0429 - Das Land der blauen Türme
Raubtiere. Den letzten Rest fraßen die Insekten. Einige Zeit später sah man nur noch die Gerippe zweier Zentauren, zerfetzt und mit zermalmten Knochen.
Als im Frühjahr der Bach sehr viel Wasser mit sich brachte, riss er das eine Gerippe mit sich, zerstreute es, begrub es unter Kieseln. Später tauchte es wieder auf und wurde von der gnadenlosen Sonne weißgebrannt, so daß es irgendwann zerfiel. Das andere Gerippe wurde von einer Bodenfalte verschlungen, die Knochen wurden in der Erdbewegung zermalmt und zermahlen, bis nichts mehr von ihnen übrig war.
Das geschah an dieser Stelle der Landschaft.
An anderen Stellen, überall auf diesem Erdteil, geschehen ähnliche Szenen. Die Natur, die große Mutter, die über alles herrschte, hatte angefangen, eine Rasse von ihrer Oberfläche zu tilgen, deren Zeit abgelaufen war. Sie hatten alle ihre Pflicht erfüllt ... die Saurier, die Echsen ... und jetzt die Zyklopen, deren furchtbarer Schrei in den Nächten immer seltener zu hören war.
Auch die Herden der Zentauren, deren Hufschlag einst die Erde hatte erzittern lassen.
Die wenigen Gruppen, die sich bald nur noch auf geschützten Flächen hinauswagten, erschütterten nicht mehr die Savannen.
Am längsten hielten sich die Neandertaler.
Irgendwann aber würden auch sie aussterben ...
Und die Spuren des Nullzeit-Deformators waren schon längst überwuchert - und niemand hätte mehr sagen können, wo einst die schimmernde Kuppel gestanden hatte.
ENDE
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