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0435 - Das Drei-Planeten-Spiel

Titel: 0435 - Das Drei-Planeten-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie dringend neue Güter. Sie lebten so vor sich hin und warteten auf das Wunder besserer Zeiten. Der Doktor schwieg.
    Hypern schlug vor: „Einen Brief an den Patriarchen? Wie wäre es damit?"
    „Das, was ich Cascal sagen will, kann nicht geschrieben werden."
    Hypern schlug eine hohle, kichernde Lache an.
    „Wenn Sie auch nur entfernt ahnen würden, was alles geschrieben werden kann, Doc! Und was alles erst gelesen wird!
    tz, tz, tz!"
    „Ja?" fragte der andere überrascht.
    „Aber sicher!" gab Hypern zu. In diesem Moment tauchte Caresca Asayah neben Hypern auf, beide Hände in den Hosentaschen und einen fragenden Ausdruck im Gesicht.
    Hypern sagte anklagend, indem er auf Caresca deutete wie auf eine Richtungstafel: „Sehen Sie dieses hübsche, nette, junge Mädchen, Doc?"
    Der Mann ging mit tippelnden Schritten einmal um Caresca herum und betrachtete sie wie ein Insektenforscher einen seltenen, aufgespießten Schmetterling.
    „Ja, ich sehe sie", sagte er dann.
    Hypern fuhr fort, laut und mit deutlicher Betonung: „Dieses Mädchen hat Cascal vom Rigel bis zur Beteigeuze im Laderaum III festbinden lassen und sie gezwungen, vierundzwanzig Stunden lang Gedichte zu rezitieren. Sie hat es einmal gewagt, seinem Verbot zuwiderzuhandeln. Jawohl, in diesem Schiff herrscht noch Ordnung. Was wolltest du, Carrie?"
    Caresca sagte leise: „Joak Cascal hat eben unseren Steuermann mit einer gefüllten Kanne Kaffee an den Hinterkopf getroffen. Das ist das Zeichen für den Start. Komm ins Schiff, sonst lässt er sich hinreißen, dich hier auszubooten."
    Hypern zog beide Schultern hoch wie ein frierender Vogel.
    „Sie haben es gehört, Doktor. Letzte Chance - was wollen Sie von Cascal?"
    Der Mann überlegte, schließlich sagte er: „Ich wollte mich bedanken und ihm ein Geschenk machen."
    Hypern schob Caresca vorsichtig die Rampe hoch und fragte: „Bedanken? Wofür?"
    „Dass er mir das Leben gerettet hat, damals."
    Hypern sagte, etwas weniger aggressiv: „Ich werde es ihm ausrichten, sobald er mich zu Wort kommen lässt. Und das Geschenk?"
    Der Doktor nestelte einen Ring von seinem Finger und schob ihn verlegen in Hyperns Hand.
    „Das ist ein Kristall, der nur auf diesem Planeten wächst. Cascal soll diesen Ring tragen. Jedes Mal, wenn er durch den Kristall sieht, wird er das Wesentliche erkennen."
    Hypern schob sich den Ring auf den kleinen Finger und flüsterte verstohlen: „Ich kann Sie deshalb nicht zu Cascal lassen, weil unser Chef gerade mit einer Dame beschäftigt ist. Verstehen Sie?"
    Der Doktor nickte.
    „Ja ja", sagte er, tief in Erinnerungen versunken, „er war schon immer jemand, der die weibliche Schönheit zu schätzen wusste."
    Hypern versicherte dem Manne: „Er ist es noch immer. Gehen Sie jetzt bitte zu Ihrem Gleiter ... das Schiff wird gleich starten."
    Der Arzt nickte, lächelte Hypern an und ging langsam, mit trippelnden Schritten, zum Gleiter. Minuten später sah Hypern am Rand des Raumhafens die grellen Rücklichter während eines Bremsvorganges hell aufleuchten.
    „Sehr geschickt!" murmelte er, während er, in der Polschleuse stehend, die Rampe mit einem Schalterdruck einfahren ließ.
    Caresca wartete hier auf ihn. „Wer war das?" fragte sie. Hypern machte ihr ein Zeichen, zu schweigen. Er nahm den Ring vom Finger, hielt ihn mit zugekniffenen Augen vor einen Beleuchtungskörper und grinste kalt.
    „Interessant!" sagte er. „Ein Geschenk für unseren Patriarchen.
    Er würde uns an die Landestützen nageln lassen!"
    Er zog die Waffe, kniete nieder und schlug mit dem Kolben auf den Ring. Es gab ein klirrendes Geräusch, dann ein feines Schnappen, wie von einer Feder.
    Hypern hob einen dünnen Draht hoch, an dem winzige Kugeln baumelten.
    „Entweder ein Funkgerät, das die werten Worte unseres Vorsitzenden an neugierige Zuhörer überträgt oder ein ähnliches Ding. Muss nicht sein, dass wir derartige Dinge mit uns herumschleppen."
    Er scharrte die Reste des Ringes zu einem kleinen Häufchen zusammen, trat drei Meter zurück und feuerte einen kurzen Schuss ab.
    Er schmolz die winzige Anlage zu einem schmorenden Klumpen zusammen. Als er sich umdrehte, um in die Zentrale zu kommen, schoss hinter ihm eine Stichflamme drei Meter hoch und verging in einem fahlen Leuchten. Hypern erschrak.
    „Und gleichzeitig eine tödliche Falle. Eine seltsame Art, sich für eine Lebensrettung zu bedanken." Caresca sagte schaudernd: „Wenn Cascal den Ring angesteckt hätte, wäre er gestorben!"
    Hypern schüttelte

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