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0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

Titel: 0436 - Im Reich der Kraken-Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu gelangen, wo sie beobachten sollten, und der Einäugige sah durch ihre Augen.
    Ihre Rufe hallten durch die Luft. Sie fanden ihr Ziel, und sie zogen ihre Kreise. Der Einäugige sah, aber er sah nichts von Bedeutung - bis jetzt.
    Das, was er zu sehen erhoffte, verbarg sich seinen Beobachtern noch.
    »Krawah! Krawah!« hallten ihre Rufe durch die Dunkelheit, schreckten Nachtvögel auf, die mit der Anwesenheit der Beobachter nicht rechneten -denn dies war nicht ihre normale Zeit.
    Langsam kristallisierte sich für den Einäugigen heraus, daß eine bestimmte Person im Brennpunkt der Ereignisse stand.
    Diese Person wollte er näher beobachten. Vielleicht fand er dann mehr über die wirklichen Hintergründe heraus.
    Und er dachte wieder an jene seltsame, aus alter Zeit her bekannte Kraft, die er gespürt hatte, als das Ragnarök-Ungeheuer verschwand.
    Fast wünschte er sich, einem Irrtum erlegen zu sein…
    ***
    La Boquilla war ein kleiner Ort. Zeitungen gab’s trotzdem. Als Zamorra und Nicole am nächsten Vormittag - ungewohnt früh - zum Frühstück erschienen, war Hernando gerade damit fertig, die aktuelle Tageszeitung zu studieren. Bedächtig faltete er sie zusammen.
    Zamorra sah eine Schlagzeile.
    ›CIA-Interesse am Seê-Ungeheuer von La Boquilla? - US-amerikanischer Agent ermittelt !‹
    Kopfschüttelnd griff Zamorra nach der Zeitung. »Darf ich?«
    Er durfte. Und dann las er den Artikel, der mit weiteren Archiv-Fotos garniert war, von denen eines ein UFO zeigte und das andere das Ungeheuer von Loch Ness aus einer anderen Perspektive, ergänzt von einer Strichzeichnung.
    Nicole sah von der Seite her auf das Blatt. »CIA? Das glaubt doch nur, wer die Unterhose mit der Kneifzange anzieht…«
    »Theoretisch wäre es möglich. Die diversen US-Geheimdienste sind schon immer an UFOs interessiert gewesen. Aber in diesem Fall sieht selbst ein Blinder, daß die Story faul ist und…« Er las sich ein. Er stutzte. Er schüttelte den Kopf.
    »Dem Vogel drehe ich den Hals um«, knurrte er. »Dieser Ferillo muß dahinterstecken. Der hat sich wieder irgendeinen Quatsch zusammengereimt und das seinem Redakteur durchgefunkt… deshalb wollte er nicht bis Camargo mitfahren, weil er fürchtete, wir hätten ihn da eher unter Kontrolle…«
    …leugnete im Gespräch zwar seine Tätigkeit als Agent des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA ab, aber…
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Also, das hat bisher noch keiner fertiggebracht, dich für einen Regierungsagenten zu halten. Damit schießt Ferillo den Vogel ab«, bemerkte Nicole. »Wenn Odinsson das lesen könnte, würde er wahrscheinlich als Windhose in seinem Grab rotieren…«
    »Oder lachen«, sagte Zamorra. Er dachte an ihren gemeinsamen Freund und Mitstreiter, den Pentagon-Beauftragten Balder Odinsson, der im Einsatz gegen die DYNASTIE DER EWIGEN gefallen war. Colonel Odinsson hatte ihnen früher mit seinen weitreichenden Vollmachten viele Türen öffnen können. Das war nun längst vorbei. Aber auch damals hatte Zamorra keine direkten Verbindungen zum CIA gehabt.
    »Lachen kann ich jedenfalls nicht darüber«, sagte Nicole. »Auf jeden Fall wird dir jetzt kaum noch ein Mensch hier Auskunft geben. Welcher Mexikaner redet schon mit einem CIA-Agenten? Mann, ich könnte diesen Ferillo vergiften.«
    »Das Ärgerlichste ist, daß der Kerl ja noch nicht einmal hier gewesen ist, um sich die Sache anzusehen. Diese Zeilenschmiererei aus der Ferne…«
    »… bei der ihm sein Redakteur sicher wieder mal freundlicherweise geholfen hat…«
    Zamorra seufzte. »Wir werden trotzdem zusehen, ob wir nähere Einzelheiten erfahren. Ich werde noch einmal zu Zantos gehen.«
    »Und wenn er derzeit an seinem Arbeitsplatz ist?«
    »Dann werden wir wohl oder übel bis zum Abend warten müssen. Aber in dem Fall sehen wir uns den Teich auf eigene Faust an. Irgend jemand wird uns den Weg dorthin ja wohl beschreiben können.«
    Er erhob sich und ging zur Theke. »Kann ich mal das Telefon benutzen?«
    Hernando zuckte mit den Schultern. »Sicher… sind Sie wirklich ein CIA-Agent, Señor?«
    Zamorra tippte sich an die Stirn. »Glauben Sie nicht alles, was in diesem Revolverblatt steht…«
    Er wählte Mexico-City an. Die Direktwahl zum Schreibtisch des Zeitungsredakteurs hatte er von gestern her noch im Kopf. Aber um diese frühe Vormittagsstunde war der Mann noch nicht in seinem Büro. Lediglich seine Sekretärin war verfügbar.
    »Okay«, sagte Zamorra. »Dann richten Sie ihm folgendes aus: Wer die

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