0438 - Im Jahr der Cappins
Erklärung. „ Ovaron ließ sich Zeit mit einer Antwort. Levtron konnte sehen, wie es hinter der Stirn des Mannes arbeitete. Man konnte dem Chef der Golamo viel nachsagen: Angst hatte er bestimmt nicht.
Ich habe ihn unterschätzt, dachte Levtron.
„Ich wundere mich, dass Sie mich angreifen", sagte Ovaron schließlich zu Lasallo. „Für die Kommandooffiziere kam das erneute Auftauchen der Kuppel ebenso überraschend wie für mich.
Bevor wir unsere schweren Waffen richtig zum Einsatz bringen konnten, war die Zeitmaschine wieder verschwunden. „ „Ist das alles?" erkundigte sich Lasallo.
„Ja, das ist alles."
„Ich will Ihnen die Möglichkeit geben, noch ein paar erklärende Worte zu sagen. „ Lasallo blickte Ovaron abwartend an.
Levtron konnte nicht anders: Er musste Ovarons Kaltblütigkeit bewundern. Er fragte sich, ob er auch so ruhig geblieben wäre, wenn er anstelle Ovarons als Angeklagter hier gestanden hätte.
„Alles, was ich zu sagen habe, wurde gesagt. „ Ovaron hatte seine abschließenden Worte gesprochen.
„Ich muss Ihnen eine Lektion erteilen", sagte Lasallo. „Sie werden hiermit als Chef der Golamo entlassen. Tarakan erhält ab sofort den Oberbefehl über die Geheimpolizei. Dagegen bleiben Sie Chef der Raumflotte und aller militärischen Einheiten auf Lotron. Auch die Energieversorgung werden Sie weiterhin beaufsichtigen. Sie haben also genügend Möglichkeiten, sich zu rehabilitieren. Ein weiterer Fehler würde jedoch zu Ihrer Entlassung aus allen anderen Positionen führen. „ Ovaron schwieg. Er hatte offenbar nicht mit seiner Bestrafung gerechnet. Nach Levtrons Ansicht war Lasallo zu sanft mit Ovaron umgegangen. Er hatte gehofft, dass man seinen Rivalen aus allen Ämtern entlassen würde.
Lasallo wandte sich an Tarakan: „Sind Sie bereit, die Golamo zu führen?"
„Natürlich", sagte Tarakan selbstbewusst. „Es ist mir eine Ehre.
Ich werde zu Ihrer Zufriedenheit arbeiten. „ Der alte Cappin warf dem neuen Chef einen merkwürdigen Blick zu.
„Davon bin ich überzeugt, Tarakan. „ Levtron wusste, dass die Unterredung damit beendet war.
Lasallo würde keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Immerhin war Ovarons Stellung erschüttert. Der Ressortchef würde es schwer haben, sich in seinen anderen Positionen zu behaupten. Der junge Tarakan würde verhindern, dass Ovaron jemals in die Golamo zurückkehrte.
Lasallo verabschiedete sich von Merceile, alle anderen ließ er unbeachtet. Als er gegangen war, beeilte sich Tarakan, die Energiestation ebenfalls zu verlassen.
Ovaron, Merceile und Levtron waren allein. Die junge Frau trat an Ovarons Seite und ergriff seine Hand.
„Es tut mir leid, dass es so gekommen ist", sagte sie aufrichtig.
„Aber Lasallo war den Umständen entsprechend gerecht."
„Sie können froh sein, dass Sie Chef der Flotte und des Militärs auf Lotron geblieben sind", mischte sich Levtron ein.
Ovaron maß ihn mit einem feindseligen Blick, antwortete aber nicht. Er verließ den Kontrollraum. Merceile folgte ihm.
„Sie dürfen aus meiner Anwesenheit in diesem Gebäude keine falschen Schlüsse ziehen, Ovaron", sagte sie fast flehend. Ovaron antwortete nicht, weil er vermutete, dass Levtron sie über Interkom belauschte. Erst, als sie auf dem freien Platz vor der Station angelangt waren, blieb Ovaron stehen. Sie senkte den Kopf. Sie wusste, dass er recht hatte. Die Ereignisse trieben einem Höhepunkt entgegen. Wichtige Entscheidungen standen bevor.
„Wer sind Sie?" rief sie aus. „Sagen Sie mir endlich, wer Sie sind. „ Ovarons Blicke waren in die Ferne gerichtet. Er schien vergessen zu haben, dass sie neben ihm stand.
„Wer bin ich?" murmelte er. „Woher komme ich? Welche Aufgaben habe ich in Wirklichkeit?"
Sie fühlte mit Bestürzung, wie sehr ihn diese Fragen quälten. Er war ein einsamer Mann. Erst jetzt begriff Merceile, wie wenig sie in Wirklichkeit über ihn wusste. Er legte eine Hand auf ihre Schulter.
„Merceile, werden Sie zu mir halten, gleichgültig, was geschieht?"
„Ja", versprach sie, obwohl sie ahnte, dass sie damit ihr Leben verändern würde.
„Ich werde nachdenken", kündigte Ovaron an. „Vielleicht finde ich Antworten auf viele ungelöste Fragen. Es macht mir nicht viel aus, dass ich nicht mehr Chef der Golamo bin. Natürlich weiß ich, dass ich jetzt um mein Leben fürchten muss, denn beim geringsten Anlass wird Lasallo das härteste Urteil gegen mich aussprechen."
„Wohin fliegen Sie jetzt?" fragte Merceile.
„Nach
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