0431 - Grauen der Lüfte
waren leer und tot.
Unwillkürlich tastete Gryf mit seiner Magie nach ihrem Geist.
Und fand nichts Menschliches.
Aber da war die furchtbare, schmerzende Schwärze, die er schon am Weltentor gespürt hatte, und ein titanischer, magischer Vernichtungsschlag raste auf seinen Geist zu…
***
Er registrierte, daß nicht mehr alles so verlief, wie ER es eigentlich geplant hatte. Jemand störte SEINE Generalprobe für Ash’Cant…
ER spürte die magischen Kräfte, die sich den Vampiren immer wieder entgegen stellten und sie verwirrten oder ihnen Verlust beibrachten. Es waren verschiedene Arten der Magie, die ER nicht miteinander in Einklang bringen konnte, die zuweilen sogar von gegensätzlicher Struktur waren. Da war eine halbwegs neutrale, zur Weißen Magie tendierende Kraft, da waren die mentalen Energien eines Silbermond-Druiden, und da war die Ausstrahlung von starken Dhyarra-Kristallen der verhaßten Ewigen!
ER bemühte sich, nicht zu erschrecken. Daß Ewige hier waren, mußte doch bedeuten, daß sie SEINE Attacke vorausgeahnt hatten und sein Unternehmen bereits im Vorfeld des Experimentierens zum Scheitern bringen wollten. Doch weshalb arbeiteten sie mit normalen Magiern und mit Silbermond-Druiden zusammen?
Das paßte nicht zusammen…
ER war verwirrt. Den Druiden hatte ER zurückgeschleudert und hatte schon geglaubt, ihn mit SEINER Reaktion getötet zu haben, aber dann tauchte der Druide bei SEINEM Medium wieder auf, mit dem ER einen Teil seines Ichs verschmolzen hatte…
Gefahr drohte!
ER war zwar sicher, daß die Gegner IHM selbst nichts anhaben konnten. Aber wenn die Ewigen bereits hier agierten, war SEIN Überraschungsmoment dahin. ER konnte seinen Plan begraben, Ash’Cant mit Vampiren zu überschwemmen und den Regierungssitz des verhaßten ERHABENEN zu vernichten. Die Ewigen würden vorbereitet sein.
ER mußte sich etwas anderes einfallen lassen, um der DYNASTIE DER EWIGEN das Haupt abzuschlagen und sie damit vorübergehend zu lähmen, bis nach Machtkämpfen und Intrigen ein anderer von ihnen zum ERHABENEN wurde.
Was auf dieser Welt geschah, die ER für seinen Test ausgesucht hatte, interessierte IHN kaum. Deshalb rief ER über sein Medium und auch direkt die Vampire zurück. Warum sollte ER sie unnötig in Gefahr bringen, wenn der Versuch ja doch keinen Sinn mehr hatte? Es wäre unlogisch gewesen. So etwas paßte vielleicht zu einem der früheren Herrscher der Hölle, jenem Asmodis, dessen ständige Redensart gewesen war, mit Schwund müsse man wohl rechnen. Doch es paßte nicht zu IHM. ER opferte nicht sinnlos Kreaturen, die IHM vielleicht in Zukunft noch von Nutzen sein konnten.
Doch sie waren verwirrt. Der Blutrausch und die Kampfeswut widersprachen den neuen Befehlen. Es dauerte eine Weile, bis die Vampire begriffen, daß sie sich wirklich unverrichteter Dinge zurückziehen sollten. Nur langsam kehrten sie zu IHM zurück.
Dadurch verlor ER Zeit. Wertvolle Zeit, die für den Gegner arbeitete…
***
Zamorra sah, wie die Vampire ihre Angriffe einstellten und sich in größere Höhen zurückzogen. Ted Ewigk konzentrierte sich immer noch auf den Einsatz seines Machtkristalls, aber Zamorra konnte sich nicht vorstellen, daß der Rückzug der Blutsauger nur auf sein Wirken zurückzuführen war.
Sein Blick traf wieder Nicole. Auch sie merkte, daß sie nicht mehr bedroht war, und hörte auf, den Dhyarra-Kristall zu benutzen. Sie schrie auch nicht mehr. Langsam richtete sie sich auf.
Zamorra wagte kein Wort zu sprechen. Er beobachtete nur, von Angst um Nicoles Wohlergehen geschüttelt.
Sie löste die Gesichtsmaske und lächelte ihn an. Sie begriff die Angst in ihm. Sie trat auf ihn zu und griff nach seiner Hand.
»Ich konnte den Kristall beherrschen«, sagte sie. »Mir ist nichts geschehen. Ich…«
Sie verstummte.
»Aber du hast geschrien«, murmelte Zamorra.
»Es war die Anstrengung, der Streß. Habe ich wirklich geschrien? Ja, vielleicht… da war etwas…« sagte sie grüblerisch.
»Aber wie ist das möglich? Ich freue mich, Nici, aber ich verstehe es nicht. Mit meinem Kristall hattest du immer leichte Probleme, und der von Omikron tendiert doch zur nächsten Stufe…«
»Vielleicht tendiere ich auch dorthin«, sagte Nicole. »Vergiß nicht, daß ich in den letzten Wochen eine Veränderung erfahren habe. Die Fähigkeit der Telepathie… möglicherweise spielt sie dabei eine Rolle. Möglicherweise bin ich jetzt auch fähig, einen Kristall 4. Ordnung zu benutzen.«
Sie warf Ted einen
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