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0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flugpanzer an. Er kurvte wild zwischen den Felsblöcken herum, schwebte in Höhlen und tauchte überraschend an anderer Stelle wieder auf. Das sechsgliedrige Lebewesen blieb meist in seiner Nähe. Es bewegte sich unglaublich gewandt und kraftvoll. Als ich ihm auf einem schmalen Felsband den Weg abschnitt, hob es eine plumpe, metallisch blinkende Waffe. Instinktiv riss ich den Gleiter zur Seite, und im nächsten Moment blähte sich dort, wo er eben noch geschwebt war, der grelle Feuerball einer thermonuklearen Explosion auf.
    Der schwarzhäutige Gigant hob erneut seine mir unbekannte Waffe. Ich rief Takvorlan in höchster Erregung.
    Der Movator reagierte prompt. Er verlangsamte den individuellen Zeitablauf des sechsgliedrigen Wesens um den Faktor fünfzig.
    Wenige Mikro-Zeiteinheiten später schoss der Flugpanzer aus einem Felsspalt und nahm meinen Gleiter unter Feuer. Eines der Pulsatortriebwerke explodierte. Mein Fahrzeug geriet ins Schlingern.
    Da griff die Quintronik meines Robotschiffes ein. Um das sechsgliedrige Wesen herum zeigte sich ein grelles Flimmern, dann war es verschwunden.
    „Fremdartiges Lebewesen aufgenommen und in Fesselfeldkammer gesperrt", meldete mein Quintronengehirn. Ich hatte keine Zeit, darauf zu antworten. Der Flugpanzer versuchte, meinen Gleiter zu rammen. Ich musste fliehen. Dabei entdeckte ich, dass die Zeitmaschine verschwunden war. Nacheinander stellten die Raumschiffe ihr Feuer ein.
    Unwillkürlich musste ich lachen. Levtron würde toben, wenn er den Flottenverband unverrichteter Dinge zurücknehmen musste.
    Er hatte sicher gehofft, mich durch einen schnellen Erfolg auszustechen und Lasallo damit zu beweisen, dass ich meine Aufgabe nur ungenügend erfüllte. Das war ihm gründlich misslungen, ja, er hatte sein Schiff sogar durch fahrlässiges Handeln in höchste Gefahr gebracht.
    „Ich versuche, den Flugpanzer zu beeinflussen", teilte mir Takvorlan über die Bordsprechanlage mit.
    Ich steuerte meinen Gleiter wieder näher an den Flugpanzer heran. Einige Strahlschüsse verfehlten mich knapp, doch dann verlor das fremde Fahrzeug den größten Teil seiner Manövrierfähigkeit. Schließlich blieb es ganz stehen. Plötzlich öffnete sich ein Schott, und drei Lebewesen kletterten heraus.
    Cappins, dem Äußeren nach zu urteilen. Zumindest der eine von ihnen. Von den beiden übrigen hatte der eine fast blauschwarze Haut, und der andere trug eine Maske vor dem Gesicht. Der Dunkelhäutige nahm seine Gefährten an den Händen - und war schlagartig verschwunden. Mit seinen Gefährten!
    Im nächsten Moment lachte Takvorlan schrill. Ich sah, wie die drei Cappins in einigen hundert Schritten von ihrem Flugpanzer rematerialisierten und einen Meter tief abstürzten. Ohne lange zu überlegen, setzte ich den Gleiter auf und öffnete die Schotte.
    Takvorlan jagte im Handgalopp auf die Fremden zu und blieb tänzelnd vor ihnen stehen. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass der Flugpanzer ebenfalls per Hyperströmung an Bord meines Schiffes genommen worden war.
    Einer der Cappins schrie etwas in einer unbekannten Sprache.
    Der Schwarzhäutige hob eine kurzläufige Waffe, legte auf Takvorlan an und feuerte. Natürlich setzte mein Freund seine Movator-Fähigkeit ein und blieb dadurch unverletzt. Dann traten zwei der fremden Cappins - waren es überhaupt Cappins? - etwas zurück. Der dritte nahm seine Maske ab. Ich blickte in ein zuckendes irisierendes Leuchten von unübertrefflicher Schönheit, wusste aber zugleich, was ich vor mir hatte, nämlich das Ergebnis einer total missglückten Pedotransferierung. Der Fremde war demnach kein Cappin, sondern ein anderes humanoides Lebewesen, das Opfer eines Übernahmeversuchs geworden war.
    Aber was versprach er sich davon, seine Maske abzunehmen?
    Wollte er damit um Gnade bitten?
    Ich war nicht zu einem Kompromiss bereit. Im Gegenteil, nun reizte es mich noch mehr, etwas über die Zeitreise-Experimente herauszubekommen.
    Takvorlan stöhnte.
    Er kämpfte gegen den Widerstand eines der Fremden an, wahrscheinlich gegen den parapsychischen Widerstand des Schwarzhäutigen. Ich lief mit eingeschaltetem Schutzschirm auf dieses Wesen zu und desaktivierte den Projektor dicht vor ihm.
    Der Schwarzhäutige sprang mich unvermittelt an und versetzte mir einen Faustschlag in die Herzgrube, der mir den Atem nahm.
    Doch er beging den Fehler, sofort nachzustoßen. Ich empfing ihn mit schulmäßigen Kathari-Abwehrschlägen, und er brach bewusstlos zusammen. Kurz darauf wurde er von

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