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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Laura hatte ganz schön kräftig zugeschlagen. Der Blackout des Mafioso dauerte lange, und als er das Bewußtsein wiedererlangte, und merkte, daß Laura nicht mehr im Haus war geriet er in helle Panik.
    Der Gangster konnte sich in seinen schrecklichsten Träumen nicht ausmalen, was der Don mit ihm anstellte, wenn er nach Hause kam und seine Nichte nicht antraf.
    »Ich kann auf das höchste Gebäude von Palermo klettern und mich in die Tiefe stürzen«, ächzte Momo Castaglieri.
    Nachdem er sein Gesicht in eiskaltes Wasser getaucht hatte, waren seine Lebensgeister wieder voll da, und sie machten ihm alle klar, daß er ein Todeskandidat war – es sei denn, es gelang ihm, Laura zurückzuholen.
    Während sein Herz bange gegen die Rippen trommelte, überlegte er, wie er die große Gefahr von sich abwenden konnte. Don Primo durfte von der Sache nichts erfahren.
    Das bedeutete, daß Castaglieri die meisten Mafiosi von vornherein ausklammern konnte. Sie würden ihm zwar helfen, hinterher aber nicht schweigen.
    Er brauchte die Unterstützung von Männern, die anschließend dichthielten. Von der Sorte gab es leider nicht viele, und die Zeit drängte.
    »Alberto!« sagte Castaglieri und boxte mit der geballten Rechten in die offene Linke. »Alberto Gaspari! Er wird mir helfen und schweigen. Er schuldet mir Dank.«
    Castaglieri eilte zum Telefon und wählte die Nummer des Freundes. Während es am anderen Ende der Leitung läutete, nagte der Mafioso ungeduldig an der Unterlippe.
    Wenn Alberto nicht zu Hause war… Castaglieri biß fester zu und spürte den süßlichen Geschmack von Blut im Mund.
    Endlich meldete sich Gaspari am anderen Ende des Drahtes. Seine Stimme klang ungehalten. Castaglieri schien ihn gestört zu haben.
    »Ich bin es: Momo.«
    »Was willst du?« fragte Gaspari.
    »Ich brauche deine Hilfe, amico.«
    »Muß das ausgerechnet heute sein? Du weißt, wie lange ich vergeblich hinter Rossana her war. Heute gab sie endlich nach…«
    »Du immer mit deinen Weibergeschichten!« schrie Momo Castaglieri wütend. »Du wirst dich gefälligst anziehen und mir helfen. Ich stecke in einer verdammten Klemme!«
    »Wenn ich Rossana nach Hause schicke, wird sie mir das nie verzeihen.«
    »Das interessiert mich nicht, Alberto. Es geht um meinen Kopf. Du schuldest mir etwas.«
    Alberto Gaspari wand sich. »Ich weiß, aber…«
    »Als ich dir meine Hilfe anbot, hast du dich nicht so geziert!«
    schrie Castaglieri nervös. »Vergiß nicht, ich habe dich in der Hand. Ich kann dir immer noch ein Bein stellen, dann fällst du auf die Schnauze.«
    Gaspari lachte blechern. »Aber Momo, das würdest du doch nicht tun, wir sind schließlich Freunde.«
    »Sind wir das wirklich, Alberto?«
    »Aber ja.«
    »Dann beweise es. Wir treffen uns in einer halben Stunde in der Via Brescia.«
    »Na schön, und darf ich erfahren, wobei ich dir helfen soll?«
    Castaglieri nannte ihm sein Problem, und Alberto Gaspari stieß einen dünnen Pfiff aus.
    »Ich rechne mit deiner Verschwiegenheit, Alberto.«
    »Meine Güte, Momo, weißt du, was du von mir verlangst?«
    »Nicht mehr, als ich schon für dich getan habe.«
    »Wenn die Sache schiefgeht…«
    »Hängen wir beide am selben Galgen. Wir sind doch Freunde«, sagte Castaglieri und legte auf.
    Als nächsten rief er Nino Bozzi an. Ihn brauchte er nicht erst lange weichzureden. Nino war ein großer Schweiger, ein Mann, der nicht viel redete, sondern mehr handelte.
    Er war Castaglieri zugetan wie einem Bruder; sie kannten einander seit frühester Jugend, waren zusammen aufgewachsen und gemeinsam in die Dienste der Cosa Nostra getreten.
    Nino erklärte sich sofort bereit, den Freund zu unterstützen.
    Momo Castaglieri ließ den Hörer aufatmend auf die Gabel fallen.
    Es war noch lange nichts gewonnen, dennoch fühlte der Mafioso eine gewisse Erleichterung.
    Er redete sich ein, die drohende Katastrophe noch von sich abwenden zu können, doch er glaubte nun nicht mehr, daß es ihm gelingen würde, Laura zurückzuholen, bevor Don Primo heimkehrte.
    Aber ihm fiel eine Ausrede ein, bei der Laura allerdings mitspielen mußte. Er würde dem Don sagen, Laura habe ihn angefleht, ein bißchen in der Stadt Spazierengehen zu dürfen, und ihre Bitten hätte sein Herz erweicht.
    So wäre er mit dem Mädchen durch Palermo gegangen und sie anschließend wohlbehalten nach Hause gebracht.
    »Sie muß mitmachen«, murmelte Castaglieri düster. »Sie muß, denn wenn Don Primo erfährt, daß sie ausgerückt war, bestraft er auch

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