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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augenbrauen hoch. »Etwa jetzt? Es ist Mitternacht vorbei. Der Boy schläft.«
    Ich schob den Rest des Würstchens in den Mund, wischte die Finger an der Serviette ab und zog den Ausweis. »FBI! Tut mir leid um die Nachtruhe Ihres Sohnes, aber die Sache ist wichtig.«
    Der Wirt zuckte die Achseln. »Wenn es sich so verhält, kommen Sie am besten gleich mit.«
    Ein paar Minuten später standen wir einem verschlafenen Boy gegenüber, der sich die Augen rieb.
    »Ja, ich fuhr mit Tommy und Rick hin«, beantwortete er meine Frage, »aber er war nicht so großzügig, wie er uns versprochen hatte. Er ließ uns nur einmal rudern.«
    »Kennst du seinen Namen?«
    »Ich kannte ihn, aber ich habe ihn vergessen.«
    »An welchem See unterhält er den Bootsverleih?«
    »Meadow-Lake im Meadow-Park.« Er lieferte uns eine genaue Beschreibung, um welchen der Bootsverleihe an den Ufern des Sees es sich handelte. Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Danke, mein Junge.«
    Im Jaguar fragte Phil: »Willst du den Bootsverleiher noch heute nacht vernehmen?«
    Ich lachte. »Dazu fühle ich mich geradezu verpflichtet. Wenn ich bis morgen warten soll, hätte ich auch den Boy nicht aus dem Schlaf reißen müssen«
    Als wir das Seeufer erreichten, war es wenige Minuten nach ein Uhr. Am klaren Himmel stand der Mond und goß bleiches Licht über den See. Phil zeigte auf die Umrisse eines niedrigen Hauses.
    »Das muß sein Haus sein.« Wir mußten den Jaguar ungefähr zweihundert Yard vor dem Bau stehen lassen. Wir stiegen aus und gingen auf den Bootsverleih zu.
    »Alles dunkel«, stellte Phil fest. »Nicht gerade angenehm, einen alten Mann im Schlaf zu stören.«
    In der nächsten Sekunde gellte ein Schrei vom jenseitigen Ufer, unmittelbar darauf peitschte ein Schuß. Zwei Fenster in der Hütte wurden hell.
    »Kümmere dich um die Leute!« rief ich Phil zu, wirbelte herum und rannte zum Jaguar zurück. Der Schuß war am anderen Seeufer gefallen. Ich mußte um den ganzen See herum. Auf der anderen Seite lagen die Parkplätze für die Ausflügler, große eingezäunte Plätze. Ich fuhr auf den ersten Platz, ließ den Suchscheinwerfer kreisen, sah nichts von Bedeutung und zischte im Rückwärtsgang durch die Einfahrt wieder ’raus. Ich hieb den ersten Gang hinein und fuhr zum zweiten Platz. Als ich mitten auf dem Platz bremste, wurde die Stille der Nacht zum zweitenmal von Schüssen durchbrochen, aber diesmal warer es mindestens ein halbes Dutzend, wieder fielen sie auf dem anderen Ufei, also genau dort, wo ich hergekommen war.
    Irgendwer führte mich an der Nase herum, aber auf der anderen Seite befand sich Phil. Ich wußte nicht, ob die Schüsse Gefahr für ihn bedeuteten, trat dem Jaguar auf den Kopf und raste zurück. Einige hundert Yard vor dem Bootsverleih erfaßte der Scheinwerfer einen Mann mit einer Pistole in der Hand. Ich stieg in die Bremse. Der Jaguar stoppte auf Tuchfühlung mit dem Mann. Es war Phil.
    »Ein Wagen!« rief er. »Er durchbrach kurzerhand den Zaun. Sie bemerkten mich und verschwanden sofort wieder. Ich konnte sie nicht stoppen.«
    »Können wir den Wagen noch abfangen?«
    »Ziemlich aussichtslos. Der Bootsverleih hat keinen Telefonanschluß.«
    »Was ist sonst im Bau los?«
    »Eine alte Frau, die von dem ersten Schuß aufgeschreckt wurde. Sie sagt, ihr Mann befände sich auf dem anderen Seeufer. Er hätte eine Besorgung für Harry Writer zu erledigen.«
    Ich nagte an der Unterlippe. »Wir brauchen Unterstützung für die Suche! Ich alarmiere die City-Police.«
    Eine halbe Stunde später fanden wir Dane Sryghton auf dem Parkplatz 4. Er war durch eine Kugel getötet worden. Offenbar war zwischen ihm und dem Mörder ein Streit entstanden, denn außer der tödlichen Schußwunde entdeckte der Arzt eine Platzwunde am Kinn, die von einem Fausthieb herrührte.
    Als der Doc ihm die Finger auseinanderbog, fand er zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand die Ecke eines Umschlages.
    »Anscheinend sollte er seinem Mörder den Umschlag überreichen«, erklärte der Polizeiarzt. »Der andere entriß ihm das Kuvert und schlug gleichzeitig zu. Sein Opfer versuchte instinktiv, den Umschlag festzuhalten. Dabei blieb die Ecke in seiner Hand.«
    Ich schüttelte den Papierfetzen leicht. Ein Stück Papier von der Größe eines Daumennagels flatterte in meine Handfläche. Es war die Ecke einer Fotografie. Wenn Sie schon einmal versucht haben, zu erraten, was auf einem wahllos aus einer Fotografie gerissenen Teilstück dargestellt ist, dann

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