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0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

Titel: 0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schallten auf. Starke Stablampen warfen ihre hellen Balken in den Garten. Gehalten wurden die Lampen von den Beamten, die Bill in meinem Auftrag mobilisiert hatte. Er war ebenfalls bei ihnen.
    »Die Frau aus meiner Wohnung ist auch abgeholt worden«, erklärte er.
    »Und die aus dem Kanal?« Ich hatte zuvor mit Bill darüber gesprochen.
    »Wurde als Tote mitgenommen.«
    Sekundenlang stand das Schweigen zwischen uns. »Sorry«, sagte ich leise, »das habe ich nicht gewollt.«
    »Sie trägt selbst daran die Schuld.«
    Ich schaute zu, wie die Hexen abgeführt wurden. Zwei Beamte wollten sich auch um die blonde Dominique kümmern. »Die nicht«, rief ich ihnen zu, »darum kümmere ich mich selbst.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Ich ging auf Dominique zu, lächelte sie an und hatte ihr, bevor sie sich versah, eine Handschelle umgelegt. Die andere hielt ich.
    »Was soll das denn?«
    »Aus Sicherheitsgründen.« Ich lächelte in ihr Gesicht, das schwere Kampfspuren zeigte. Jane hatte sie härter erwischt als umgekehrt. »Wir bleiben noch ein wenig.«
    Den Satz hatte auch Bill gehört. »Du willst tatsächlich…«
    »Du nicht, Bill. Bleib du bei Sheila, dem Jungen und Nadine. Jane und ich werden uns noch genauer mit dieser Lady unterhalten. Ich bevorzuge übrigens Keller.«
    Bills Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Verstehe. Besonders Räume, in denen Statuen stehen.«
    »Genau.«
    »Dann viel Spaß.« Der Reporter verschwand zusammen mit den anderen Beamten, die die Frauen zunächst einmal in Zellen stecken würden. Am nächsten Tag würde dann ein Richter entscheiden, was weiterhin mit ihnen geschah.
    Ich wandte mich an Dominique. »Gehen wir.«
    Sie stemmte sich gegen den Zug der Fessel, so daß sich das Verbindungsstück spannte. »Wollen Sie tatsächlich in den Keller, Sinclair?«
    »Natürlich.«
    »Was ist der Grund?« Sie setzte ein kokettes Lächeln auf. »Wollen Sie mich verführen?«
    »Unter anderen Umständen hätten wir eventuell darüber reden können«, erwiderte ich. »So aber würde mir das nie in den Sinn kommen.«
    Sie behielt ihr Lächeln bei. »Haben Sie noch nie davon gehört, daß Hexen und Hexendienerinnen ungewöhnlich erfahren in der Liebe sind? Ich könnte es Ihnen beweisen.«
    Jane Collins hatte die letzten Worte gehört. »Laß dich nicht anmachen, John. Sie will dir nur etwas erzählen. Ich war selbst eine Hexe. Dieses Weib hier übertreibt.«
    »Ja, Jane, du mußt es wissen!« giftete Dominique. »Du bist nur eifersüchtig.«
    Bevor die Szene ausarten konnte, zog ich die Frau in Richtung des alten Hauses.
    Jane begleitete uns. Auch sie wußte nicht, was ich vorhatte. Das sagte ich den beiden, als wir in der Halle hinter der Eingangstür stehenblieben.
    Noch immer tanzte der Fackelschein durch den großen Raum. Er malte Figuren, Schatten und tanzte auch über die bis zum Boden reichenden Vorhänge.
    Ich schloß die Fessel auf. Dominique stand neben mir und rieb ihr Handgelenk. Sie schielte mich von der Seite her an. Jane und ich sahen das Lauern in ihrem Blick.
    »Du solltest uns erklären, was du vorhast, John.«
    »Sofort, Jane.« Ich wandte mich an Dominique. »Ihr habt das Haus nicht von ungefähr ausgesucht oder?«
    »Es war Zufall.«
    »Nicht weil die Conollys hier in der Nähe wohnten?«
    »Das kommt auch noch hinzu.«
    »Und die Große Mutter? Was ist mit dieser Statue? Habt ihr sie in das Haus getragen?«
    »Nein, sie wurde hier geschaffen.«
    »Und sollte auch hierbleiben?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe dich nicht, John«, mischte sich Jane Collins ein. »Was bezweckst du mit dieser Fragerei?«
    »Ich verfolge selbst nur einen vagen Verdacht, aber ich komme von dem Gedanken einfach nicht los, daß dieses Haus und die Große Mutter eine Beziehung zueinander haben. Erinnere dich, als du noch dazu gehörtest. Da mußte, damit etwas beschworen werden konnte, die Beziehung einfach stimmen und da sein.«
    »Hier sollen deiner Ansicht nach Kräfte wohnen oder lauern.«
    »So sehe ich es.«
    »An die willst du heran.« Jane sprach mehr zu sich selbst. »Wie denn?«
    So wie sie mich anschaute, ließ darauf schließen, daß sie einen Teil der Antwort bereits wußte. Ich erklärte es trotzdem. »Wenn dieses Haus in irgendeinem Zusammenhang mit dem Hexentor steht, kannst du unter Umständen diese Verbindung herausbekommen. Ich will es dir konkret sagen. Ich möchte, daß du deine Kräfte mobilisierst und versuchst, die Verbindung zwischen dem Haus, dem Hexentor und der Großen Mutter

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