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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vernichtung gefordert hatte. Er wollte ihren Vorwürfen mit einem Erfolg entgegentreten können.
    Das einzige, was er bedauerte, war, daß er sich nicht mehr von Carlotta hatte verabschieden können. Sie würde sich große Sorgen machen. Aber das ließ sich im Moment nicht ändern, und es war auch eine starke Motivation für Ted, als Gewinner zurückzukehren.
    Carlotta hatte sein Leben beeinflußt.
    Einmal, vor vielen Jahren, hatte er eine Frau ähnlich stark geliebt. Ein Dämon hatte Eva Groote ermordet. Jahrelang war Ted nicht darüber hinweggekommen. Er mied die Frauen nicht, aber er hatte es nie mehr geschafft, eine engere Beziehung einzugehen. Unterbewußt hatte er sich immer davor gefürchtet, daß Evas Schicksal sich an einer neuen Freundin wiederholen würde. Die Gefahr war groß, denn er führte nicht gerade ein ungefährliches Leben, und wer sich an seiner Seite befand, wurde unweigerlich mit in diese Gefahr hineingezogen. Aber die schöne junge Römerin Carlotta hatte sein Herz in Brand gesetzt. Plötzlich war die Vergangenheit zwar nicht vergessen, aber immerhin zurückgedrängt. Plötzlich hatte auch ihr Leben einen großen Anteil an seinem Denken und Fühlen, nicht mehr nur sein eigenes. Er, der als junger Bursche eine Blitzkarriere als Reporter gemacht hatte und mit 25 bereits seine erste Million auf dem Konto hatte, war nicht mehr nur der verwegene Abenteurer, mit den Jahren reifer geworden und auf Sicherheit bei seinen Abenteuern bedacht. Er war nicht mehr nur der einstige ERHABENE der Dynastie, von seinen Gegner als ›Friedensfürst‹ verspottet und nicht genügend ernst genommen. Er war plötzlich auch ein Mann, der sich vorstellen konnte, eine Familie mit Kindern zu haben…
    Aber dafür mußte er erst noch die Gefahr ausschalten, die von Sara Moon ausging. Er wollte Familie und Kinder nicht in der ständigen Gefahr sehen, von Schergen der ERHABENEN überfallen zu werden.
    Ihn selbst zog nichts zur Macht. Er hatte sie nie gewollt, und er war in die Rolle des ERHABENEN auch eher unfreiwillig geschlüpft. Er verdankte sie seinem Machtkristall, dem Erbe des Zeus. Jener Vorgänger, dessen Blut auch in Teds Adern floß, hatte sich in grauer Vergangenheit auf der Erde aufgehalten und war von den antiken Griechen als Gott verehrt worden. Aber der Macht überdrüssig geworden, hatte er sich zurückgezogen. Seinen Machtkristall besaß jetzt Ted. Ewigk, ›Liebling der Götter‹, wie er einmal genannt worden war, und persönlicher Freund des antiken Griechengottes Apollo - der sich auch seit einer kleinen Ewigkeit ihm nicht mehr gezeigt hatte.
    Aber Ted kam auch ohne Apollo zurecht.
    Im Moment allerdings fühlte er sich gar nicht wohl. Ash’Naduur, hatte Stygia gesagt. Du mußt nach Ash’Naduur gehen. Genau das hatte er getan, bloß war Ash’Naduur alles andere als klein. Ted war zwar schon hier gewesen, damals, als er zusammen mit Zamorra, Pater Aurelian und Asmodis den damaligen ERHABENEN Erich Skribent besiegte und den gewaltigen Sternenkreuzer zerstörte, mit dem die Ewigen die Erde und andere Welten unter ihre Kontrolle bringen wollten. Aber wie groß Ash’Naduur war, wußte er dadurch noch lange nicht.
    Die von Stygia erwähnte Versammlung der Alphas, der hochrangigen Führungsschicht der Ewigen, konnte sich direkt vor seiner Nasenspitze abspielen. Ebensogut konnte sie -zigtausend Meilen entfernt stattfinden. Er hatte nur eine Chance, eventuelle Aktivitäten von Dhyarra-Kristallen der Ewigen anzupeilen und sich danach zu richten. Im gleichen Augenblick aber konnte er seinerseits angepeilt werden, denn dazu mußte er selbst seinen Kristall benutzen.
    Und dann war sein Vorteil vergeben, sein Überraschungsmoment verspielt.
    Aber wahrscheinlich würde er den Kristall ohnehin schon bald benutzen müssen. Denn die lebensfeindliche Umgebung würde ihn dazu zwingen. Abwechselnd sengende Gluthitze und klirrende Kälte, verheerende Stürme, gegen die jene Orkane, welche im Frühjahr 1990 über Europa getobt hatten, laue Brisen waren, und eine Tierwelt, die in jedem anderen beweglichen Wesen willkommene Beute sah und von der Hölle selbst ausgespien worden sein mußte. Einige dieser Biester konnten sogar durch den gewachsenen Fels gehen. Zamorra hatte es einmal selbst gesehen und Ted davon berichtet.
    Wenn er hier überleben wollte, mußte er ständig wachsam sein.
    Vielleicht wäre es doch besser gewesen, zurückzukehren in den Keller seiner Villa und sich aus dem Waffenarsenal der Ewigen auszurüsten,

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