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043 - Der Mann von Marokko

043 - Der Mann von Marokko

Titel: 043 - Der Mann von Marokko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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durcheinander. Oben in der Galerie, wo das Publikum zuhörte, saß eine junge Dame, die den Prozeß während der beiden Tage aufmerksam verfolgt hatte. Kein Wort war ihr entgangen. Jetzt krampfte sich ihre Hand um ihr Taschentuch, und ihr Herz schlug wild.
    »Sie brauchen und sollen auch keine Aussage machen, die Sie selbst belastet«, warnte der Richter.
    »Nichts, was ich gesagt habe, wird oder kann mich irgendwie belasten«, erwiderte Jim ruhig. »Ich habe doch nur den Gerichtshof und die Geschworenen gebeten, einmal anzunehmen, daß ich ein erfahrener Einbrecher sei, um von diesem Gesichtspunkt aus den Einbruch in Cranfield Gardens zu beurteilen. Die Polizei hat immer betont, daß ich für all diese Bankeinbrüche verantwortlich sei. Soweit die Gesetzgebung dieses Landes ihnen erlaubt, haben diese Leute durch ihre Aussagen und Verdächtigungen mein ganzes Leben verdunkelt. Ich möchte die Atmosphäre wieder reinigen. Ich gebe zu, daß ich ›der Schwarze‹ bin, ohne irgendwie zu sagen, für welchen von den vielen Einbrüchen ich verantwortlich bin. War denn der Einbruch in Blackheath ein typischer Einbruch des Schwarzen? War da überhaupt irgend etwas zu holen? Lag eine Notwendigkeit oder ein Beweggrund vor, dort einzubrechen? Im Verlauf des Prozesses hat sich gezeigt, daß meine Angaben in bezug auf das Telefongespräch richtig waren. Ich wurde nur -wenn ich es vorsichtig ausdrücke - durch einen Irrtum dieses tüchtigen Marborne festgenommen.«
    Nachdem Jim geendet hatte, hielt der Staatsanwalt seine Rede, und nach ihm sprach noch der Richter.
    »Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß der Angeklagte James Morlake ein Mann mit verbrecherischer Vergangenheit ist. Ich zweifle noch weniger daran, daß er der Einbrecher ist, der eine wenig beneidenswerte Berühmtheit unter dem Namen ›Der Schwarze‹ genießt. Aber am allerwenigsten zweifle ich an seiner Unschuld in der Anklage, die vor diesem Gerichtshof gegen ihn anhängig gemacht wurde. Die Aussagen der Polizei waren sehr wenig befriedigend. Ich glaube nicht, daß Marborne und Slone, die hier als Hauptzeugen aufgetreten sind, die reine Wahrheit sagten. Sie haben allerhand Indizienbeweise vorgebracht, die mich nicht überzeugen können. Mit anderen Worten: Ich bin der Meinung, daß diese ganze Sache von ihnen gemeinsam zusammengetragen wurde, um den Gerichtshof zu täuschen und den Angeklagten zu überführen. Ich gebe daher den Geschworenen den Rat, auf ›Nicht schuldig‹ zu entscheiden. Aber ich füge hinzu« - er wandte sich direkt an den Angeklagten, »daß ich James Lexington Morlake vor einem Gerichtshof, dem ich präsidiere, zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilen würde, wenn er eines Einbruches überführt wird. Denn ich bin überzeugt, daß er eine dauernde Bedrohung der Gesellschaft und ein Mann ist, mit dem kein ehrlicher und gewissenhafter Mensch jemals verkehren würde.«
    Einen Augenblick schien es Joan, als ob Jim unter diesen harten Worten zusammenzuckte. Aber im nächsten Augenblick stand er wieder aufrecht, als ob nichts geschehen wäre, und hörte den Spruch der Geschworenen: »Nicht schuldig!«
    Dann verließ er die Anklagebank und ging als freier Mann aus dem Gerichtssaal. Die Leute sahen ihm neugierig nach. Nur ein älterer weißhaariger Herr trat auf ihn zu.
    »Ich freue mich, daß Sie so gut davongekommen sind, Morlake.«
    Jim lächelte schwach: »Ich danke Ihnen, Mr. Welling -ich weiß, daß Sie es ehrlich meinen. Es war eine gemeine Schurkerei.«
    »Das ist auch meine Ansicht«, sagte Welling ernst.
    Es kamen nur wenig Leute aus dem Saal, denn der nächste Fall war eine Mordsache. Die große Marmorhalle lag still und verlassen da, als Morlake auf die Treppe zuging.
    »Entschuldigen Sie.«
    Er wandte sich um, und sein Blick fiel auf ein einfach gekleidetes, hübsches junges Mädchen.
    »Ich bin so froh, Mr. Morlake!« Er nahm ihre Hand und lächelte.
    »Sie waren an den beiden Tagen hier. Ich habe Sie in der Ecke der Galerie gesehen. Ja, ich bin auch froh, daß es vorüber ist. Der alte Richter schenkte mir zwar nichts -wie?«
    Sie schauderte: »Es war entsetzlich!«
    Er wußte nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte, aber ihre Freundlichkeit und ihr Mitgefühl berührten ihn mehr, als er es für möglich gehalten hätte.
    »Ich hoffe, daß Sie nicht allzu günstig von mir denken«, sagte er freundlich. »Ein Verbrecher mag ja sehr interessant sein, aber er eignet sich schlecht zu einem Helden!«
    Sie lächelte ein

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