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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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spitzen, langen Zähnen schnappte mal hier und mal da zu. Ein Speer bohrte sich in die Flanke des Tieres, brach knackend ab. Eine Amazone befand sich plötzlich zwischen den Zähnen des Ungeheuers, und mit weiten Sprüngen raste der Goldpelztiger davon. Ein weiterer Speer traf ihn, ein dritter, und dann war die Flucht des wütenden Raubtiers beendet. Es knickte ein, ließ seine längst tote Beute fallen und versuchte, sich ins Unterholz zu schleppen.
    Drei Amazonen setzten ihm nach und hinderten ihn daran. Er war mit seinen Verletzungen immer noch mörderisch gefährlich, wenngleich er sich nicht mehr so rasch und gewandt bewegen konnte wie anfangs. Dennoch hatten die Amazonen es nicht einfach, das Tier endgültig zu erlegen.
    Zwei waren bei Rax geblieben, um den Gefesselten zu bewachen. Aber ihre Aufmerksamkeit konzentrierte sich hauptsächlich auf den Kampf ihrer Gefährtinnen gegen das Raubtier. Rax zerrte an seinen Fesseln. Plötzlich sah er einen Dolch in erreichbarer Nähe, der einer Kriegerin entfallen sein mußte, als der Goldpelztiger sie mit einem Prankenhieb erschlug.
    Rax schielte nach dem Dolch, langsam, ganz langsam, arbeitete er sich darauf zu. Die beiden Wächterinnen bemerkten zwar, daß er sich bewegte, aber für sie war es ganz natürlich, daß er versuchte, sich zu befreien. Sie warteten noch ab, bereit, sofort zuzuschlagen, wenn er tatsächlich einen Erfolg verbuchen konnte.
    Aber noch ehe er die Klinge mit seinen hinter dem Rücken gefesselten Händen erreichen konnte, kehrten die anderen Amazonen zurück. Der Goldpelztiger war tot.
    Und für Rax hatte sich nichts geändert…
    Im Gegenteil. Seine letzte Hoffnung zerbrach.
    ***
    Odin wich dem Angriff aus, blockte ihn ab auf eine Weise, die Ted Ewigk nicht verstand. Denn unter normalen Umständen hätte der Ase sich kaum dagegen schützen können, durch den Dhyarra-Kristall betäubt zu werden. Ted nahm eine magische Präsenz wahr, die er im ersten Moment nicht zu deuten wußte. Dann war der kurze Kampf auch schon wieder vorbei.
    Odin war fort!
    Er war gegangen… irgendwohin…
    Aber Ted glaubte nicht daran, daß die Gefahr damit vorüber war. Wenn er den Asen richtig einschätzte, würde der es nicht auf sich beruhen lassen, verjagt worden zu sein. Er würde auf Vergeltung sinnen.
    Der Reporter, der einmal ERHABENER gewesen war, ließ die Hand mit dem Dhyarra-Kristall sinken. Er fragte sich, was Odin von ihnen wollte. Daß es sich um dasselbe Geschöpf handelte, das in der nordischen Mythologie beschrieben wurde, daran zweifelte er nicht. Er hatte schon genügend dieser übermenschlichen Wesen kennengelernt, die von seinen Vorfahren Götter genannt worden waren.
    Ted lief zu Nicole hinüber. Aber sie kam schon von sich aus wieder auf die Beine. Sie schüttelte sich. »Himmel, hat der eine Kraft«, stieß sie hervor. »Ich dachte, ich höre gar nicht wieder auf zu fliegen… wo ist er hin?«
    Ted zuckte mit den Schultern. »Überall und nirgends«, sagte er und wies in die Runde. »Bist du verletzt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn, dann gibt’s nur ein paar blaue Flecken. Wo ist das Amulett?«
    Ted seufzte. »Ich glaube, das hat er mitgenommen.«
    Plötzlich wurde er blaß. »Weißt du was? Ich bin heilfroh, daß es momentan praktisch außer Betrieb ist! Denn es war in seiner Hand, damit war er vorübergehender Besitzer - und wurde magisch angegriffen! Wenn es meinen Dhyarra-Angriff abgewehrt hätte…«
    Nicole schluckte. Ted hatte recht.
    Die Energien der Dhyarra-Kristalle und der Amulette vertrugen sich absolut nicht miteinander. Es bedurfte größter Anstrengungen und vieler Tricks, um sie aufeinander abzustimmen, wenn sie doch einmal gemeinsam eingesetzt werden mußten. So ganz einfach von einem Moment auf den anderen ging das einfach nicht. Und erst vor ein paar Stunden wäre es schon einmal fast zur Katastrophe gekommen, als diese gegensätzlichen Kräfte aufeinanderprallten…
    Nicole wollte nicht erleben, daß die Welt, in die sie verschlagen worden waren, ebenfalls instabil wurde…
    Es reichte wahrhaftig.
    »Er ist aber doch nicht tot, oder?« fragte Nicole.
    Ted schüttelte den Kopf. »Er ist nur geflohen, als ich zulangte…«
    »Und was hat denn den Dhyarra-Angriff abgewehrt, wenn es nicht das Amulett war?« überlegte Nicole halblaut. »Aus seiner eigenen Kraft heraus dürfte das auch einem nordischen Gott recht schwerfallen…«
    »Ich habe mich das auch schon gefragt«, sagte Ted Ewigk. »Ich habe da etwas gespürt, das mir

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