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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Tony werden ihnen das Handwerk legen.«
    »Ich fürchte nicht um mich, sondern um Federico«, gestand Laura gepreßt. »Vielleicht… haben sie ihn bereits ermordet … Oh, Madonna …!«
    »Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, Laura«, versuchte ihr Vicky Bonney Mut zu machen. »Wenn diese Männer gerade erst angekommen sind, lebt er wahrscheinlich noch. Er soll vermutlich im Krater verschwinden. Denken Sie, die Killer schleppen sich mit ihm ab? Er muß selbst zur Spitze des Berges hinaufgehen.«
    Laura schüttelte verzweifelt den Kopf. »Warum müssen Menschen so grausam sein, Signorina Bonney? Sogar mein eigener Onkel… Er ist der Schlimmste von allen … Viele Jahre liebte ich ihn und hielt ihn für einen ehrbaren, großartigen Menschen. Er war immer so gut zu mir, aber nun kenne ich sein zweites Ich, und deshalb hasse und verachte ich ihn. Er ist ein herzloser Teufel, für den ein Menschenleben nicht den geringsten Wert hat. Nie hätte ich gedacht, daß ich mir einmal wünschen würde, er wäre tot.«
    Die Italienerin wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von den blassen Wangen.
    Auf der Insel verlagerte sich das Kampfgeschehen, so daß es Vicky Bonney wagen konnte, sich aufzurichten.
    Laura wollte sich ebenfalls erheben, doch Vicky sagte schnell: »Sie bleiben besser noch unten.«
    Das blonde Mädchen holte die Kunststoffplane und deckte Ireland und Shannon zu. Die beiden Toten waren bei Gott kein schöner Anblick.
    »Was werden Sie tun, wenn Sie Federico wiederbekommen?« fragte Vicky die Nichte des Don.
    »Ich werde mit ihm Italien verlassen.«
    »Und wohin wollen Sie gehen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Was ist am weitesten von Sizilien entfernt? Australien? Dann gehe ich mit Federico dorthin.«
    »Werden Sie Ihren Vater wissen lassen, wohin es Sie verschlug?«
    »Bestimmt nicht in den nächsten fünf Jahren. Später – vielleicht.«
    »Sie werden eine Starthilfe brauchen. Ich denke, ich kann es arrangieren, daß Sie sie bekommen.« Vickys erster Gedanke war Tucker Peckinpah, dessen phänomenale Verbindungen selbstverständlich auch nach Australien reichten.
    Aber dann traf sie die Erkenntnis.
    Konnte man mit Peckinpah denn noch rechnen?
    ***
    Schon wieder eine Leiche. Zum Henker, das war keine Feuerinsel, sondern eine Toteninsel! Mich packte die Wut. Ich steckte den Colt ins Leder und ließ mich neben dem Reglosen auf die Knie fallen.
    Ich berührte ihn und stellte fest, daß er noch warm war. Vor meinem geistigen Auge setzte sich sofort ein Bild aus Puzzleteilchen zusammen.
    Die beiden schießwütigen Gangster… Dieser Mann, der sich nicht mehr rührte … Er war noch keine 30. Ich war mir sicher, daß ich Federico Cazzale vor mir hatte, und ich fragte mich, wie ich Laura beibringen sollte, daß der Mann, den sie liebte und den sie retten wollte, nicht mehr lebte.
    Sie wird seelisch zusammenbrechen, dachte ich, während ich Cazzale, den Faustschläge übel zugerichtet hatten, nach einer tödlichen Verletzung untersuchte.
    Er wies keine auf – und er war auch nicht tot. Mein Herz tat einen Freudensprung, als der Italiener tief seufzte und die Augen aufschlug.
    Er lebte! Cazzale lebte! Das freute mich ehrlich.
    Die Mafiosi mußten ihn mit einem Schlag niedergestreckt haben, bevor sie uns angriffen. Jetzt schaute er mich verwirrt an, hatte seine fünf Sinne noch nicht beisammen. Als in seinem Innern dann aber wieder einigermaßen Ordnung herrschte, setzte er sich mit einem jähen Ruck auf.
    »Wer…?«
    Weiter kam er nicht, denn ich legte ihm blitzschnell die Hand auf den Mund und machte: »Pst!«
    Dann raunte ich ihm zu, wer ich war, daß ich mich nicht allein auf der Feuerinsel befand, und was im Gange war. Seine Augen starrten mich groß und ungläubig an.
    Er wollte mir nicht abkaufen, daß Laura auch hier war. Er konnte nichts sagen, denn ich hielt ihm immer noch den Mund zu. Es war nicht nötig, daß er redete; ich erkannte auch so, daß er mich für einen Lügner hielt.
    »Werden Sie still sein, wenn ich meine Hand von Ihrem Mund nehme?« fragte ich.
    Er nickte.
    »Vertrauen Sie mir?«
    Diesmal nickte er nicht, er war vorsichtig.
    »Ich bin ihr Freund«, sagte ich und ließ ihn los.
    »Wo ist Ihre Yacht?« fragte er schnell.
    Ich wies in die entsprechende Richtung und erklärte, daß er dort auch Laura finden würde, dann half ich ihm auf die Beine und schickte ihn los.
    Kaum war er hinter Büschen und Bäumen verschwunden, da rissen mich peitschende Schüsse in das Kampfgeschehen

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