspalten und an den Flanken der mächtigen Steintrümmer, die hier zahlreich herumlagen. Und dann bemerkten Rhodan und der Haluter einen Schatten, der sich bedächtig über dem Kessel bewegte.
    Ein Raubgeier mit breiten Schwingen.
    „Was inzwischen vorgefallen ist, dürfte bekannt sein", sagte der Haluter und sah zu, wie ein Teil der Besatzung ausstieg und sich um ihn scharte.
    „Ja. Wichtig ist jetzt, wie wir weiter vorgehen sollen!" sagte der Großadministrator. Der Geier war über dieser Felsenhöhle, die jetzt einen Ausblick auf die Sterne gestattete, das einzige Zeichen von Leben.
    Der Haluter fragte: „Wie geht es Ras und Gucky?"
    Gucky krähte mit schwacher Stimme von der Sitzbank im hinteren Teil des Shifts her: „Ausgezeichnet. Pass auf, Dicker, daß ich dich nicht auf Alaskas Bunker werfe."
    Der Haluter stellte beruhigt fest: „Er ist wieder im Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte; ich höre

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