0430 - Das Ultimatum der Cappins
zurückzutransferieren, wie sollte es da jetzt möglich sein? Ich glaube, wir müssen uns Gedanken über die neue Situation machen."
„Ausbruch!" sagte Marays mit Betonung.
Lecufe sah ihn lange an, ehe er antwortete: „Ziemlich aussichtslos, Marays. Wir haben es immer und immer wieder versucht. Sicher, es gibt genügend Raumschiffe und Waffen in der Station unserer Vorfahren, aber sie genügen nicht.
Zwei unserer Schiffe haben wir bereits verloren, und auch die beiden Freunde, denen es gelungen war, Terraner zu übernehmen, kehrten nicht zurück. Von hier aus ist es durch die starken Störungen im sechsdimensionalen Bereich nicht möglich, Terraner direkt anzupeilen und zu übernehmen. Ich sehe also keinen Ausweg."
„Vielleicht ist es aber auch so", wandte Carscin ein, „dass sich unsere Experimentierstation in der Gegenwart befindet, nicht, wie wir vermuten, in der Zukunft. Selbst die Gegenwart wäre für uns unerreichbar, weil sich dieses Sonnensystem bis zu fünf Minuten in der Zukunft aufhält. Ein Zeitfeld hält es darin fest, pendelnd und immer wechselnd, um jedes Auffinden zu vermeiden."
„Das kann nichts an unserer Lage ändern", stimmte Lecufe widerwillig zu. „Aber ich kann nicht zulassen, dass wir einfach abwarten, was weiter geschieht. Wir müssen die Initiative behalten, auch den viel stärkeren Terranern gegenüber. Eigentlich muss ich sie bedauern, denn sie trifft keine Schuld an den Geschehnissen. Unsere Vorfahren richteten diese Station vor langer Zeit ein. Den Grund kennen wir nicht genau, wenn sie sich in unserem speziellen Fall auch als Rettungsstation bewährte. Für die Terraner muss sie jedoch eine Todesstation sein. Sie kann ihre Sonne in eine Nova verwandeln."
Er verstummte plötzlich. Auf seinem feingeschnittenen Gesicht erschien ein nachdenklicher Zug. Marays und Carscin sahen ihn gespannt und erwartungsvoll an. Sie wussten sofort, dass Lecufe, dem Unermüdlichen, etwas eingefallen war.
Und so war es.
„Ich erwähnte vor wenigen Minuten, dass sich in dieser Station eine Menge kleiner Schiffe und sonstiger Ausrüstungsgegenstände befinden. Unsere Vorfahren haben an alles gedacht, sogar daran, dass jemand hier eingesperrt sein könnte. So hat man auch die Sonden nicht vergessen."
„Sonden?" fragte Carscin und sah nicht gerade geistreich aus.
„Ja, Sonden. Nachrichtensonden, die mit Spezialsendern versehen sind. Marays, würden Sie so freundlich sein, mir drei Leute des technischen Personals zu holen. Es soll sich um Leute handeln, die Experten auf dem Gebiet des interstellaren Funkverkehrs sind. Ja, gehen Sie schon. Wir reden dann weiter."
Als Marays gegangen war, fragte Carscin: „Was haben Sie vor, Lecufe? Wie könnte uns so eine Sonde nützen? Wir wissen nicht einmal, wo der nächste Cappin sich aufhält, wir wissen erst recht nicht, wann er sich aufhält. Wie sollte ihn da eine Nachrichtensonde erreichen? Sie würde Jahrtausende benötigen, selbst wenn sie mehrfache Lichtgeschwindigkeit erreichte, ehe man sie durch Zufall entdeckte."
„Ich dachte nicht daran, die Sonde ins Ungewisse zu schicken", belehrte ihn Lecufe, offensichtlich unwillig durch die Störung seiner Gedankengänge. „Ich schicke sie zu den Terranern."
Carscin starrte ihn verständnislos an. Er begriff nicht, was sein Chef plante. Ehe er abermals eine Frage stellen konnte, betrat Marays mit drei anderen Cappins den Beobachtungsraum. Er kam näher, während die drei Techniker respektvoll neben der Tür stehenblieben.
Lecufe winkte sie näher. „Sie haben die funktechnischen Geräte geprüft, die in den Räumen vor den verbotenen Bezirken lagern?"
„Ja, das haben wir."
„Gut, dann sagen Sie mir, ob Sie in der Lage sind, den Sender einer dieser Sonden so zu manipulieren, dass er auf der Frequenz der Terraner ausstrahlt."
„Das dürfte keine Schwierigkeit bedeuten, Lecufe. Wir können die Sender praktisch auf jede Frequenz einstellen. Außerdem befindet sich in jeder Sonde genügend Raum, Bildbänder und andere kleinere Gegenstände zu lagern."
„Ausgezeichnet", lobte Lecufe, sichtlich erleichtert. „Das ist genau das, was wir brauchen. Bereiten Sie eine solche Sonde vor, und sorgen Sie dafür, dass sie in ständiger Folge auf terranischer Frequenz um Aufnahme ersucht. Ein kurzer Hinweis auf eine Botschaft genügt. Die Terraner werden, wenn sie die Sonde einfangen, ein Bildband und eine Tonspeicherung mit zwei identischen Botschaften von uns erhalten. Den Text gebe ich Ihnen noch."
Die
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