0432 - Die Welt der Mutanten
Sache. Wir müssen damit rechnen, dass Corello einen Vernichtungsbefehl gibt und ihn nicht widerruft. Dann sind wir verloren."
„Konntest du feststellen, woraus diese Unsicherheit des Supermutanten resultiert?" fragte Waringer.
Gucky schüttelte den Kopf.
„Fellmer und ich empfingen nur verschiedene Psi-Befehle.
Gedankengänge des Mutanten konnten wir nicht registrieren.
Natürlich geht schon aus den widersprüchlichen Befehlen hervor, dass Corello einen Widerstreit der Gefühle erlebt. Ich vermute, dass ein Bestandteil seines Unterbewusstseins an die Oberfläche seines Verstandes vorgestoßen ist und diese Krise ausgelöst hat.
Eine Krise bedeutet es allerdings nur für Corello. Für uns ist eine derartige Veränderung willkommen."
Rhodan verzog das Gesicht.
„Die Lightnings haben uns nicht geholfen, und von Gucky und Fellmer werden wir auch nicht mehr erfahren."
„Aber irgendwie müssen wir an Corello heran", sagte Tipa Riordan. Sie identifizierte sich schon vollkommen mit den Zielen unseres Unternehmens.
„Du bist nur der Lotse" erinnerte ich sie spöttisch. „Deine Aufgabe ist erledigt. Jetzt brauchst du dich um nichts mehr zu kümmern."
Tipa blickte sich wild um, als suchte sie bei den anderen nach Zeichen der Empörung wegen meines schlechten Benehmens.
„Hört euch diesen Beuteterraner an!" rief sie empört. „Ich bin für dieses Schiff mehr wert als zehn Kerle von seiner Sorte, das dürfte wohl feststehen."
Ich antwortete ihr nicht, denn das hätte einen heftigen Wortwechsel nach sich gezogen. Im Augenblick war ich aber an wichtigeren Dingen interessiert. Vor allem wollte ich erfahren, was Perry nun vorhatte. Wie ich ihn kannte, begann er bereits einen Plan auszudenken.
„Vielleicht lässt Corello die Landung eines kleineren Schiffes auf Gevonia zu", meinte Alaska Saedelaere.
„Das käme auf einen Versuch an", antwortete Icho Tolot.
Ein solches Risikounternehmen erschien jedoch auch Perry undurchführbar, denn er musste damit rechnen, dass er die Besatzungsmitglieder eines Beibootes, das auf Gevonia zu landen versuchte, niemals wiedersah.
„Was ist mit den Teleportern?" fragte Lord Zwiebus. „Wenn wir mit einem Beiboot nahe an Gevonia herangehen, können Ras Tschubai und Gucky auf die Oberfläche springen."
„Sie wären dann genauso gefährdet wie ein Landungskommando", lehnte Perry ab. „Corello würde gegen einen Psi-Angriff heftig reagieren. Ich bin überzeugt davon, dass es auf Gevonia sogar PSI-Fallen gibt, in denen Gucky und Ras gefangen würden."
Je länger wir diskutierten, desto überzeugter wurde ich, dass eine Landung auf Gevonia so oder so unmöglich war. Wenn Corello seine Machtmittel einsetzte, konnte er jeden Gegner vernichten.
Als Rhodan immer mehr Bereitschaft zeigte, seine Zustimmung für ein lebensgefährliches Unternehmen zu geben, an dem er natürlich selbst teilnehmen wollte, kam uns der Zufall zu Hilfe. Er kam in Gestalt eines riesigen Frachtschiffs von Kugelform, das durch den Tunnel ins Zentrum der Lasztman-Ballung flog.
Ortungschef Kusumi meldete die Ankunft des fremden Schiffes in die Zentrale. Fast im gleichen Augenblick sahen wir die Umrisse eines Frachters auf den Bildschirmen. Wir wussten sofort, dass es sich um ein Transportschiff handelte, denn das Schiff besaß keine Geschütztürme. Dafür konnten wir die Markierungen großer Schleusen erkennen.
„Ein Frachter!" stieß Major Freyer hervor. „Er hält Kurs auf das Targo-System."
„Er fliegt nicht einmal Lichtgeschwindigkeit", gab Major Kusumi bekannt. „Vermutlich wartet die Besatzung noch auf Einflugerlaubnis, bevor sie wieder in den Linearraum vorstößt."
Ich sah zu Perry hinüber. Er saß leicht nach vorn gebeugt im Sessel und beobachtete den Bildschirm. Seine Mundwinkel zuckten. Ich glaubte förmlich zu hören, wie sein Gehirn arbeitete.
„Das ist unsere Chance", sagte er.
Die Worte hingen im Raum.
Obwohl Perry sich nicht übertrieben deutlich ausgedrückt hatte, wusste jeder von uns, was gemeint war.
Der Frachter flog jetzt noch langsamer. Er bildete gleichsam eine Herausforderung. Die Diskussion darüber, wie viel von Corello beeinflusste Besatzungsmitglieder sich an Bord des Frachters befinden mochten, war verstummt, weil sich diese Frage nicht lösen ließ. Nur eines war sicher: Die Männer an Bord des Frachters litten wahrscheinlich unter den sich widersprechenden Befehlen des Supermutanten. Die seelische Krankheit Corellos war der Grund, warum sie mit der Landung auf
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