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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bleiben.
    »Narr«, murmelte der Einäugige. »Du bist ein blutiger Narr, wenn du noch hier verweilst und dich deinen niederen Rachegelüsten hingibst. Was du wolltest, hast du erreicht - du hast das Amulett. Du kannst es Merlin zukommen lassen. Die Ewigen besitzen es nicht mehr…«
    Deshalb war er doch eigentlich erst auf dem Plan erschienen - er hatte festgestellt, daß ausgerechnet der ERHABENE der Dynastie Merlins Zauberamulett an sich gebracht haben mußte. Wie anders war es zu erklären, daß ein Machtkristall und zugleich das Amulett für dieselbe Sache eingesetzt wurden?
    Aber das war etwas, das nicht sein durfte. Niemals durfte ein Ewiger sich an Merlins Zauber vergreifen! Deshalb war Odin der Sache nachgegangen.
    Und jetzt besaß er das Amulett. Er hatte es geschafft, es an sich zu nehmen und sich damit zurückzuziehen, obgleich der Ewige ihn bedroht hatte.
    Aber das Amulett war magisch tot.
    Sie hatten irgend etwas damit angestellt, das es wirkungslos machte.
    Odin wollte wissen, wie das geschehen war. Und er wollte auch wissen, wie es den Ewigen gelungen war, das Amulett den Dhyarra-Kristallen anzupassen, um eine gemeinsame Nutzung hervorzurufen. Er kannte die Ewigen und ihre Kristalle seit langem, kannte sie nur zu gut, und er kannte auch Merlin und dessen Magie. Daß er Merlin nicht gerade schätzte, war eine andere Sache. Aber das Gleichgewicht der Kräfte war empfindlich gestört, wenn die Ewigen eines der Zauberamulette an sich brachten. Noch dazu dieses, das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana. Deshalb hatte Odin eingegriffen. Nicht etwa, um Merlin einen Gefallen zu tun. Das wäre das letzte, was er gewollt hätte.
    Seine Neugierde, sein Wissensdurst, hatte ihn schon oft in seinem langen Leben in eigenartige Situationen gebracht, die dann seine ganze Kraft forderten, um sich wieder hinauszumanövrieren. Sein Wissensdurst hatte ihn seinerzeit auch eines seiner Augen gekostet, aber es wurde ihm ersetzt durch die beiden Raben Hugin und Munin, durch deren Augen er sehen konnte. Doch er war sicher, daß Hugin und Munin tot waren. Er hatte keinen Kontakt mehr zu ihnen, hatte ihn schon in Ash’Naduur verloren.
    Hinzu kam also das Motiv der Rache.
    Rache an der Frau im silbernen Overall, und Rache an dem Mann, der ihn angegriffen hatte.
    Deshalb kümmerte Odin sich noch nicht darum, einen Rückweg nach Asgard zu suchen, von wo er ursprünglich gekommen war.
    Er wunderte sich nur, weshalb er den Dhyarra-Angriff so einfach überstanden hatte. Eigentlich hatte er nichts anderes getan, als auszuweichen und zu verschwinden. Eine Gegenaktion hatte er selbst nicht eingeleitet.
    Etwas anderes hatte bewirkt, daß ihm nichts geschehen war.
    Er dachte an den Dhyarra-JECristall, den er im Rachen eines toten Raubtiers in Ash’Naduur gefunden und eingesteckt hatte, sorgfältig umwickelt, damit keine Berührung zwischen Odins Haut und dem Kristall stattfinden konnte. Denn ihm war klar, daß der Kristall ungemein stark war, und möglicherweise war er auf den Geist seines bisherigen Besitzers verschlüsselt -wie nahezu jeder Kristall höheren Ranges. Kaum jemand, der einen starken Dhyarra besaß, verzichtete darauf, ihn an sich zu binden und damit für andere nicht mehr nutzbar zu machen.
    Sollte dieser Dhyarra-Kristall den Angriff des anderen Dhyarra-Kristalls abgewehrt haben? Aber warum?
    Daß der Angreifer ausgerechnet der Mann war, auf dessen Bewußtsein der gefundene Kristall verschlüsselt war, und daß der Machtkristall, der an Ted Ewigk gebunden war, in dem Angriff Ted Ewigks einen Angriff auf Ted Ewigk erkannt hatte, konnte Odin nicht ahnen.
    Denn selbst wenn er in dem hochrangigen Dhyarra, den er fand, einen Machtkristall erkannt hätte, hätte er nicht damit rechnen können, daß ausgerechnet Ted Ewigk der ERHABENE war.
    Jeder der anderen konnte es ebensogut sein.
    Odin war ein wenig verunsichert. Ohne seine Raben fühlte er sich hilflos, auch wenn er sich das kaum selbst eingestand. Er mußte überlegen, was er nun tun sollte. Das beste würde es sein, den Rückweg zu suchen und zu verschwinden. Aber das wollte er noch nicht. Es hätte zwar seinem Sicherheitsbedürfnis entsprochen, nicht aber seinem neugierigen und rachsüchtigen Naturell.
    Erst mußte er den anderen ihr Wissen entreißen und sie für den Frevel bestrafen.
    ***
    Rax wälzte sich zur Seite. Damit kam er auf den Dolch zu liegen. Keine der Amazonen schien darauf zu achten. Rax wand sich, wie er es schon vorher getan hatte, bekam den

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