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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zurück.
    Ich angelte den Colt wieder aus dem Leder und rannte los. Ich hasse nicht nur Dämonen, sondern auch jede Art von Verbrechen.
    Mein Gerechtigkeitssinn ist sehr stark ausgeprägt. Vielleicht faßte ich deshalb in jungen Jahren den Entschluß, Polizist zu werden, und ich stieg die Karriereleiter bis zum Inspektor hinauf, bevor ich auf Privatdetektiv für Horror-Sonderfälle umsattelte.
    Die Mafiosi sollten nun meinen Zorn zu spüren bekommen. Sie hatten sich auf die Feuerinsel gewagt, um hier – gewissermaßen unter Ausschluß der Öffentlichkeit – einem Menschen das Leben zu nehmen, und dafür würden ihnen Mr. Silver und ich jetzt die Rechnung präsentieren.
    Ich hetzte durch das verfilzte Unterholz. Dorniges Schlinggewächs krallte sich in meine Hosenbeine und wollte mich zu Fall bringen, doch ich riß mich immer wieder, los und preschte weiter.
    Etwa zehn Meter von mir entfernt sah ich einen der beiden Verbrecher. Er wechselte soeben das Magazin, lehnte sich an den Baum, der hinter ihm aufragte, und jagte eine neue Salve in Mr. Silvers Richtung.
    Die Kugeln hackten in dicke Baumstämme, fetzten die Rinde auf, rissen lange Holzsplitter heraus. Ich legte die halbe Distanz zurück, ohne daß der Mann mich bemerkte.
    Das Rattern seiner Waffe war so laut, daß er die Geräusche nicht hörte, die ich verursachte. Doch plötzlich nahm er mich aus den Augenwinkeln wahr, zerbiß einen italienischen Fluch zwischen den Zähnen und kreiselte herum.
    Er zwang mich, schneller abzudrücken als er. Mein Colt krachte, und der Mafioso stieß einen gurgelnden Laut aus. Die MPi entfiel seinen Händen, und er faßte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Schulter.
    Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor, und ich sah, daß er an der Hüfte ebenfalls verletzt war. Das war auch ein Andenken an Tony Ballard. Zwei Narben würden ihn an mich erinnern, solange er lebte.
    Namenloser Zorn glühte in seinen Augen, und ich hatte den Eindruck, daß er sich auf mich stürzen wollte, obwohl ich einen Revolver in der Faust hielt.
    »Laß das lieber sein, Junge!« warnte ich ihn mit schmalen Augen.
    »Du verdammter Idiot!« schrie der Gangster mich an. »Du stellst dich gegen Don Primo! Das überlebst du nicht!«
    »Laß das meine Sorge sein.«
    Hinter dem Verletzten tauchte der zweite Mafioso auf. Schweißnaß war sein Gesicht, und er riß und rüttelte am Schloß seiner Waffe herum. Offensichtlich funktionierte sie nicht mehr.
    Vielleicht hatte Mr. Silvers Magie dafür gesorgt, daß sie klemmte.
    Er war dazu in der Lage. Jetzt brach der Hüne wie ein Berserker durch die Büsche und stürzte sich auf den Gangster.
    Der Mann drehte die Maschinenpistole um, packte sie mit beiden Händen am Lauf und verwendete die Waffe als Keule, mit der er auf Mr. Silver einschlug.
    Der Ex-Dämon hob den linken Arm und fing die MPi ab. Seine Finger schnappten zu, er riß dem Verbrecher die Waffe aus den Händen und schleuderte sie hinter sich.
    Dann traf den Mann ein fürchterlicher Faustschlag, der ihn von den Beinen riß. Groggy blieb er liegen. Seine Reflexe funktionierten nicht mehr.
    Es würde einige Zeit dauern, bis er diesen gewaltigen Niederschlag verdaut hatte.
    Ich trat an »meinen« Gangster heran und befahl ihm mit schneidender Stimme: »Umdrehen!«
    Der Mafioso gehorchte. »Wer seid ihr?« wollte er wissen.
    Ich nannte ihm unsere Namen.
    »Ausländer«, sagte der Mann verächtlich und spuckte aus. »Deshalb wißt ihr nicht, wie mächtig Don Primo ist! Aber diese Unwissenheit entschuldigt gar nichts, Ballard! Don Primo Poccani wird euch jagen bis ans Ende der Welt! Ihr seid des Todes!«
    Ich fädelte seinen Gürtel aus den Schlaufen und band ihm damit die Hände auf den Rücken. Der Mann stöhnte auf. Die beiden Verletzungen schmerzten ihn.
    Ich hatte kein Mitleid. Er würde nicht zugrunde gehen. Er hatte nur bekommen, was er herausforderte.
    Endlich kam der Kerl, den Mr. Silver niedergeschlagen hatte, auf die Beine. Er wankte, und sein Blick war noch glasig. Ehe er begriff, was passierte, hatte ich ihn auf die gleiche Weise gefesselt wie seinen Komplizen.
    »Abmarsch!« kommandierte ich und stieß die Mafiosi vor mir her.
    Ich hatte eine glänzende Idee.
    Wenn wir die Gangster auf die Yacht brachten, könne Vicky Bonney mit ihnen, mit den beiden Toten und mit Laura und Federico abdampfen. Damit schlug ich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe und brachte Vicky elegant von der Feuerinsel weg.
    Die Mafiosi stolperten vor Mr. Silver

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