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044 - Nach eigenen Regeln

044 - Nach eigenen Regeln

Titel: 044 - Nach eigenen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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gefälschte Werte, Captain Willner, die Con.
    Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
    »Willner wird den Master zwingen, bei der Con zu betrügen«, sagte er. »Dann muss er keinen von uns fürchten.« Tief in ihm begann sich plötzlicher Groll zu hegen. »Diese verdammten Feds, keinem von ihnen kann man trauen. Eine Bande von ehrlosen feigen Bastarden, die sich nicht trauen, dem Feind ins Gesicht zu blicken. Man sollte ihre Werte in den Staub treten…«
    »Das sollte man in der Tat, Imperator. Ihr solltet Willner mit seinem Betrug kon- frontieren« drang die Stimme seines Gegenübers zu ihm durch. »Am besten bei der Eröffnungszeremonie der Con, wenn jeder Rom, Vulk, Andor und Kling es hören kann. Nur so stellt Ihr die Ehre des Quadranten wieder her.«
    Morn griff nach dem Würfel in seiner Tasche und schloss seine Finger um die Kanten, die Hunderte von Duellen aufgeraut hatten.
    »Ja«, flüsterte er. »Die Ehre des Quadranten.«
    ***
    Aruula schloss leise die Tür der Holzhütte hinter sich und trat in die wärmende Morgensonne. Obwohl der Tau noch in den Gräsern hing, herrschte bereits rege Betriebsamkeit im Dorf. Feds und Vulks zogen mit Holzbalken beladen an ihr vorbei, ohne sie zu beachten. An den Wegen entstanden Stände unter lauten Hämmerschlägen und gelegentlichem Gelächter. Eine Gruppe hatte sich auf dem Platz in der Mitte des Dorfes versammelt und arbeitete an einer großen Holzkonstruktion.
    Langsam ging Aruula darauf zu. Sie vermisste das vertraute Gewicht ihres Schwerts auf dem Rücken, aber Maddrax hatte sie während des Frühstücks dazu überredet, in diesem Tal auf Waffen zu verzichten. Überredet, nicht überzeugt, denn Aruula fand die Vorstellung, dass sie in eine Gemeinschaft ohne Waffen geraten waren, mehr als unglaubwürdig. Womit gingen diese Leute auf die Jagd? Womit fischten sie? Womit bestraften sie die Verbrecher in ihrer Mitte?
    Wo es Leben gibt, gibt es Waffen, entschied sie. Und wenn das Dorf diese Tatsache leugnete, dann verbarg es ein Geheimnis vor seinen Besuchern. Aruula hatte versucht, Maddrax ihre Ansicht zu erklären, aber der war kurz nach dem Essen wieder eingeschlafen.
    Sie glaubte nicht, dass er begriffen hatte, wie knapp er dem Tod entronnen war und wie sehr ihn die Verletzungen geschwächt hatten. Selbst wenn sie weiterhin gut verheilten, würde eine gewisse Zeit verstreichen, bis er sich körperlich zur Wehr setzen konnte. Bis dahin waren sie den Feds ausgeliefert.
    »… muss sterben!«
    Aruula fuhr herum. Ihre Hand glitt automatisch zum Griff ihres Schwertes, fand jedoch nur Luft.
    »Wers fallen lässt…«
    Nach einem Moment bemerkte sie eine Gruppe von Kindern, die lachend ein rotes Hemd von einem zum anderen warfen.
    »Wers fallen lässt, muss sterben«, sangen sie. Aruula folgte ihnen mit den Blicken, bis sie zwischen den Bäumen verschwanden.
    Nur Irre, dachte sie kopfschüttelnd. Selbst die Kinder sind schon verrückt.
    Sie rief sich Maddrax' Worte über das Spiel ins Gedächtnis. Er schien das Ganze für einen harmlosen Spaß zu halten und zeigte sogar einen gewissen Enthusiasmus, sich daran für ein paar Wochen zu beteiligen. Aruula dagegen erschienen die Menschen, die ihre Gesichter hinter Masken verbargen, unheimlich und fremd.
    »Guten Morgen«, sagte eine Stimme hinter ihr.
    Aruula drehte den Kopf und entdeckte Rinold, der über den Platz auf sie zu kam und sich mit einer großen, schwer aussehenden Kiste abmühte. Er stellte sie ächzend ab, als er Aruula erreichte.
    »Sie haben sich eine gute Zeit für den Besuch in unserem Quadranten ausgesucht«, sagte er.
    »Die Gelegenheit, an der Con teilzunehmen, gibt es nur einmal im Jahr.«
    »Was ist eine Con?«, fragte Aruula mit einem Blick auf die Holzkonstruktion. Ihre Form erinnerte sie an eine Arena.
    Rinold betrachtete die Werteleiste, die Aruula an ihren knappen Top befestigt hatte, und nickte.
    »Ja, Sie sind intelligent genug, um diese Frage zu stellen, daher werde ich auf die Würfelprobe verzichten. Die Con ist der Höhepunkt unseres Jahres, drei Tage voller Panels, Dealers, Filks und Fancys.« Er bückte sich und nahm einen silbern glänzenden Würfel aus der Kiste. »Sehen Sie sich diese Verarbeitung an. Außerhalb des Andor-Reiches, wo diese Würfel hergestellt werden, können Sie die nur während der Con kaufen. Und limitiert sind sie auch. Das ist ein absolutes MUSS für jeden Con-Besucher.«
    Rinold schien Aruulas fehlendes Interesse zu bemerken, denn er legte den Würfel zurück und

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