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Ein ganz schoen starker Plan

Ein ganz schoen starker Plan

Titel: Ein ganz schoen starker Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Svingen
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Ein total genialer Plan
    Vor über einem Jahr habe ich diese Übersicht gezeichnet und unter meine Matratze gelegt.

    Sollte ich mich jetzt also freuen, weil ich recht behalten hatte? Es war nicht gerade Freude, die mich durchströmte, als ich am Küchentisch stand und den Zettel anglotzte. Er hatte mitten auf besagtem Küchentisch gelegen, als ich aus der Schule nach Hause kam. Obwohl ich den Inhalt sofort begriffen hatte, überflog ich den Text ein weiteres Mal.
    Wie soll man reagieren, wenn ein Papa abhaut? Ich weißes nicht, aber mein Kopf kochte und ich hätte gern einen sauteuren Gegenstand an die Wand gefeuert.

    Früher oder später hatte ja etwas Wahnwitziges passieren müssen. Papa war frauensüchtig. Na ja, eigentlich wollte er nur süchtig nach einer einzigen Frau sein. Problem Nr. 1: Die fand er nie. Problem Nr. 2: Er fand jede Menge andere Frauen, die er eigentlich gar nicht wollte. Er hatte es mit einer Lehrerin mit Papageienstimme probiert und mit einer Köchin, die nur Tiefkühlpizza aß. Eine Woche war er mit einer Friseurin mit ziemlich dünnen Haaren zusammen gewesen. Die Liste war inzwischen ziemlich lang. Er suchte die Frau fürs Leben im Supermarkt, im Internet und in Cafés. Aber sie hatte sich offenbar ungeheuer gut versteckt.
    Bis jetzt.
    Ich legte den Zettel wieder hin. Papa war noch nie verreist. Ich hatte nicht einmal die Wahrscheinlichkeit dafür ausgerechnet, dass gerade das passieren könnte. Hatte Papa wirklich die große Liebe gefunden? Nach der er überall gesucht hatte?
    Ein Mädchen, das einen Kopf kleiner und zwei Jahre jünger war als ich, kam zur Tür herein. Ich schwenkte den Zettel und meine Schwester rümpfte die sommersprossige Nase.
    »Was hat er denn jetzt wieder angestellt?«, fragte Ida.
    »Amuur und sonstwas.« Resigniertes Gesicht.
    »Oh Himmel, nicht schon wieder Amuur. Wer ist es denn diesmal?«
    »Keine Ahnung. Aber er ist weggefahren und wir sollen Oma anrufen.«
    »Den Drachen?«
    Ida stellte ihre Schultasche weg, las den Zettel, nahm den Saft aus dem Kühlschrank und trank gleich aus dem Karton. Das zeigte mir, dass sie total fertig war, denn Ida ist einwandfrei eine Glasbenutzerin. Wenn ich Ida zusammenfassen sollte, würde ich sagen, dass sie tiefernst und verdammt intelligent ist, und sie kann so traurig werden, dass man glaubt, die Erde wird noch vor dem Mittagessen untergehen. Ich habe Erwachsene sagen hören, Ida sei mein genaues Gegenteil. Und ich habe wirklich immer das Gefühl gehabt, dass die Erde von meinem Kopf aus gesehen ein wenig anders wirkt. So, als wäre ich mit den falschen Schrauben zusammengedreht worden und hätte einige Ersatzteile abgekriegt, die nur so halbwegs funktionieren. Es ist besser, du bist du selbst, als dass du versuchst, ein anderer zu sein, wie Papa immer sagt.
    »Da steht ja nicht mal, wohin er gefahren ist«, seufzte Ida. »Er kann überall auf der Welt sein. Ich rufe ihn an.«
    Sie griff zum schnurlosen Telefon und gab Papas Handynummer ein. Sofort fing es im Schlafzimmer an zu klingeln.
    »Oh nein, immer vergisst er das Handy«, stöhnte Ida.
    »Ich hab mir was überlegt«, fing ich an und wartete, bis sie das Telefon zurückgelegt hatte. Das war die pure Lüge. Die Idee hatte mich getroffen wie ein Schlag auf den Hinterkopf. Oder wie ein Blitz aus heiterem Himmel, wie Papa das nennt, auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass man Wolken braucht, um einen Blitz zu produzieren. »Ich hab keine Lust, den Drachen anzurufen.«
    »Wer soll uns denn dann versorgen?«
    Ich sagte, sie sollte sich setzen. Dann setzte ich mich ihr gegenüber auf einen Stuhl und schaute ihr tief in die Augen. So, wie ich mir vorstellte, dass verantwortungsbewusste große Brüder mit wahnwitzigen Plänen das tun sollten.
    »Wir versorgen uns selbst.«
    Sie schien ein wenig zu brauchen, um zu begreifen, was ich da gesagt hatte.
    »Versorgen uns selbst?«, wiederholte sie langsam in überaus skeptischem Tonfall.
    »Ja, hör zu. Papa hält Oma für eine runzlige Wutechse. Nie im Leben wird er sie anrufen. Papa redet doch nie direkt mit ihr. Wir müssen doch immer alles für ihn ausrichten. Also können wir ein paar Tage allein sein und alles tun, wovon wir immer schon geträumt haben.«
    »Wovon haben wir denn immer schon geträumt?«, fragte Ida, noch immer mit der skeptischen Stimme.
    Ich überlegte. So weit hatte ich eigentlich noch nicht gedacht. Aber sofort zeigten sich eine Menge Möglichkeiten.
    »Zum Frühstück Eis essen. Im Fernsehen anschauen,

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