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0433 - Die Stadt der tausend Fallen

Titel: 0433 - Die Stadt der tausend Fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind ins Tapurium eingedrungen. Irgendwie ist es ihnen gelungen, den Schutzschirm zu durchbrechen. Ich kann sie auf parapsychischem Wege nicht orten. Sie besitzen mentalstabilisierte Gehirne. Ich vermute, dass es Besatzungsmitglieder jenes Raumschiffs sind, das vor einiger Zeit in die Lasztman-Ballung eingedrungen ist. Es sind Freunde Perry Rhodans. Vielleicht ist Rhodan sogar selbst dabei." Corello lehnte sich zurück. Sein Kopf wurde von der Nackenstütze gehalten. Er löschte alles, was er bisher gesprochen hatte. Es erschien ihm stellenweise unlogisch. Das rührte von seiner Krankheit her. Er wusste manchmal nicht mehr, was er tat. Noch schlimmer war, dass ihn seine Erinnerung im Stich ließ. Er wusste nicht, welche Befehle er gab, wenn er einen Anfall hatte. Sicher war nur, dass er in diesem Stadium Anordnungen widerrief, die er zuvor an seine Marionetten durchgegeben hatte.
    „Ich habe Angst, Mutter", sagte er, als die Spule wieder zu rotieren begann. „Ich komme mir hilflos vor."
    Eine Weile saß er still und bewegungslos da. Dann rief er einen Roboter herbei.
    „Vernichte alle Tonspulen, die ich bisher besprochen habe", befahl er. „Sie liegen in Raum Vierundachtzig. Du musst sie in den Konverter werfen." Der Roboter wollte davon gleiten, aber Corello rief ihn noch einmal zurück.
    „Nimm diese Spule hier auch mit. Ich werde in Zukunft keine mehr besprechen."
    Stumm erledigte der Roboter alle Befehle, die er erhielt. Er war ein Automat und machte sich keine Gedanken über die Probleme seines Meisters. Hätte er eine komplizierte Positronik besessen, hätte er vielleicht unter der Unlogik von Corellos Befehlen gelitten.
    Das Bewusstsein, dass die Spulen bald nicht mehr existieren würden, verschaffte Corello ein Gefühl der Erleichterung. Etwa deshalb, weil er jetzt sicher sein konnte, dass seine Mutter auf diesem Weg nie von seinen Taten erfahren würde? Begann er sich etwa seiner Taten zu schämen?
    Er spürte immer deutlicher, dass er in zwei Persönlichkeiten gespalten war. Bedauerlicherweise kannte er nur eine davon. Wie er während seiner Anfälle dachte und handelte, vergaß er fast völlig. Kleine Episoden, die ihm im Gedächtnis haften blieben, waren eher dazu angetan, seine Unruhe zu vergrößern als ihn zu beruhigen.
    Corello starrte auf die Bildschirme. In der Stadt war alles ruhig.
    Die Situation innerhalb des Tapuriums war ungeklärt. Corello konnte beobachten, dass die Tiere ihre für sie vorgesehenen Reservate zum Teil verlassen hatten und im gesamten Tapurium auf Jagd gingen. Alles ist in der Auflösung begriffen, dachte er.
    Leider waren alle aus dem Tapurium eingehenden Bilder sehr undeutlich. Das lag daran, dass die Flugroboter, die die Aufnahmen machen sollten, nicht genügend Energie besaßen.
    Corello hatte einen Teil der Verteidigungsanlage eingeschaltet.
    Sechsdimensionale Kraftfelder bewirkten, dass jede untergeordnete Energieform geschwächt wurde. Auf diese Weise wollte Corello verhindern, dass die fünf Eindringlinge Energiewaffen und andere Geräte benutzten. Plötzlich sah Corello auf einem der Bildschirme fünf Gestalten, die nebeneinander durch das Hügelland Soorn gingen. Corello hatte allen Gebieten des Tapuriums Namen gegeben. Drei dieser verschwommen sichtbaren Gestalten sahen sich ähnlich, die beiden anderen dagegen unterschieden sich voneinander.
    „Die Eindringlinge!" stieß der Mutant hervor. „Sie sind bereits bis ins Soornland vorgedrungen."
    Hinter dem Soornland lag nur noch das Land Haytos. dann kam der Tempel Corellos. Corello wollte gerade ein paar Dutzend Kampfroboter losschicken, als neben den Kontrollen wieder eine schattenhafte Gestalt sichtbar wurde. Im ersten Augenblick wehrte sich der Mutant gegen sein starkes Unterbewußtsein. Er wollte die Halluzination verdrängen, gab aber unwillkürlich seinen inneren Wünschen nach.
    Die Gestalt nahm deutlichere Formen an.
    Zum zweitenmal erschien ihm sofort seine Mutter und nicht wie bisher zuerst sein Vater. Ihre schönen Augen schienen von innen heraus zu leuchten. Corello vergaß fast, dass er eine Erscheinung vor sich hatte; eine Projektion seines Unterbewusstseins. Er dachte nicht mehr daran, dass er Kampfroboter ins Soornland schicken wollte.
    „Es ist dir noch immer nicht gelungen, dich von den Folgen der Embryo-Blockade zu erholen", klagte Gevoreny Tatstun. „Noch immer erfüllst du die Aufgaben, die dir das Offensivprogramm der Antis und Aras gestellt hat."
    „Verachte mich nicht!" bat Corello

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