Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Hyperströmung erfasst. Die beiden anderen Männer bewiesen ihre überdurchschnittliche Intelligenz, indem sie auf weiteren Widerstand verzichteten. Mein Robotschiff konnte sie ungehindert an Bord nehmen. Takvorlan und ich folgten auf dem gleichen Wege, danach unser Spezialgleiter. Wir rematerialisierten in der normalen Polhalle, in der auch soeben unsere Gefangenen rematerialisiert waren. Zufrieden lächelnd, ging ich auf die nächste Befehlsübermittlung zu, um einige Wachroboter in die Halle zu beordern. Verblüfft stellten wir fest, dass die Gefangenen großen Kampfgeist besaßen. Zwei stürzten sich auf Takvorlan; der dritte stellte mir ein Bein und hieb mir dann seine Handkante ins Genick, so dass ich zu Boden ging.
     
    *
     
    Das ungleiche Paar hatte uns überwältigt. Wir waren jählings aus Tschubais Teleportationssprung gerissen worden und knapp hundert Meter von unserem Shift rematerialisiert. Ein Pferd von unglaublicher Schönheit stob aus der Frachtschleuse des gelandeten Cappin-Gleiters. Es war, soviel ich beurteilen konnte, ein Halbbluthengst, aber was für einer! Sein Fell schimmerte hellblau; Schweif und Mähne leuchteten in einem satten Ockergelb. Über den Hufen sah ich gekraustes weißes Haar.
    Whisper teilte mir telepathisch mit, dass die eigenartige zeitverzögernde Strahlung von eben jenem Pferd ausginge.
    Daraufhin befahl ich Tschubai, es mit seinem Paralysator zu lähmen. Doch Ras vermochte sich ebenso wenig normal zu bewegen wie Alaska und ich. Außerdem wurde auch der Paralysestrahl verlangsamt.
    Alaska nahm seine Maske ab, in der Hoffnung, dass das Pferd und der Cappin den Anblick seines Gesichts ebenso wenig ertragen würden wie normale Menschen. Doch der hochgewachsene Cappin zeigte lediglich ein mildes Interesse. Ras Tschubai kämpfte unterdessen mit seinen Psi-Kräften gegen den Einfluss des Pferdes an. Aber als das Tier stöhnte und zu wanken begann, stürzte sich der Cappin auf den Teleporter. Nach kurzem Kampf ging Ras bewusstlos zu Boden. Gleich darauf wurde er von dem seltsamen Flimmern eingehüllt, das ich schon vor Tolots Verschwinden beobachtet hatte. Im nächsten Moment war Ras verschwunden.
    „Eine Art Hypertraktorstrahl, Sir", teilte mir Alaska flüsternd mit.
    Ich nickte.
    „Vorläufig passiv verhalten!" befahl ich. Wie erwartet, wurden wir wenige Sekunden darauf von einem unbekannten Feld erfasst und entstofflicht. Ohne Zeitverlust rematerialisierten wir in einer kleinen Halle. Tschubai kam eben wieder zu sich. Von Icho Tolot war nichts zu sehen. Bevor wir uns richtig umsehen konnten, tauchten der Cappin und das Pferd ebenfalls in der Halle auf. Das Tier beobachtete uns. Mir kam es vor, als wäre es intelligent, doch das war nur eine gefühlsmäßige Eingebung.
    Zum erstenmal sah ich den Cappin richtig. Er trug eine silberfarbene Kombination, ähnlich unseren leichten Raumanzügen und darüber einen Umhang. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es kein Mensch sein konnte, hätte ich ihn für einen Terraner gehalten.
    Der Cappin war schätzungsweise 1.96 Meter groß und gehörte dem athletischen Typus an. Seine Haut schimmerte in der Farbe von hellem Kakao, und sein Alter mochte etwa fünfundzwanzig Jahre betragen. Das starke Gesicht strömte ungeheure Faszination aus. Es war hart, ohne brutal zu wirken. Das Kinn wölbte sich energisch vor, und die schmale Nase war gekrümmt wie bei einem Indianer. Seine hellblauen Augen musterten mich durchdringend; sie verrieten einen geraden, offenen Charakter.
    Aber er war unser Gegner - und er gehörte zu den Todfeinden der solaren Menschheit. Wie ich ihn einschätzte, war er außerdem eine hochstehende Persönlichkeit mit großer Machtfülle. Deshalb zögerte ich keinen Augenblick, als er sich auf eine an der Wand befestigte Kommunikationseinheit zubewegte.
    Ich rief Ras und Alaska einen scharfen Befehl zu und stürzte mich auf den Cappin. Meine Gefährten hängten sich in die Zügel des Pferdes und drängten es zwischen zwei dicht zusammenstehende Aggregate.
    Der Cappin reagierte zu spät. Er lief eine Sekunde zu lange weiter, so dass ich ihm ein Bein stellen konnte. Als er strauchelte, hieb ich ihm meine Handkante ins Genick. Er stürzte, und ich dachte bereits, ihn besiegt zu haben, da schnellte er plötzlich hoch. Sein harter Schädel rammte mir in die Magengegend. Ich rang nach Atem, brachte es aber dennoch fertig, ihm das Knie gegen die Schläfe zu stoßen. Der Cappin wich taumelnd zurück.
    Nun setzte ich die Daghorgriffe

Weitere Kostenlose Bücher