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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Writer zog einen Briefumschlag aus der Tasche. »Ich habe in den letzten Wochen Detektiv gespielt«, erklärte er. »Ein Mann mit einer Menge Geld hat mich auf die Fährte seiner Frau gesetzt. Er hatte sie im Verdacht, sich einen Freund zugelegt zu haben. In diesem Umschlag findet er den Beweis dafür, daß der Verdacht begründet war. Du händigst ihm den Umschlag aus, er wird dir eine Aktentasche geben. Wenn er fragt, warum ich nicht selber gekommen sei, antworte nur, du wüßtest es nicht. Sobald du zurückkommst, legst du die Aktentasche in das Boot mit der Nummer 4. Der Mann trifft dich um ein Uhr auf dem Parkplate 4.«
    »Geht alles in Ordnung«, sagte Dane eifrig. »Ich werde Sannah Bescheid sagen, bevor ich mich auf die Strümpfe mache.«
    Er ging auf die Wohnhütte zu. »He, warum willst du sie aufwecken?« rief Writer ihm nach. Es paßte ihm nicht, daß der Alte seine Frau benachrichtigen wollte.
    Der Bootsverleiher schüttelte den Kopf. »Sie schläft noch nicht. Wenn sie nicht weiß, wo ich bin, macht sie sich Sorgen.«
    Er verschwand im Haus. Writer zündete eine Zigarette an. Genau betrachtet, spielte es keine Rolle, wenn der ulte Narr seiner Frau erzählte, welchen Auftrag er heute nacht noch ausführte.
    Wenn der Gang-Boß sich an die Verabredung hielt, würde der alte Dane unbeschädigt zurückkommen. Wenn nicht, dann gab es auch keine Verbindung zwischen Dane und ihm.
    Der Alte kam aus dem Haus. »Alles klar, Harry. Sannah läßt dich schön grüßen. Du sollst einen Nachmittag mal zum Kaffee vorbeikommen. Ich könnte mit einem Boot zum Parkplatz hinüberrudern. Das dauert auch nicht länger, als wenn ich um den ganzen See herummarschieren. Oder hast du ein Auto?«
    »Noch nicht, Dane, aber vielleicht kaufe ich mir einen Straßenkreuzer in den nächsten Tagen.«
    Er begleitete den Bootsverleiher zur Anlegestelle. Dane löste einen Kahn von der Kette und stieg ein. Er legte die Ruder ein. Plötzlich stockte er.
    »Warum triffst du deinen Auftraggeber eigentlich nicht selbst, Harry?« Writer hatte mit dieser Frage gerechnet. Er hielt die Antwort parat. »Der Mann ist mit seinen Nerven am Ende. Er liebt seine Frau, und ich… nun, ich wurde ja zwangsläufig Augenzeuge der Beweise, die ich ihm als Fotografie liefere. Aus diesem Grunde halte ich es nicht für richtig, ihm selbst zu begegnen. Es ist einfach eine Frage des Taktgefühls.«
    Dane nickte nachdrücklich. »Ich verstehe«, versicherte er. Harry Writer gab dem Kahn einen Fußtritt, daß er auf den See hinausglitt.
    ***
    »Genug für heute?« fragte Phil. Es war wenige Minuten vor Mitternacht. Wir hatten ein Dutzend Leute aus Writers Haus vernommen, hatten mit zwei Gemüsehändlern, zwei Friseuren und einem Milchmann gesprochen, und wir hatten uns während der letzten zwei Stunden ziemlich unbeliebt gemacht, weil wir die meisten Leute aus den Sesseln vor den Fernsehapparaten scheuchten.
    »Die Kneipe an der Ecke noch«, sagte Phil. »Wir können das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Ich habe Durst.«
    Der Laden war bescheiden eingerichtet, aber sauber. Der Wirt war ein dicker Mann von rund fünfzig Jahren. Wir bestellten Bier und heiße Würstchen.
    »Kennen Sie Harry Writer?« fragte ich gleichzeitig mit dem ersten Biß in ein Würstchen.
    »Den Fotografen?«
    »Genau! Ist er Stammgast bei Ihnen?«
    »Er kommt nur von Zeit zu Zeit, meistens am Morgen, bevor er nach Rockaway hinausfährt. Er trinkt dann Kaffee, und ich richte ihm einige Sandwiches.«
    »Kommt er immer allein?«
    »Wenn er am Morgen kommt, ja.«
    »Und zu anderen Zeiten?«
    »Zwei- oder dreimal kam er am späten Abend mit Mädchen zu mir.«
    »Kennen Sie die Namen?«
    »Tut mir leid. Es handelte sich aüch in jedem Falle um ein anderes Girl.«
    »Können Sie uns etwas über andere Bekannte und Freunde Harry Writers sagen?«
    Er setzte schon zu einem Kopfschütteln an, besann sich aber. »Im vorigen Sommer war er an einem Regentag mit einem alten Knaben hier. Sie tranken sich in mächtig gute Laune hinein, und der Alte lud meinen Sohn ein, ihn zu besuchen. Er könne stundenlang umsonst bei ihm rudern.«
    »Der Mann war ein Bootsverleiher?«
    »An einem See in irgendeinem Park.«
    »Hat Ihr Sohn von dem Angebot Gebrauch gemacht?«
    »Ja, wenn ich mich richtig erinnere. Er sprach an einem der nächsten Weekends davon. Ich glaube, er ging mit einem Freund hin. Er ist zwölf Jahre alt.«
    »Bitte, fragen Sie Ihren Sohn genau, oder lassen Sie uns ihn fragen.«
    Er zog die

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