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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch die Staaten!« seufzte der Barkeeper träumerisch. »Und mit diesem Raubtier! Hören Sie, wenn einer von Ihnen in der Zwischenzeit hier meine Kneipe pachten will, fahre ich gern an seiner Stelle mit.«
    Das sollte natürlich ein Witz sein, und er lachte selbst am lautesten darüber. Wir ließen uns zwei Limonaden kommen und machten uns über den Atlas her. Jack Fountain rührte sich kaum. Nach einiger Zeit gewannen wir den Eindruck, daß er auf etwas oder jemand wartete, und daß er damit rechnete, lange warten zu müssen. Um ebenfalls eine gute Erklärung dafür zu haben, warum wir unsere Wartezeit ausdehnten, bestellten wir bei dem Wirt ein zweites Frühstück. Als es gebracht wurde, war es kurz vor zehn.
    Zwanzig Minuten später waren wir damit fertig, aber Foüntain hockte noch immer an der Bar. Er hatte in der Stunde seinen doppelten Whisky noch immer nicht ausgetrunken. Der Bursche war sich offenbar darüber klar, wie Alkohol auf einen wirken mußte, der fünfzehn Jahre lang keinen bekommen hat? Ich trank gerade den letzten Schluck Kaffee, als er sich abrupt vom Hocker gleiten ließ und die Telefonzelle aufsuchte, die in der hinteren Wand des Lokals eingelassen war. In der Zelle wandte er uns den Rücken zu, aber durch die Ganzglastür konnten wir sehen, wie er wählte. Phil zählte mit.
    »Zehnmal«, sagte er leise. »Er hat zehnmal die Wählscheibe gedreht.«
    »Dann wird er New York anrufen«, erwiderte ich ebenso leise. »Die Vorwählnummer 2-1-2, dann die beiden Buchstaben und die fünf Ziffern, aus der jede New Yorker Rufnummer besteht.«
    »Sicher gibt es auch andere Orte, wo Ruf- und Vorwählnummer zusammen zehnmal zu wählen verlangen«, wandte Phil ein.
    »Möglich. Aber wir wissen, daß er New York kennt, daß er dort vor fünfzehn Jahren Freunde, Bekannte und Komplicen hatte.«
    Fountain kam wieder aus der Telefonzelle heraus. Entweder hatte er keine Verbindung bekommen, oder aber sein Gespräch war sehr kurz gewesen. Phil und ich steckten uns Zigaretten an. Dabei sagte mein Freund:
    »Laß uns noch einen Augenblick verdauen. Dann fahren wir los. Über die halbe Strecke sind wir uns jetzt einig. Über den Rest können wir uns immer noch den Kopf zerbrechen.«
    »Meinetwegen«, seufzte ich gesättigt und gähnte. »Am liebsten würde ich erst ein Nickerchen machen.«
    »Wenn wir so weitermachen, sind wir nächstes Jahr noch nicht in Frisco.« Wir dösten vor uns hin, während Fountain seinen Whisky zurückgab, weil die Eiswürfel geschmolzen waren und dafür einen zweiten verlangte. Der Barkeeper staunte zwar darüber, daß jemand erst eine Stunde vergehen ließ, damit die Eiswürfel schmelzen konnten und dann aus eben diesem Grunde einen neuen Whisky verlangte.
    Fountain nahm das neue Glas in die Hand, aber er ließ sich geschlagene zehn Minuten Zeit, bevor er zum zweitenmal daran nippte.
    Endlich, es war gegen halb elf oder etwas später, flog die Tür auf, und ein kleiner, untersetzter, aber offenbar sehr kräftiger Bursche von ungefähr vierzig Jahren kam hereingefegt wie ein Tornado.
    »Ha, Jack!« röhrte er. »Da bist du ja wieder, altes Schlachtroß! Na, laß dich mal ansehen! Verdammt, Junge, du siehst prächtig aus! Wie geht's, wie steht's?«
    Jack Fountain sah ihn über die Schulter hinweg an, als betrachtete er ein lästiges Insekt.
    »Ich warte seit einer halben Ewigkeit«, sagte er nur.
    Der Ankömmling zog sichtlich den Kopf ein.
    »Ich wurde unterwegs aufgehalten«, bekannte er in wesentlich leiserem Ton. »Schwerer Unfall auf der Neun. Eine kilometerlange Stauung, und die Bullen hatten keine Ahnung, wie sie den Verkehr umleiten sollten.«
    Jack Fountain rutschte von seinem Hocker.
    »Du redest mir viel zuviel«, sagte er mit der Ruhe, die einen frösteln machen kann. »Komm jetzt.«
    »Ja, Jack, sicher doch«, beeilte sich der Kleine zuzustimmen.
    Fountain verließ ohne einen Gruß das Lokal, während der Kleine immerhin etwas wie »Wiedersehen« brummte. Kaum waren sie hinaus, da stand Phil bereits am Türrahmen und schielte durch den engen Spalt, zu dem er die Tür offenhielt.
    »Ford Galaxie«, sagte er zu mir herüber, während ich seine Angaben notierte: »Cremefarben mit schwarz abgesetztem Dach. Weißwandreifen und Heckantenne. New Yorker Zulassung von 1964, Kennzeichen EG 4567.«
    Zwei Minuten später war der Ford aus der Straße verschwunden, und ich saß im Jaguar am Sprechfunkgerät, während Phil schnell in der Kneipe unsere Rechnung bezahlte. Von diesem Augenblick

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