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0434 - Das Erbe des Ertrusers

Titel: 0434 - Das Erbe des Ertrusers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich mitsamt seinem Kontursessel um, als er Schritte hinter sich hörte.
    Professor Dr. Serenti.
    Der Großadministrator wurde blass, als er das ernste Gesicht des Chef Internisten sah. Aus ihm ließ sich unschwer erkennen, dass Serenti keine guten Nachrichten brachte.
    „Nehmen Sie bitte Platz, Professor!" sagte Rhodan. Khomo Serenti kam der Aufforderung nach und setzte sich zwischen Atlan und den Großadministrator. Der Arkonide betätigte die Servoautomatik neben seinem Platz und ließ drei Tassen Kaffee kommen.
    „Trinken Sie, Professor", sagte er lächelnd. „Ich sehe, Sie können es gebrauchen - und du auch, Perry."
    Die beiden Männer griffen dankbar nach ihren Tassen. Sie gaben sich sichtlich gelockerter. Rhodan forderte den Internisten auf, ihm zu berichten.
    Professor Serenti schilderte Ribald Corellos Zustand, die Starre, die ab und zu von Fieberphantasien und Schreien unterbrochen wurde, sowie das neuerliche Ansteigen des Fiebers.
    „Ich halte den Zustand des Patienten für kritisch", schloss er.
    „Professor Katzenbach versucht es mit allgemeiner Intensivierung der vitalkybernetischen Körperfunktionen durch mechanische Reizung. Ich kann nur hoffen, dass sie damit Erfolg hat, Sir."
    „Wie ist es mit einer Kombination von paramechanischer und psychoenergetischer Behandlung, Professor?" warf Atlan ein.
    Serenti sah ihn aufmerksam an.
    „Davon würde ich mir tatsächlich einen gewissen Erfolg versprechen - aber leider, Lordadmiral, haben wir auf der INTERSOLAR weder die notwendigen Einrichtungen noch die Spezialisten dazu."
    „Ich verstehe", erwiderte Perry Rhodan. „Vielen Dank, Professor.
    Sobald wir die 196. Abwehrflotte passiert haben, komme ich hinauf und sehe mir Corello an."
    Atlan sah dem Kosmo-Mediziner, der sie verließ, in Gedanken versunken nach.
    „Du weißt, Perry, was Serenti indirekt angedeutet hat ...", sagte er nach einigen Minuten des Schweigens.
    Rhodans Lippen wurden schmal.
    „Natürlich weiß ich das!" entgegnete er heftig. „Aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf. Jeder verlorene Tag kann für das Solsystem den Untergang bedeuten."
    Er stand auf.
    „Ich gehe jetzt in die Funkzentrale. In wenigen Minuten müssten wir Kontakt zur Hundertsechsundneunzigsten bekommen."
    Er war innerlich so aufgewühlt, dass er weder nach rechts noch nach links sah, als er die Zentrale durchquerte.
    Falls Deightons Hypergramm den Beginn einer neuen Aufheizungsphase der Sonne ankündigte, waren vielleicht alle bisherigen und noch vor ihnen liegenden Anstrengungen schon jetzt zur Nutzlosigkeit verurteilt.
    „Was sollte mit den fünfundzwanzig Milliarden Menschen im GHOST-System geschehen?
    Evakuieren ...?
    Wohin ...?
    Fünfundzwanzig Milliarden Menschen können beim derzeitigen Stand der Technik nicht auf einem einzigen Planeten leben! So weit war man trotz allem ungeheuren Fortschritts nun auch wieder nicht. Aber selbst auf drei oder vier oder auch zehn Planeten verteilt, benötigten sie vom ersten Augenblick an planetenumspannende Industrieanlagen, Transportnetze, durchorganisierte Riesenstädte mit vollautomatischer Trinkwasserversorgung, Müllbeseitigung, Kanalisation und was der Dinge mehr waren, durch die allein eine hochgezüchtete Massengesellschaft lebensfähig blieb. Ohne diese Voraussetzungen mussten unweigerlich Hungersnöte und Seuchen ausbrechen, wären Milliarden Menschen zum Tode verurteilt. Die einzige Alternative - nämlich die solare Menschheit auf Hunderte von Planetensystemen zu verteilen -würde diese Menschheit notwendigerweise zu Selbstversorgern machen, sie zu einem Volk von Bauern, Viehzüchtern und Handwerkern degradieren und um Jahrtausende in der Entwicklung zurückwerfen. Fraglich, ob man trotz aller Fähigkeiten, Vitalität und Opferbereitschaft den Anschluss an die technische Entwicklung der anderen galaktischen Zivilisationen finden würde.
    „Nein!" sagte er zornig.
    Im nächsten Moment packte ihn jemand am Arm.
    „Hallo, Perry!" sagte Reginald Bull erschrocken. „Jetzt wärst du beinahe gegen die Wand gelaufen. Was ist los mit dir, dass du nicht einmal mehr ein simples Panzerschott findest?"
    Perry fuhr sich mit der Hand über die Augen, als könnte er dadurch die düsteren Schatten vertreiben, die vor der Zukunft der solaren Menschheit lagen.
    „Oh, entschuldige, Bully!" sagte er mit einem Lächeln, das um Verständnis bat. „Ich wollte zur Funkzentrale."
    „Hm!" machte sein Stellvertreter. „Du stehst aber dicht neben der Tür zur

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