0432 - Die Welt der Mutanten
die er für schön hält. Das wird auch durch die zahlreichen Meere sichtbar."
Ich stellte eine Zwischenfrage.
„Was ist mit den beiden anderen Planeten, Leutnant?"
Ein Blick aus Trestows hellen Augen traf mich.
„Der innere der drei Planeten ist eine kleine Gluthölle, der äußere eine große Eiswelt. Dort konnten wir keine Anzeichen von Stationen entdecken."
„Und auf Gevonia?" erkundigte sich Perry.
Trestow wurde unsicher.
„Die Ortungsgeräte der Lightnings spielten verrückt, sobald wir damit die Oberfläche Gevonias absuchten. Sie wurden durch fremde Energien gestört. Trotzdem konnten wir durch Fernbeobachtung feststellen, dass es auf Gevonia zahlreiche Gebäude gibt. Die Massetaster zeigten oft klare Werte." Er deutete in Richtung der Positronik. „Die Auswertung wird uns sicher weiterhelfen."
Trestow wurde aus der Zentrale entlassen, erhielt aber den Auftrag, sich nach Beendigung der Auswertung wieder einzufinden. Es erwies sich jedoch als unnötig, den Leutnant noch einmal in die Zentrale zu bestellen, denn die positronische Auswertung der von Trestow ermittelten Daten brachte nur spärliche Ergebnisse.
Wir erfuhren, dass Gevonia sich in 23,7 Stunden einmal um die eigene Achse drehte und eine Schwerkraft von 0,98 Gravos besaß. Das entsprach fast irdischen Verhältnissen. Die mittleren Temperaturen im Gebiet des nördlichen und südlichen Wendekreises betrugen 28 Grad Celsius.
Auch diese Angaben sprachen dafür, dass der Supermutant sich eine paradiesische Welt zum Aufenthaltsort ausgewählt hatte. Über die technischen Einrichtungen seines Stützpunkts erfuhren wir dadurch jedoch nichts.
Das Unternehmen der Lightningjäger war enttäuschend verlaufen. Niemand konnte Leutnant Trestow deshalb einen Vorwurf machen, denn es wäre jedem von uns genauso ergangen.
Ribald Corello ließ sich nicht in die Karten sehen. Er wartete offenbar ab.
Oder er war nicht in der Lage zu handeln?
Tipa Riordan war überzeugt davon.
„Ich glaube, dass eine Veränderung mit ihm vorgeht", sagte sie.
„Er wird von zwei Kräften beherrscht, die gegeneinander kämpfen."
Rhodan strich sich über sein Gesicht.
„Wir müssen irgendwie an ihn herankommen."
„Aber wie, Sir?" fragte Korom-Khan. „Wenn wir landen, kommt es bestimmt zu Schwierigkeiten."
„Eine Landung zum jetzigen Zeitpunkt kommt nicht in Frage", erklärte Perry. „Sie könnte dazu führen, dass Corello wieder in den ursprünglichen Geisteszustand zurückfällt und rücksichtslos angreift."
„Ruhe!" rief Gucky plötzlich. „Ich empfange Impulse."
Augenblicklich wurde es innerhalb der Zentrale still. Ich blickte zu Lloyd hinüber, der die Augen halb geschlossen hatte und beide Handflächen gegen die Schläfen presste. Er bot ein Bild äußerster Konzentration. Es wäre falsch gewesen, die Mutanten jetzt schon nach Informationen zu fragen. Wir mussten abwarten, bis die parapsychischen Wellen wieder abklangen.
Perry beugte sich zu mir herüber.
„Ob Corello Kontakt mit uns aufnehmen will?"
„Daran glaube ich kaum", antwortete ich. „Ich rechne eher mit einem Angriff des Supermutanten."
Tipa beobachtete uns misstrauisch. Sie befürchtete sicher, dass ich Perry von meinen Bedenken überzeugen und ihn zur Umkehr veranlassen könnte. Davon konnte jedoch keine Rede sein. Ich war selbst daran interessiert, mehr über Corellos Verhalten zu erfahren.
Endlich erwachte Gucky aus seiner Starre und sprang vom Sitz.
Er watschelte auf Perry und mich zu. Fellmer Lloyd verharrte nach wie vor in gespannter Haltung. Er wartete offenbar, dass weitere Impulse ankamen.
„Es war Corello", eröffnete der Mausbiber. „Wenn nicht alles täuscht, befindet er sich in einem schlimmen Zustand."
„Was heißt das?" erkundigte ich mich ungeduldig.
„Er gibt widersprüchliche Befehle", erklärte Gucky. „Zweifellos ist er über unsere Anwesenheit informiert."
„Das dachte ich mir!" stieß ich hervor. „Es wird also doch ..."
Rhodan drückte meinen Arm.
„Warte!" unterbrach er mich. „Lass den Kleinen ausreden."
„Es kann tatsächlich passieren, dass Corello uns angreift", fuhr Gucky fort. „Er ist unentschlossen. Ab und zu gibt er einen Befehl an seine Stützpunkte, dass wir vernichtet werden sollen. Fast gleichzeitig widerruft er diesen Befehl und ordnet an, dass wir auf jeden Fall in Ruhe gelassen werden sollen. Stimmt's, Fellmer?"
„Ja", sagte Lloyd ruhig.
Gucky verschränkte die Ärmchen über der Brust.
„Es ist eine verdammt unsichere
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