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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vielleicht
aufgefallen.
    Das Hotel, in
dem er untergebracht war, lag nur knapp achtzig Meter vom Strand entfernt.
    Die Türen
standen Tag und Nacht offen. Ständig wachte ein Nachtportier über die Gäste.
    Mechanisch
klopfte Saluta sich den Sand von der behaarten Brust
und der knalligen Badehose und wankte dann durch das Glasportal.
    Die Augen des
Portiers wurden zu schmalen Schlitzen.
    »Sir ?« murmelte er benommen. Es war ein Tahitianer .
Er sprach vier verschiedene Sprachen. Jeden aber redete er mit Sir oder Damen
mit Lady an, auch wenn es sich um Deutsche, Franzosen oder Italiener handelte.
    »Kann ich
etwas für Sie tun? Ihren Smoking, ich ...«
    Die Blicke
der beiden Männer trafen sich. Saluta winkte ab. »Ich
habe einen Smoking getragen, also doch ...« sinnierte er halblaut vor sich hin.
»Merkwürdig ...«
    Der Portier
verstand das Gemurmel nicht.
    »Hat man
Ihnen die Kleider gestohlen? In der letzten Zeit passiert das leider sehr oft.
Rowdys ... es gibt sie überall in der Welt. Die Polizei ist machtlos. Ich
bedaure sehr, daß ...«
    Enio Saluta ließ ihn nicht ausreden. »Es war nicht viel zu
holen. Meine Brieftasche und das Scheckbuch liegen droben im Zimmer. Sollen die
Burschen sich an den Klamotten erfreuen. Das Hemd ist aus echter Seide.
Vielleicht haben sie Freude daran .«
    Während er
das sagte, arbeitete sein Gedächtnis fieberhaft. Er war also doch bestens
angezogen gewesen. Im Smoking! Damit aber geht man nicht an den Strand, um zu
baden. Es war etwas vorgefallen. Zum Teufel nochmal! Wenn er sich doch nur
endlich an die Dinge erinnern könnte ...
    Aber da war
ein Loch in seiner Erinnerung.
    Er war nicht
Herr über seine Sinne. Die Gedanken schweiften ständig ab. Er konnte sie nicht
festhalten. Hatte er zuviel getrunken? Bestimmt nicht! Aber der verdammte
Stoff. Wahrscheinlich hatte er sich zuviel zugemutet...
    Die Jacht -
fiel ihm da ein. Irgendeine verrückte Anwandlung mußte ihn dazu getrieben
haben, den Smoking abzulegen, die Badehose anzuziehen und dann ins Wasser zu
springen. Demnach war er doch auf der Vanessa gewesen. Daran wagte er mit einem
Mal nicht mehr zu rütteln.
    Es wurde ihm
bewußt, daß der Portier sich krampfhaft bemühte, nicht auf die linke Hand des
Italieners zu schauen. Aber gerade das fiel Saluta auf.
    Er senkte den
Blick. Glühendheiß durchfuhr es ihn. Er hielt das knappe Oberteil eines Bikinis
zwischen den Fingern.
    Saluta schluckte.
Er lächelte verlegen. »Hab ich am Strand gefunden. Lag da rum. Ich hatte es ganz
vergessen .« Er legte das vielversprechende weibliche
Zaumzeug auf den Rezeptionstisch. Der Portier wurde unter seiner Sonnenbräune
käsig.
    »Irgend
jemand muß es schließlich gehören. Der Bikini war sicher nicht billig«, meinte Saluta leichthin. Er gewann seine alte Laune wieder. »Falls
eine Dame oben ohne erscheint, dann wissen Sie Bescheid. Attackieren Sie dann
das Girl nicht unnötig mit Fragen! Ihre äußere Erscheinung spricht für sich
...« Er fummelte an seiner Hose herum, als suche er etwas. Er wollte aus der
Hosentasche, wie gewohnt, ein Geldstück herausangeln. Saluta grinste. »Das nächste Mal das doppelte. Ich hoffe, ich kann mich auf Ihre
Diskretion verlassen ?«
    Der Portier
reichte ihm stillschweigend die Zimmerschlüssel.
    »Und
vergessen Sie nicht, den Mund zuzumachen«, machte Saluta den Verdutzten aufmerksam. »Sonst gerät Ihnen noch eine Fliege hinein - das ist
nicht gerade appetitlich ...«
    Der Portier
verzog die Mundwinkel, als hätte er in der Tat in diesem Augenblick auf eine
fette Fliege gebissen.
    Saluta wankte durch
den Raum. Er erblickte eine junge, blondhaarige Frau, die in einem Magazin
blätterte. Die braungebrannte Schöne entfesselte sofort sein Interesse. Sie
hatte lange Beine. Der Minirock war so kurz, daß die Schenkel freilagen. Saluta senkte ein wenig den Kopf, als er vorüberging, in
der Erwartung, vielleicht den Ansatz des spitzenbesetzten Slips zu sehen ...
    Der Italiener
wartete, bis der Lift kam.
    Drei Minuten
später schloß Saluta sein Zimmer auf, das im fünften
Stockwerk lag. Er streifte seine knallbunte Badehose herunter und ging schon in
das Badezimmer. An der Schwelle besann er sich eines anderen. Er war zu müde
und abgeschlagen, um jetzt noch zu duschen. Er ließ sich einfach auf das
vorbereitete Bett fallen.
    Enio Saluta merkte nicht, daß das Fremde, das ihn beeinflußte,
langsam von ihm wich. Er fiel in tiefen Schlaf.
    Zwischen
seinen Fingern bewegte sich etwas. Es war eine kleine Qualle.

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