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0429 - In der Monsterhöhle

0429 - In der Monsterhöhle

Titel: 0429 - In der Monsterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Röhrengang nicht ganz echt war. Der größte Teil war Illusion. Aber trotz der Hilfe von Merlins Stern konnte Nicole nicht erkennen, was sich wirklich dahinter befand. Kein Wunder, daß es sich wohl auch hier um Dhyarra-Magie handelte…
    Immerhin stellte sie fest, daß sie ihre Umgebung, zumindest was den illusionären Teil anging, mit der konzentrierten Kraft ihrer Gedanken verändern konnten.
    Aber das ging nicht lange gut.
    Plötzlich packte eine gewaltige Kraft zu - und schleuderte sie durch ein schwarzes Nichts. Und nicht einmal das Amulett konnte es verhindern…
    ***
    Rico Rossi wußte jetzt, welches Schicksal ihm bevorstand. Alle verzweifelten Hoffnungen waren umsonst gewesen. So wie Tina gestorben war, würde auch er sterben.
    Umgebracht von diesem entsetzlichen Monstrum, hilflos an diesen Stuhl gefesselt! Und irgendwo an der Decke waren die halbkugelförmigen Kameras, deren Linsen ständig auf Rico gerichtet waren, um sein Sterben aufzuzeichnen oder zu übertragen, damit ein Sadist dieses Schauspiel genießen konnte…
    Er schrie nicht mehr.
    Es hatte keinen Sinn. Ihm konnte niemand mehr helfen. Sein Tod war beschlossen. Und er konnte nur hoffen, daß es schnell ging. Und dann würde Francesca an die Reihe kommen…
    Francesca! Auch sie war dem Tod geweiht. Es gab keine Möglichkeit, von hier zu entfliehen. Warum nur waren sie alle drei in diese Höhle eingedrungen? Schon Tina war zu leichtsinnig gewesen, aber nach ihrem Verschwinden hätten sie die Polizei informieren sollen. Aber andererseits hätten auch Polizeibeamte, nicht einmal Soldaten, etwas gegen diese Illusionen und das furchtbare, unbesiegbare Monstrum ausrichten können…
    Rico hofft, daß wenigstens Carla Tiziona so klug gewesen war, draußen zu bleiben. Dafür sprach, daß sie nicht ebenfalls in dem steinernen Gefängnis aufgetaucht war.
    Wenigstens sie würde nicht den hier gelagerten Skeletten Gesellschaft leisten.
    Dem Zustand der Skelette nach mußten über viele Jahrhunderte hinweg Menschen und Tiere in diese Falle gegangen sein, immer wieder und wieder. Und bald würden auch die Gerippe von Tina, Francesca und Rico selbst in den Regalen lagern oder in einer Nische stehen…
    Nein, so hatte er nie sterben wollen. So einsam und genau wissend, was sein Schicksal war… Er hatte sich immer gewünscht, lange zu leben und irgendwann, wie aus heiterem Himmel vom Blitz getroffen, umzufallen, und alles war vorbei. Aber nicht dieses grausame Warten auf den unabänderlichen Tod…
    Der Tod stand vor ihm, beugte sich jetzt vor und berührte mit beiden Pranken die Lehnen des Sessels, in dem Rico gefesselt kauerte.
    Seine Augen weiteten sich. Das Unglaubliche erhielt eine weitere Steigerung. Aus den Unterarmen des Monstrums zuckten dünne Rohre, die Kontaktstellen auf der Sessellehne, unmittelbar neben den Ricos Handgelenke haltenden Fesseln, berührten.
    Das Ungeheuer war ein Roboter!
    Und da ahnte Rico, daß es jetzt zu Ende ging. Das Monstrum beschickte den Stuhl mit Strom. Er fühlte das Kribbeln, das in ihm entstand und über seinen Körper lief. Und er fühlte, wie er langsam schwächer und müder wurde.
    Er sah, wie seine Haut runzlig wurde. Er alterte.
    Etwas saugte das Leben aus ihm heraus. Seine Muskeln bildeten sich zurück, die Haut spannte sich über den Knochen.
    Jetzt wußte er, wie die anderen Opfer skelettiert worden waren…
    Und er konnte sich ausrechnen, wie viele Minuten er noch zu leben hatte, bis sein Herz so schwach geworden war, daß es seine Tätigkeit einstellte…
    ***
    Fausto Ghiatto, der jüngere der beiden Carabinieri, fand keine rechte Ruhe. Der Vorfall der vergangenen Nacht ging ihm nicht aus dem Kopf. Einerseits hatte er sich bestätigt gefühlt in seiner Sicherheit, daß es am Aniene-Fluß keine Erdhöhlen gab, schon gar keine, in denen Menschen verschwinden konnten. Zum anderen waren da die Kleidungsstücke und sonstigen Utensilien von insgesamt vier Menschen, und da war die Reaktion des Mädchens.
    Sie war so absolut sicher gewesen, so überzeugt… das konnte schon keine Zwangsvorstellung mehr sein, die man mit Fakten ins Wanken bringen konnte. Das war echt gewesen.
    Am Abend selbst, in Gegenwart des älteren Kollegen, hatte Ghiatto selbst nicht so recht an die Sache glauben wollen. Aber jetzt, da er Zeit zum Nachdenken hatte, geriet seine Überzeugung ins Wanken.
    Er war zwar nicht im Dienst, aber das hinderte ihn nicht daran, sich der Sache weiter anzunehmen. Seine Kollegen von der Tagschicht hatte er eine

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