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0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

Titel: 0436 - Im Reich der Kraken-Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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UFO-Fantasien verzapft hat, weiß ich, seit ich mit Ihrem Reporter Ferillo gesprochen habe, aber sollte ich von Ferillo oder Ihrem Jefe weiterhin mit dem CIA in Verbindung gebracht werden, werde ich rechtliche Schritte gegen Ihre Zeitung und die für diese Artikel verantwortliche Person einleiten.«
    »CIA? Was haben denn Sie damit zu tun, Señor?«
    »Ich bin derjenige, der in dem heutigen Artikel als angeblicher ermittelnder Agent beschrieben wird. Ihr Vorgesetzter soll sich ein wenig zurückhalten mit dem, was er veröffentlicht, und Ferillo zurückpfeifen.«
    »Ja, sind Sie denn kein CIA-Agent?«
    »Das wird Ihnen die Staatsanwaltschaft erzählen«, schloß Zamorra und hängte ein. Er zweifelte zwar daran, daß der Anruf viel nützen würde, aber er hatte sich seinen Groll erst einmal von der Leber schaffen müssen.
    Dann machte er sich auf, um mit Julio Zantos zu sprechen.
    ***
    Leonardo deMontagne veränderte sein Aussehen. Der Fürst der Finsternis nahm die Gestalt eines etwa fünfzigjährigen, leicht beleibten Mannes an. Sein Gesicht, das für gewöhnlich an eine häßliche, fette Kröte erinnerte, wurde weicher, schwammiger. Wer Leonardo deMontagne in seinem eigentlichen Aussehen kannte, würde ihn kaum wieder erkennen.
    Nur die Narbe an der Stirn ließ sich nicht entfernen. Zamorras Freund Bill Fleming hatte Leonardo einst eine Silberkugel in den Kopf geschossen. Der Dämon war daran zwar nicht gestorben, aber die Kugel hatte ihm lange zu schaffen gemacht und ihn geschwächt. Und Leonardo konnte sich dafür nicht einmal mehr an Fleming rächen, denn der war längst tot.
    Immerhin veränderte der Dämon auch seine Haartracht und ließ Strähnen in seine Stirn fallen, so daß die Schußnarbe verdeckt blieb. Das sah zwar recht seltsam aus für feinen älteren Mann, aber ein breiter Sombrero würde diesen Eindruck wieder etwas dämpfen. Ein bunt gemusterter Poncho ergänzte die Erscheinung des Dämons. Darunter ließ sich auch das Amulett gut verbergen.
    Leonardo deMontagne verließ die Hölle und mischte sich unter die Menschen. Er wollte in der Nähe sein und unter Umständen eingreifen, wenn Zamorra es mit dem Ragnarök-Monster zu tun bekam.
    »Und du wirst dich hübsch aus der Sache heraushalten, Eysenbeiß«, murmelte der Dämon. »Oder ich werde dich zerstören.«
    Er bekam keine Antwort. Er hatte auch keine erwartet. Das im Amulett festsitzende Eysenbeiß-Bewußtsein mußte noch geschwächt sein. Immerhin mußte es eine gewaltige Anstrengung fertiggebracht haben, um dieses riesige Ungeheuer aus einer legendenumwitterten Zukunft zu holen.
    Leonardo deMontagne hatte an sich nicht viel dagegen einzuwenden…
    ***
    »No, Señor«, sagte Julio Zantos. »Ich werde keinen Menschen mehr dorthin führen. Was gestern abend passierte, reicht mir völlig. Ich bin schuld daran, daß Pablo Enric starb. Wenn ich nicht auf ihn eingegangen wäre, könnte er noch leben. Er war zwar ein Gauner, aber dennoch…«
    Zamorra musterte den Mann, der ihn nicht in seine Hütte gelassen hatte, sondern ihm draußen auf einer Holzbank gegenübersaß. Zamorra hatte sich auf einen Baumstumpf gehockt.
    »Vermutlich wäre Enric auch umgekommen, wenn er allein dorthin gefahren wäre«, sagte Zamorra. »Und nach dem, was ich inzwischen gehört habe, hätte er das spätestens heute getan.«
    »Und du glaubst, das würde mich beruhigen?« fragte Zantos grimmig. »Ich habe jetzt drei Menschen sterben gesehen. Einen vierten ertrage ich nicht.«
    »Wenn Sie mich zu der Stelle führen, wird es keinen vierten Toten geben«, sagte Zamorra. »Ich werde es verhindern. Ich werde eine Möglichkeit finden, das Ungeheuer unschädlich zu machen.«
    »Das überlaß lieber der Polizei, muchacho«, sagte Zantos.
    »Ich schätze doch, daß ich gerade in diesem Fall die größere Erfahrung habe. Ich glaube nicht, daß die hiesige Polizei jemals Jagd auf Seeschlangen gemacht hat. Aber ich hatte schon mit ähnlichen Biestern zu tun…«
    »Auch ein ›Großwildjäger‹, wie?« knurrte Zantos. »Du bist genauso verrückt wie Enric. Verschwinde dahin, woher du gekommen bist, du Spinner. Ich will nicht auch noch an deinem Tod schuld sein.«
    »Fällt es so schwer zu akzeptieren, daß es nicht nur eines dieser Ungeheuer im Universum gibt, sondern irgendwo auch noch andere, ähnliche? Oder ist Ihr Ungeheuer doch nur eine Halluzination, Señor Zantos?«
    Der schwarzhaarige Mexikaner, der etwa in Zamorras Alter sein mußte, zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es

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