Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0429 - In der Monsterhöhle

0429 - In der Monsterhöhle

Titel: 0429 - In der Monsterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
abend, als sie verschlossen zu sein schien, war das eine Täuschung, die dermaßen echt war, daß Sie sogar die Erde unter Ihren Händen fühlen konnten. Übrigens hört diese Höhle schon da auf, wo die Dunkelheit beginnt.«
    »Aber…«
    »Es ist wie eine unsichtbare Tür«, sagte Nicole. »Wohin sie führt, muß ich erst noch herausfinden. Vielleicht ist die andere Seite der Tür, das, was dahinter liegt direkt nebenan, bei der geringen Ausdehnung dieses Hügels wahrscheinlich aber an einer ganz anderen Stelle. Das kann ein paar hundert Meter entfernt ebenso sein wie auf der anderen Seite der Erde oder auf der Rückseite des Mondes. Ich weiß, daß es schwerfällt, das zu akzeptieren, aber…«
    Da sah sie etwas funkeln.
    Das silbrige Licht des Amuletts ließ es aufblitzen. Taschenlampenlicht wäre vermutlich einfach geschluckt worden, aber die Helligkeit, die vom Amulett verströmt wurde, war magischer Natur und reagierte anders.
    Nicole bückte sich und näherte ihre Hand dem Funkeln. Aber sie berührte es nicht, als sie erkannte, worum es sich handelte.
    Es war ein winziger Kristallsplitter, der im Erdreich steckte. Gerade mal halb so lang wie ein Zündholz. Und er funkelte im hellem Blau.
    Der Splitter eines Dhyarra-Kristalls…
    ***
    Emotionslos registrierte der Wächter, daß ein weiterer Eindringling aufgetaucht war, den es zu analysieren galt. Der erste schickte sich gerade an, die Anlage wieder zu verlassen.
    Der Wächter war sich nicht sicher, ob dieser Eindringling befugt oder unbefugt war. Er hatte etwas an sich, das ihn privilegierte, aber dennoch fehlte irgend etwas. Es bedurfte einer näheren Überprüfung.
    Entsprechend wurde der Wächter aktiv und setzte seine technischen Machtmittel ein, um den Eindringling - und auch den anderen - festzuhalten.
    ***
    Zamorra trat durch die zweite Tür, die sich vor ihm ebenso geöffnet hatte wie vor Ted Ewigk. Der Parapsychologe und Dämonenjäger kannte das Prinzip der Wärmeschaltung, die hier verwendet wurde. Er hatte oft genug mit Einrichtungen der Dynastie zu tun gehabt. Wenn er die Hand dagegen legte, löste die Körperwärme den Mechanismus aus, der die Türen oder Fenster öffnete und schloß. Es gab noch weitere Möglichkeiten - Feststellen der Körperaura und damit Aussperren von Personen, die flicht herein durften -, aber so modern schien diese Anlage noch nicht zu sein.
    Es reichte auch so.
    Und dann stand Zamorra, während die siebenteilige Tür sich hinter ihm wieder schloß, ebenfalls in dem großen, rund zwölf Meter hohen Raum mit der künstlichen Miniatursonne und den regenbogenfarbenen Blumen. Und er sah den Staub, der im Gegensatz zum hierher führenden Gang auf dem Boden lag. Staub, in dem sich Fußspuren eines Menschen abzeichneten.
    Also war Zamorra auf dem richtigen Weg. Ted Ewigk war irgendwo vor ihm, und Zamorra brauchte dieser Spur nur zu folgen.
    Es schien keine Gefahr zu bestehen. Ted war allein hier gefangen, und er hatte sich anscheinend in aller Ruhe angesehen, was sich hinter all den Türen befand. Zamorra wollte sich das vorerst ersparen und kürzte daher ab.
    Und dann spürte er den leichten Ruck, mit dem sein Amulett verschwand.
    Von einem Moment zum anderen hing es nicht mehr vor seiner Brust.
    Erschrocken zuckte er zusammen. Nicole mußte Merlins Stern zu sich gerufen haben. Das bedeutete, daß sie sich in Gefahr befand! Denn sonst hätte sie die Hilfe des Amuletts doch nicht in Anspruch nehmen müssen!
    »Teufel auch«, murmelte Zamorra. Die Sache gefiel ihm gar nicht. Solange er nicht wußte, welcher Bedrohung Nicole ausgesetzt war, machte ihn das halb verrückt vor Sorge. Sekundenlang war er ratlos. Was sollte er tun? Umkehren und…
    Ja, und dann? Er wußte ja nicht, wo Nicole sich befand. Rom war groß. Außerdem mußte er erst einmal ein Taxi herbeiordern, denn sie war mit dem einzigen verfügbaren Wagen unterwegs…
    Zu weiteren Überlegungen kam er nicht mehr. Denn im gleichen Moment schlug ein unbekannter Gegner zu…
    ***
    Um Ted herum baute sich eine Barriere auf. Sekundenlang sah er das Flirren in der Luft, einziges Anzeichen, daß da etwas entstand, und instinktiv sprang er zurück. Aber es war bereits zu spät. Er prallte mit dem Rücken gegen eine unsichtbare Wand. Augenblicke später war diese Wand rings um ihn, war undurchdringlich und begann ihn zu fesseln.
    Er konnte sich nicht mehr bewegen.
    Nur atmen und sprechen konnte er noch, und sehen. Wenn er die Augen verdrehte, hatte er immer noch einen

Weitere Kostenlose Bücher