0439 - Schaltzentrale OVARON
wenig Sinn, sich gegen programmierte Maschinen verteidigen und gleichzeitig die Einrichtung der geheimnisvollen Station schonen zu wollen. Das eine ließ sich nicht mit dem anderen vereinbaren.
Aber dann, als' er den Teleportern Bescheid sagen wollte, schwieg er plötzlich.
Er hatte etwas gesehen, das die anderen nicht bemerkten.
Im Käfig des Empfangstransmitters, in der anderen Halle, leuchteten mehrere Lampen auf. Sie konnten nur bedeuten, daß der Transmitter in Betrieb genommen wurde, und zwar von der unbekannten Sendestation aus.
Die Station hatte Alarm gegeben, und nun kam der Nachschub per Transmitter ins Haus - das wenigstens mußte Rhodan annehmen. Er überließ die Verteidigung gegen die angreifenden Roboter Paladin, Tolot und den anderen, sprang aus der Deckung und rannte zur nächsten. Er warf sich auf den Boden und entging so dem ihm zugedachten Energiestrahl: Der Roboter, der ihn abgefeuert hatte, wirbelte schon in der nächsten, Sekunde quer durch den Saal und knallte mit dem Metallschädel gegen die Stahlwand. Er rutschte nach unten und blieb verbogen liegen „So etwas tut man doch nicht!" sagte Gucky entrüstet und suchte sich das nächste Opfer.
Rhodan hatte keine Zeit, sich zu bedanken. Er ließ den Transmitterkäfig nicht aus den Augen und gab dem Paladin einen Wink, ihm zu folgen, sobald eine Kampfpause eintrat. Das jedoch war im Augenblick nicht der Fall.
Rhodan huschte von Deckung zu Deckung. bis er den Durchbruch zur anderen Halle erreichte. Mit einem schnellen Blick überzeugte er sich davon, daß keine weiteren Kegelroboter auf dem Anmarsch waren. Die Halle lag leer und verlassen vor ihm, nur die Lampen im Transmitterkäfig glühten und verrieten seine Betriebsbereitschaft: Nach einigem Zögern glitt Rhodan hinter einen Generator, keine zwanzig Meter von dem Transmitter entfernt. Er zog eine hühnereigroße atomare Bombe aus der Tasche, die sich in Guckys Ausrüstung befunden hatte.
Wenn der Nachschub per Transmitter kam, mußte der Transmitter außer Betrieb gesetzt werden. Aber vorerst wartete Rhodan noch. Er wollte wissen, was die Cappins sich einfallen lassen würden.
Dann, urplötzlich und ohne weitere Vorwarnung, materialisierte ein menschlicher Körper in dem Gitterkäfig.
Ein einziger, und sonst nichts. Rhodan, der die Bombe schon wurfbereit in der Hand hielt, senkte den Arm. Er hatte den Mann im Transmitterkräfig erkannt.
Ovaron!
Der Mann, der sie gefangengenommen hatte!
Und er kam allein, anscheinend unbewaffnet!
Rhodan beobachtete,wie Ovaron völlig überrascht stehenblieb und sich nicht rührte. Er schien regelrecht erstarrt zu sein, und es dauerte fast zehn Sekunden, ehe er sich zum ersten Atemzug aufraffen konnte. Dann sah er Rhodan,der aus seiner Deckung hervorkam, den Impulsstrahler schußbereit in der einen, die Bombe in der anderen Hand.
„Hier bin ich, Ovaron!" rief er laut, um den Lärm des immer noch tobenden Kampfes zwischen seinen Leuten und den Robotern zu übertönen. „Kommen Sie her, aber unbewaffnet! Versuchen Sie nicht, den Transmitter umzupolen!"
Ovaron erkannte seinen ehemaligen Gefangenen sofort.
„Ich habe keinen Grund dazu", rief er zurück und hob beide Arme. „Ich bin froh, bei Ihnen zu sein. Warten Sie, ich komme."
Er bewegte sich plötzlich sehr schnell, als könne er etwas versäumen. Rhodan blieb mißtrauisch. Die Bereitschaft seines Gegners, sich einfach zu ergeben, kam ihm verdächtig vor. Irgend etwas stimmte da nicht.
Ovaron kam nicht direkt in seine Richtung. Er ging mit erhobenen Händen auf eine Schalttafel zu, die seitwärts von Rhodans Standpunkt angebracht war.
„Was wollen Sie dort?" rief Rhodan. „Lassen Sie das!"
Ovaron ging weiter.
„Ich möchte nicht, daß Sie die Station zerstören oder meine ganzen Roboter unbrauchbar machen. Ich schalte die Steuerzentrale ab."
„Sind Sie sicher, daß Sie nichts anderes planen?"
„Natürlich bin ich sicher! Ich werde doch meine Anlage kennen."
„Ihr Leben ist zu Ende, wenn Sie Verrat planen, Ovaron!"
Ovaron hatte die Tafel erreicht. Er studierte sie einen Moment lang, dann senkte er die rechte Hand.
„Das wurde mir von meinen eigenen Leuten auch schon angedroht", sagte er ruhig. „Sie können sich auf mich verlassen.
Ich kann nie mehr nach Matronis zurückkehren. Man hält mich dort für tot."
Rhodan ahnte, daß schwerwiegende Ereignisse eingetreten sein mußten, die alles änderten. Darum also Ovarons Befehl an Takvorlan, sie besser zu behandeln. Es war etwas
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